Wuchtel-Ecke: Der Sportklub in Afrika – Pleiten, Pech und Pannen
Das Vereine in der Saisonvorbereitung Gastspiele in anderen Ländern machen, ist keine neue Idee. Schon vor einigen Jahrzehnten tourten österreichische Vereine durch alle Welt, um die Vereinskasse aufzubessern. Der Wiener Sportklub war bei einer Reise nach Afrika alles andere als vom Glück verfolgt.
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In der Winterpause 1954 hatte der Wiener Sportklub eine Tournee nach Marokko angesetzt. Per Schiff ging es zunächst von Genua nach Gibraltar, durch einen schweren Sturm verspätete sich aber die Ankunft. Daher wurde der Flug nach Marokko versäumt und die Überfahrt musste wieder per Schiff erledigt werden. Die Mannschaft kam genau am Heiligen Abend in Tanger an und musste für die Nacht mit zwei Hotelzimmern in fragwürdiger Qualität auskommen. Originalzitat: „Als wir in der Früh wach wurden, standen die Betten zehn Zentimeter weiter weil so viele Wanzen waren. Das Ungeziefer hat uns die Betten verschleppt!“
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Am nächsten Tag war ein Spiel in Casablanca angesetzt, um noch rechtzeitig anzukommen wurden zwei Taxis aufgenommen. Eines davon hatte jedoch auf der Strecke eine Panne, deshalb schob das noch fahrbereite Taxi das defekte Fahrzeug den Rest der Strecke. Das kostete viel Zeit wodurch der Sportklub das angesetzte Spiel verpasste und zudem eine Gage von 100.000 Schilling verlor. Nach dieser Enttäuschung ging es weiter nach Ceuta wo man nach dem Fußballplatz suchte und schließlich die Auskunft „Wir haben ja gar keinen Fußballverein mehr!“ bekam. Durch die vielen Zwischenfälle war inzwischen auch das Reisebudget aufgebraucht, worauf der Hotelbesitzer das Gepäck der Spieler als Pfand kassierte. Erst nach einem telegraphischen Hilferuf konnte die Heimreise angetreten werden.
Quelle: Rot-weiß-rote Fußball „Wuchteln“ von Herbert Feurer und Peter Linden
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