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Nationalteam reist ohne Deutschland-Legionäre nach Schottland

Nach langem Überlegen und dem Austausch mit dem schottischen Fußballverband entschied der ÖFB, die Reise zum Auswärtsspiel nach Glasgow am 25. März zur WM-Qualifikation anzutreten. 

Foto: Joseph C. Estl

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Seitdem die britische Coronavirus-Variante B.1.1.7 als weitaus infektiöse Mutation bekannt ist, änderte sich so einiges im europäischen Fußball. Zum Beispiel das Achtelfinalspiele der UEFA Champions-League zwischen RB Leipzig und FC Liverpool mussten in Budapest stattfinden. Grund hierfür waren die deutschen Quarantänebestimmungen im Bezug auf eine Reise nach Großbritannien. Nach einem Aufenthalt im Vereinigten Königreich stünde nämlich den in Deutschland spielenden ÖFB-Profis eine mehrtägige Quarantäne bevor.

Einem ähnlichem Problem musste sich der österreichische Fußballbund vor dem WM-Qualifikationsspiel am 25. März in Schottland stellen. Denn weiterhin gelten für die Deutschland-Legionäre eine Quarantänepflicht bei einem Aufenthalt auf der Insel. Teamchef Franco Foda und die ÖFB-Spitze rundum Leo Windtner entschieden sich letztendlich nach einer gewissen Beratungszeit und dem Austausch mit der SFA für den Antritt der Auswärtsreise nach Glasgow. Dieser Entschluss bedeutet, dass die zahlreichen Deutschland-Profis höchstwahrscheinlich nicht zum Einsatz kommen werden, da die Vereine laut FIFA von der Abstellungspflicht entbunden sind.

Bei den Heimspielen in Wien gegen die Färöer Inseln (28. März) und Dänemark (31.März) dürften allerdings Alaba und Co. höchstwahrscheinlich auflaufen. Bevor er es hier jedoch zu einer Einberufung von Spielern nur für das Schottland-Spiel kommt, will der ÖFB mit einem Brief die deutschen Klubs darum bitten, deren Spieler abzustellen. Die nächsten Tage werden somit sehr interessant für alle Nationalteamfans.

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ÖFB-Presseaussendung im Wortlaut

„Die ÖFB-Spitze hat nach sorgfältiger Abwägung aller Faktoren beschlossen, planmäßig zum Auswärtsspiel im Rahmen der WM-Qualifikation am 25. März nach Schottland zu reisen und von der Beantragung eines Alternativszenarios Abstand zu nehmen. Zu diesem gemeinsamen Entschluss sind Präsident Leo Windtner, Teamchef Franco Foda, Generalsekretär Thomas Hollerer, Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Sportdirektor Peter Schöttel nach internen Beratungen gekommen.

Zuletzt war unter anderem die Beantragung eines Platztauschs im Raum gestanden, da Teamchef Franco Foda Stand jetzt aufgrund der geltenden Quarantänebestimmungen auf sämtliche Spieler von deutschen Klubs verzichten muss.

Ein Antrag auf Platztausch hätte von der FIFA genehmigt werden müssen, zudem hätte diese Variante eine Ausnahmegenehmigung für die Delegation aus Schottland zur Landung auf österreichischem Gebiet zur Voraussetzung gehabt. Derzeit gilt ein Landeverbot für Flüge aus Großbritannien. In diesem Szenario hätte die ÖFB-Elf im September innerhalb weniger Tage drei Auswärtsspiele in Moldawien, Israel und Schottland bestreiten müssen, was mit erheblichen Reisestrapazen verbunden gewesen wäre.

Darüber hinaus besteht die berechtigte Hoffnung, im September im wichtigen Rückspiel gegen Schottland wieder auf die Unterstützung des Heimpublikums im Stadion setzen zu können. Keine Option wäre gemäß den Auskünften der internationalen Verbände FIFA und UEFA eine Variante gewesen, wonach das für 25.03.2021 terminisierte Spiel – unter Wahrung des Heimvorteils für Schottland – auf einen neutralen Spielort verlegt werden könnte.

„Wir mussten uns für eine von zwei nicht zufriedenstellenden Optionen entscheiden. Das haben wir nach Abwägung aller Parameter getan. Wir haben mit allen beteiligten Stellen einen engen und konstruktiven Dialog geführt, dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken“, so Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH. „Es gab in dieser Situation keine zufriedenstellende Option. Wir haben unsere Entscheidung mit Blick auf die gesamte Qualifikations-Kampagne getroffen.

Bei einem Tausch des Heimrechts hätten wir im September drei logistisch herausfordernde und strapaziöse Auswärtsspiele innerhalb eines Lehrgangs in Moldau, Israel und eben Schottland bestreiten müssen. Zudem hoffen wir im Herbst wieder auf einen echten Heimvorteil mit unseren Fans im Rücken. Für uns ist wichtig, dass die Entscheidung getroffen ist. Jetzt gilt es den Fokus auf die Dinge zu legen, die wir beeinflussen können“, sagt Teamchef Franco Foda.

Abschließend sei festgehalten, dass der ÖFB unverändert alles versuchen wird, im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten eine Abstellung für die in der deutschen Bundesliga unter Vertrag stehenden Spieler zu erwirken. In diesem Zusammenhang wurde heute ein Brief an alle deutschen Vereine übermittelt, der zum einen die strengen Präventions- und Hygienemaßnahmen im Rahmen des Lehrgangs unterstreicht und zum anderen nochmals das Ersuchen an die Klubs transportiert, im Doppelpass mit den lokalen Gesundheitsbehörden Ausnahmegenehmigungen für die Legionäre zu erwirken.“

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