Deutsche Bundesliga, Legionärs-Check 21. Spieltag
Abstiegskampf auf Österreichisch.
Die Traditionsvereine in der Deutschen Bundesliga leiden kollektiv an massiven Abstiegssorgen. Davon bleiben leider auch einige unserer ÖFB-Legionäre nicht verschont. Während die Talfahrt des HSV seit dem Abgang von Paul Scharner ihren Höhepunkt in der Niederlage gegen Braunschweig fand, konnten auch die Stuttgarter mit Martin Harnik nicht überzeugen. Immerhin erkämpften sich die Bremer, bei denen sowohl Zlatko Junuzovic als auch (teilweise) Sebastian Prödl überzeugen konnten, einen Punkt für den Abstiegskampf. Zusätzlich konnte unser Team-Kapitän Christian Fuchs sein Comeback in Leverkusen feiern und gleichzeitig mit seinen Königsblauen einen Sieg im Spitzenspiel einfahren. Auf rot-weiß-rote Scorerpunkte müssen wir weiterhin geduldig warten und hoffen, dass unsere Verletzten bald wieder in das Training einsteigen um für österreichische Höhepunkte zu sorgen. Einen Höhepunkt gab es am Samstag dennoch: beim Spiel Werder Bremen – Borussia Mönchengladbach wurden beide Mannschaften von österreichischen Kapitänen (Prödl bzw. Stranzl) auf's Spielfeld geführt!
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4:0 |
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[image name=01_DFL] | (3:0) | [image name=16_DFL] |
Der 13. Sieg in Folge, seit 46 Spielen ungeschlagen – Bayern München marschiert in der Deutschen Bundesliga weiter ganz locker und souverän zum 24. Titel. Ein weiterer Erfolg: der Rekordmeister kann in dieser Saison auch rechnerisch nicht mehr absteigen – Gratulation an dieser Stelle nach München. Vier Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal gewann der Triple-Sieger auch gegen den SC Freiburg klar mit 4:0. Auch wenn der deutsche Rekordmeister spielerisch nicht immer überzeugen konnte und Trainer Pep Guardiola mit Blickrichtung London einige Stars wie David Alaba schonte, reichte es im 21. Saisonspiel im Gegensatz zum Hinspiel in Freiburg (1:1) dennoch zum 19. Erfolg. Schon vor der Pause war die Partie vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena entschieden. Dante leitete den bayrischen Sieg mit seinem 1:0 per Kopf ein. Zuvor taten sich die Bayern gegen sehr aggressiv spielende Freiburger sehr schwer. Der Treffer zeigte allerdings Wirkung und die beiden Treffer von Shaqiri waren folgerichtig. Nach der Pause wurde die Dominanz der Bayern immer größer. Groß anstrengen mussten sie sich allerdings nicht, da die Gegenwehr von Freiburg nachließ. Philipp Zulechner stand bei den Breisgauern nicht im Kader, offiziell waren muskuläre Probleme die Ursache. Wir wünschen dem jungen Österreicher eine schnelle Genesung. (sami)
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1:1 |
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[image name=13_DFL] | (0:1) | [image name=06_DFL] |
Werder Bremen erreicht vor Heimkulisse einen verdienten Punkt gegen Borussia Mönchengladbach. Am Ende war es ein 1:1-Unentschieden, mit dem beide Mannschaften,in der derzeitigen Verfassung zufrieden sein können. Für Gladbach begann die Partie hervorragend, Lukimya passte in der vierten Minute direkt zum Gegenspieler Raffael, der Wolf keine Chance ließ. Danach flachte das Spiel ab, Gladbach konnte nicht mehr nachsetzen und Werder Bremens Stürmerproblem bleibt weiterhin akut, Petersen trifft einfach zu unregelmäßig und vergab auch gegen Gladbach zwei gute Chancen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit spielte fast nur Bremen, schaffte es aber nicht, eine klare Torchance zu kreieren. Danach hatte Kruse eine gute Chance, scheiterte aber allein vor Bremen-Keeper Wolf. So war es eine Standardsituation, die für Bremen die Wende brachte. Neuzugang Obraniak zirkelte einen direkten Freistoß in den Winkel, sein erstes Tor in der Liga. Werder kann so einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf ergattern, die Borussia kann den ersten Punkt im Jahr 2014 bejubeln.
