Historische EM-Qualifikation für Frauen-Nationalteam nur noch Formsache

Österreichs Frauen-Nationalteam und Teamchef Dominik Thalhammer können durchaus entspannt in das letzte EM-Qualifikationsspiel auswärts gegen Wales gehen. Es müssten schon einige sehr unwahrscheinliche Ergebnisse eintreten, damit Österreich nach dem Schlusspfiff nicht die erstmalige Qualifikation für eine Fußball-Europameisterschaft der Frauen bejubeln darf. Wir werfen einen Blick voraus auf die letzte Spielrunde der „Road to Netherlands„

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Als Ausgangspunkt für die Analyse dient wieder die Tabelle der Gruppenzweiten. Zur Erinnerung: Die 6 besten Gruppenzweiten qualifizieren sich ebenso wie die 8 Gruppensieger direkt für die EM-Endrunde, nur die beiden schlechtesten Gruppenzweiten müssen sich im Play-Off das letzte Ticket ausspielen. Spiele gegen den Gruppenletzten werden in der Reihung der Gruppenzweiten nicht berücksichtigt, unserer Meinung nach eine unnötig komplizierte Regelung da alle 8 Qualifikationsgruppen aus jeweils 5 Teams bestehen.

Schottland und Belgien können unter keinen Umständen mehr aus den Top 6 fallen und sind somit bereits fix für die EM qualifiziert. Beide Teams könnten sich theoretisch noch den Gruppensieg holen, müssen am letzten Spieltag aber gegen den jeweiligen ungeschlagenen Tabellenführer ihrer Gruppe antreten. Schottland spielt auswärts in Island, Belgien empfängt die Damen aus England.

Auch Dänemark ist so gut wie durch und kann nur noch theoretisch auf Platz 7 oder 8 abrutschen. Gut für Dänemark, am letzten Spieltag kommt es nämlich zum skandinavischen Derby gegen Schweden. Die Schwedinnen holten in 7 Spielen ebenso viele Siege, kassierten nur ein Gegentor und haben ihr Fixticket schon in der Tasche. Ein Punktzuwachs für Dänemark ist also fraglich.

Italien hat am letzten Spieltag die Damen aus Tschechien zu Gast und wird sich wohl auch ein Fixticket sichern. Das Hinspiel im Oktober 2015 war mit 0:3 eine klare Angelegenheit für Italien.

Gehörig um das Fixticket zittern muss Finnland. Am vorletzten Spieltag gaben die Finninen auswärts in Portugal eine 0:2 Führung aus der Hand und verloren schlussendlich mit 3:2. Am letzten Spieltag geht es zudem auswärts gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Spanien. Alles andere als ein Sieg wird für Finnland wohl den Gang ins Play-Off zur Folge haben. Im schlimmsten Fall könnte Finnland sogar noch von Portugal von Platz 2 verdrängt werden. Dazu müsste Finnland in Spanien verlieren und Portugal in Irland gewinnen und dazu noch die um 7 Tore schlechtere Tordifferenz aufholen. 

Rumänien (gegen Griechenland) und Russland (gegen Kroatien) haben am letzten Spieltag jeweils Heimspiele, in denen ein Heimsieg wahrscheinlich ist. Zwischen diesen beiden Teams wird höchstwahrscheinlich die Tordifferenz über Qualifikation oder Play-Off entscheiden.

Was heisst das nun für Österreich? Die Rechnung ist einfach: Ein Sieg oder ein Remis in Wales bedeuten das Fixticket für die EURO 2017, völlig egal was in den anderen Spielen passiert. Selbst bei einer Niederlage ist ein Platz unter den Top 6 so gut wie sicher. So müssten aus dem Trio Finnland, Rumänien und Russland zwei Teams extrem hohe Siege feiern (Finnland mit 6 Toren, Rumänien mit 11 Toren, Russland mit 12 Toren Differenz) um dem Frauen-Nationalteam noch das Fixticket vor der Nase wegzuschnappen. Bei einem Sieg hat Österreich sogar gute Chancen, die Qualifikation als bester Gruppenzweiter zu beenden.

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