EM 2016

Reise durch die EM-Geschichte: Schweden 1992

Die Europameisterschaft in Schweden brachte zum ersten Mal einen Sensationssieger mit sich. Zudem stand die Endrunde auch etwas im Schatten des gleichzeitig herrschenden Balkankonfliktes. So wurden die fix qualifizierten Jugoslawen von der UEFA zehn Tage vor Turnierbeginn ausgeschlossen und durch Dänemark, Zweiter in der Qualifikationsgruppe, ersetzt. Das qualifizierte Team der Sowjetunion trat nach dem Zerfall des Landes als „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“, kurz GUS, an.

Das österreichische Nationalteam

Das österreichische Nationalteam spielte in einer Qualifikationsgruppe mit Jugoslawien, Dänemark, Nordirland und den Färoer Inseln. Ja genau, es war die Qualifikation für die EM 1992 die eines der traurigsten Kapitel österreichischer Sportgeschichte schrieb. 12. September 1990, Landskrona, Auftakt der EM-Qualifikation. Österreichs Nationalmannschaft mit Stars wie Michael Konsel, Andreas Herzog oder Toni Polster unterlag den Amateuren von den Färoer Inseln mit 0:1. Der „Färoer-Pepi“ Josef Hickersberger war geboren und trat am Tag nach der Blamage zurück. Die Qualifikation stand also von Anfang an unter keinem guten Stern und sie wurde auch nicht unbedingt besser. Ein 0:0 daheim gegen Nordirland und ein 3:0 gegen die Färoer in Salzburg waren die einzigen Punktgewinne. Schlussendlich blieb man nur dank des besseren Torverhältnisses vor den Färoer Inseln auf Rang Vier.

Turnierverlauf

In der Gruppe 1 traf Gastgeber Schweden auf Dänemark, Frankreich und England. Die Schweden wurden mit zwei Siegen und einem Unentschieden gegen Frankreich Gruppensieger und mauserten sich somit zu einem der Turnierfavoriten. Als zweiter Aufsteiger setzten sich am letzten Spieltag die Dänen nach einem 2:1 gegen Frankreich durch. Der Aufstieg von Dänemark war umso überraschender, da sie aufgrund der plötzlichen Teilnahme so gut wie keine Vorbereitung absolvieren konnten. Zudem waren die Engländer bei der WM 1990 noch ins Halbfinale vorgedrungen und galten durchaus auch als Mitfavorit auf den Titel.

Die Gruppe 2 bestand aus Weltmeister Deutschland, Niederlande, Schottland und der GUS. Die beiden Rivalen Deutschland und Niederlande starteten jeweils mit einem Sieg gegen Schottland und einem Remis gegen die GUS ins Turnier. Vor dem letzten Spieltag konnten somit bis auf Schottland noch alle Teams ins Halbfinale vorstoßen. Nach dem 3:1-Sieg der Oranje gegen Deutschland war der Weltmeister auf schottische Schützenhilfe angewiesen. Diese kam in Form eines souveränen 3:0-Sieges gegen die GUS.

Im ersten Halbfinal kam es in Solna zum Aufeinandertreffen von Gastgeber Schweden und Deutschland. Thomas Häßler brachte die Deutschen früh durch einen direkt verwandelten Freistoß in Führung. Nach der Pause erhöhte zunächst Karl-Heinz Riedle auf 2:0, ehe Thomas Brolin per Elfmeter auf 1:2 verkürzte. Ein neuerlicher Treffer von Riedle entschied die Partie allerdings. Das 2:3 durch Kennet Anderson hielt unsere Nachbarn nicht mehr vom Finaleinzug ab. Im zweiten Halbfinale standen sich die Niederlande und die „Urlauber“ aus Dänemark gegenüber. Nach dem Führungstreffer von Henrik Larsen konnte Dennis Bergkamp ausgleichen, ehe erneut Larsen zur 2:1-Pausenführung traf. Der Titelverteidiger drückte nun auf das Tor von Peter Schmeichel und kam kurz vor Ende der regulären Spielzeit zum Ausgleich durch Frank Rijkaard. Nachdem die Verlängerung keine weiteren Tore brachte ging die Partie ins Elfmeterschießen, wo der niederländische Superstar Marco van Basten verschoss. Die Dänen standen nach dem 2:2 n.V. 5:4 i.E. sensationell im Finale.

Im Finale von Göteborg traf also der Weltmeister Deutschland auf das Sensationsteam Dänemark, das durch offensiven Fußball im Laufe des Turniers zu gefallen wusste. John Jensen und Kim Vilfort machten Dänemark mit einem 2:0 zum Europameister. „Danish Dynamite“ war geboren und die bis dato größte Sensation bei einer EM-Endrunde war perfekt.

  • Gastgeber: Schweden
  • Teilnehmer: 8
  • Europameister: Dänemark

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Sebastian Sohm

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Sebastian SOHM
(Redakteur, Nachwuchsfußball)

Bei 12terMann seit: 09/2015

M: sebastian.sohm@12termann.at

 

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