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Ai Kesen statt Elkeson oder Fei Landuo statt Fernandinho – China will mit ungewöhnlichen Mitteln zur Weltelite aufsteigen

Chinas Nationalteam hat in der Fußball-Geschichte bei Weltmeisterschaften wenig erreicht. Immerhin gelang mit der Endrunde 2002 bisher nur eine einzige Teilnahme. Und dort war mit null Punkten in der Gruppenphase rasch Endstation. Ein außergewöhnlich talentierter Jahrgang steht derzeit auch nicht in den Startlöchern, also eigentlich wäre eine WM-Teilnahme Chinas weiter eine große Sensation. Doch die Chinesen setzen jetzt auf ungewöhnliche Mittel und nutzen den Auflauf starker Legionäre in der eigenen Liga – wie den Ex-Salzburger Alan, der künftig A Lan heißen könnte.  

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Mit einer Einbürgerungsoffensive soll es mit der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar klappen, bis 2030 soll China den Fußball-Markt in Asien dominieren und spätestens 2050 folgt der Aufstieg zur Weltelite. Das sind zumindest die Pläne von Staatschef Xi Jinping. Dazu bürgert China einfach Fußballer ein, die in der Chinese Super League kicken. Sind sie mindestens fünf Jahre in China im Einsatz, hab nur im Nachwuchs in einem anderen Nationalteam gespielt oder haben sie chinesische Vorfahren, so sind sie dann laut FIFA-Regularien mit der neuen chinesischen Staatsbürgerschaft auch spielberechtigt.

Der Brasilianer Elkeson hat bereits seine brasilianische Staatsbürgerschaft abgegeben, und spielt im September in der WM-Qualifikation gegen die Malediven – als Chinese Ai Kesen. Zuletzt sind auch drei weitere Spieler eingebürgert worden. Der Engländer Nico Yennaris in Li Ke, John Hou Saeter – ursprünglich Norweger – in Hou Yongyong und auch der Portugiese Pedro Delgado in De Erjiaduo. Letzterer spielt aber erst ein Jahr in China und muss auf sein Debüt im chinesischen Nationalteam noch warten. 

Es gibt aber bereits Gerüchte und Pläne, dass bis zu fünf weitere Spieler eingebürgert und umgetauft werden – unter anderem der Ex-Red Bull Salzburg-Topstürmer Alan. Der Brasilianer wird schon bald zum chinesischen Teamspieler A lan.  Aus Fernandinho wird Fei Landuo, aus Ricardo Goulart wird Gao Late, Aloiso heißt künftig Luo Goufu und der ehemalige englische Juniorenteamspieler  Tyias Browning wird Bu Langling. Teamchef ist übrigens Marcelo Lippi, der 2006 als italienischer Teamchef den Weltmeistertitel holte.

China setzt außerdem viel in die Infrastruktur im Fußball. Neue Akademien wurden geschaffen und Fußball steht jetzt am Lehrplan der Schulen. Doch anscheinend werden diese Mittel in China nicht ausreichen – und so spielen bald bis zu neun Legionäre im chinesischen Nationalteam.

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David Chomiczuk

David CHOMICZUK
(Redaktion)

Bei 12terMann seit: 04/2017

M: david.chomiczuk@12termann.at

 

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