Nicht weniger als drei Österreicher standen beim Österreicher-Gipfel im Norden am Feld. Martin Stranzl spielte in der Innenverteidigung von Gladbach durch und bot eine ansprechende Leistung ohne grobe Fehler. Er gewann 70 Prozent seiner Zweikämpfe (14 von 20) und brachte 71 % seiner Pässe zu seinen Mitspielern. Ein starker Auftritt von Stranzl, der in Minute 79 fasst für die Entscheidung gesorgt hätte, er verfehlte aber knapp.
Auf Seiten von Bremen spielten Zlatko Junuzovic und Sebastian Prödl durch. Junuzovic gewann die Hälfte seiner Zweikämpfe (12 von 24) und hatte eine Passquote von 69 %. Junuzovic war vorne wie hinten einer der wichtigsten Spieler Bremens, fünf Torschuss-Assists, fünf Flanken und zwei Torschüsse sprechen eine deutliche Sprache. In der Schlussphase rettete er im letzten Moment vor Raffael. Eine Flanke von ihm traf die Latte und er holte den entscheidenden Freistoß heraus. Er war mit 12.21 km der laufstärkste Bremer am Feld.
Sebastian Prödl bot ein durchwachsenes Spiel mit viel Licht und aber auch einigem Schatten. Neben Lukimya, der einmal mehr einen unfassbar schwachen Tag erwischt hatte, konnte er trotzdem glänzen. Prödl gewann insgesamt 16 Zweikämpfe und lief 9.8 km. Teamintern waren seine 18 Fehlpässe jedoch der „Spitzenwert“. Dennoch überwog bei ihm das Gefühl, dass er der Bremer Abwehr Stabilität zu verleihen im Stande ist, in der Schlussphase klärte er vor Raffael entscheidend. Sebastian Prödl hat in den letzten Runden meistens solide gespielt, die Verletztungspause hat ihm stärker hervorgebracht als es zu erwarten war. (maha)
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4:1 |
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[image name=10_DFL] | (1:0) | [image name=15_DFL] |
Der VfB Stuttgart rutscht immer weiter in die Krise. Die Schwaben verlieren gegen die TSG Hoffenheim auswärts mit 4:1 (1:0). Dabei begann das Südwest-Derby gut, Martin Harnik (7.) konnte eine gute Chance aber nicht verwerten, so gingen die Hoffenheimer durch Schipplock (12.) in Führung. "Aus kompakter Deckung heraus agieren" forderte vor dem Spiel Stuttgart-Trainer Schneider, die taktische Vorgabe war durch das Tor aber schnell umgekippt. Obwohl Stuttgart nun früher attackierte und versuchte mehr offensive Akzente zu setzen kam die Schneider-Elf zu keiner guten Chance. Vor der Pause hätte die TSG dann noch fast auf 2:0 erhöht, Salihovic scheiterte jedoch an der Stange. In Halbzeit zwei verpasste es Stuttgart, erneut ein schnelles Gegentor zu verhindern – Volland (49.) traf nach Salihovic-Vorarbeit. Danach schaffte es Stuttgart nicht mehr in das Spiel zu finden und kam nur durch Zufall zu Chancen, die Leitner und Boka aber nicht nutzen. So fixierte in der 66. Minute erneut Schipplock den Sieg für Hoffenheim. Der Anschlusstreffer durch Rüdiger (78.) kam zu spät. In der Nachspielzeit sorgte Roberto Firmino (90. +2) per Foulelfmeter für den Schlusspunkt. Damit liegt der VfB nach dem Spieltag auf Tabellenrang 15 und kommt der Abstiegszone immer näher.
Martin Harnik spielte nach seiner Denkpause in der letzten Runde wieder von Beginn. Der Heißsporn hatte, wie schon so oft in dieser Saison, einen schlechten Tag. Harnik gewann nur fünf von 19 Zweikämpfen (26.3 % Quote). Martin Harniks Formschwäche korreliert mit der Unform von Stuttgart, Harnik fiel über die 58 Minuten nur wegen unnötiger Fouls auf und bekam für ein solches, in der 53. Minute auch die gelbe Karte. Er hatte eine gute Torchance in der Anfangsphase, konnte aber nicht verwerten. (maha)
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1:2 |
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[image name=02_DFL] | (0:1) | [image name=04_DFL] |
Der FC Schalke 04 ist auch in der vierten Partie des Kalenderjahres 2014 in der Erfolgsspur geblieben. Im Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen zeigte Königsblau am Samstag eine geschlossene Mannschaftsleistung und konnte am Ende nach einem Traumtor von Leon Goretzka (28.) und einem Kopfballtreffer von Klaas-Jan Huntelaar (74.) einen 2:1-Sieg bejubeln. Damit bleibt der S04 in der Rückserie ohne Punktverlust.
Nach einem anfänglichen Abtasten und zunächst leichter optischer Überlegenheit der Schalker übernahm die Werkself die Spielkontrolle. Leverkusen schaffte es aber nicht, zwischen der zwölften und der 20. Minute drei gute Möglichkeiten in Zählbares umzumünzen.
Schalke präsentierte sich wie schon zuletzt als geschlossene Einheit und wusste mit klugem Passspiel, viel Laufarbeit und großem Engagement in den Zweikämpfen zu überzeugen. Auch wenn Königsblau in der einen oder anderen Situation das Glück auf seiner Seite hatte, stand das Team defensiv insgesamt sehr kompakt. Im Angriffsspiel nutzte der S04 seine Möglichkeiten geschickt aus und entführte am Ende nicht unverdient drei wichtige Zähler im Kampf um die Champions League-Plätze aus der BayArena.
Christian Fuchs durfte nach seiner Verletzung endlich wieder Bundesligaluft schnuppern. Der Burgenländer wurde in der 79. Minute für Goretzka eingewechselt. Naturgemäß konnte er in dieser kurzen Zeit nicht mehr allzu große Akzente setzen. Jedoch konnte man seinen unbändigen Willen, alles für die Mannschaft zu geben, eindeutig erkennen. Bleibt zu hoffen dass er nächstes Mal wieder von Beginn an ran darf.
Die Mannen rund um Fuchs konnten den Abstand auf die Werkself auf 3 Punkte verkürzen. Der Vorsprung der Leverkusener auf den Tabellendritten aus Dortmund beträgt nach der Niederlage nur noch einen Zähler. Jetzt richtet sich aber zunächst die gesamte Aufmerksamkeit bei Bayer 04 auf das Champions League-Heimspiel in der BayArena am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) gegen Paris St. Germain. (heindlinho)
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0:1 |
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(0:0) |
Die Serie des FC Augsburg ist gerissen. Nach zuletzt acht ungeschlagenen Bundesligaspielen in Folge verloren die Fuggerstädter in einem defensiv geprägten Spiel knapp mit 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Dadurch verpassen die Augsburger den Sprung in Richtung Europacup-Plätze und verweilen auf Rang neun. Der 1. FCN ist hingegen auf Platz 14 geklettert und konnte somit den Relegationsplatz an Freiburg abgeben.
Beide Mannschaften waren von Anfang an bedacht, die Räume für den Gegner möglichst eng zu gestalten und nahmen wenig Risiko in ihren Angriffsaktionen. Nur selten wurde eine Lücke im Mittelfeld gefunden, wodurch die Stürmer zumeist in der Luft hingen. Nürnberg hatte in einer chancenarmen ersten Halbzeit zwar mehr Ballbesitz (64 Prozent), die Augsburger konnten jedoch die Mehrheit an Zweikämpfen gewinnen. Im Verlaufe der zweiten Spielhälfte fand die Offensive der Gastgeber kaum mehr statt und die Partie verlagerte sich immer mehr in die Hälfte des FCA. Das daraus resultierende Übergewicht nutzte Drmic zur verdienten 0:1-Führung der Nürnberger. Darauf zogen sich die Gäste tief zurück und konnten den Vorsprung schlussendlich über die Zeit bringen.
FCA-Trainer Markus Weinzierl schenkte erneut Alexander Manninger das Vertrauen. Der ehemalige ÖFB-Teamtorhüter bekam nicht sonderlich viele Möglichkeiten sich auszuzeichnen, war jedoch immer zu Stelle, wenn er gebraucht wurde. Beim entscheidenden Kopfballtreffer von Drmic war Manninger völlig machtlos. Geburtstagskind Raphael Holzhauser musste sein Team aufgrund seiner Muskelverletzung von der Tribüne aus anfeuern. Wir wünschen Raphael neben einer schnellen Genesung, dass ihm sein 22. Lebensjahr wieder mehr Einsatzzeit in der Deutschen Bundesliga bringen möge. Emanuel Pogatetz kehrte nach seinem Außenbandanriss wie erwartet in den Kader der Nürnberger zurück, musste aber noch mit der Bank vorliebnehmen. (chris)
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
[podest silber=JUNUZOVIC gold=STRANZL bronze=MANNINGER]
(Autoren: chris, heindlinho, kara, maha, sami, thelex, xandi)