Deutschland

Deutsche Bundesliga, Legionärs-Check 17. Spieltag

Bayer patzt, BVB patzt.

An diesem Samstag holte der FC Bayern München bekanntlich die Club-WM in Marakkesch. Vielleicht konnte aber bereits ein weiterer Erfolg fixiert werden: die Verteidigung der deutschen Meisterschaft in Deutschlands höchster Spielklasse. Leverkusen verlor in Bremen. Borussia Dortmund ließ sich von Hertha BSC den nächsten Tiefschlag verpassen. Die Konkurrenz hat scheinbar aufgegeben. "Bayern spielt in einer anderen Liga", hatte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler am Wochenende gesagt. Maßgeblichen Anteil an der Niederlage von Bayer Leverkusen hatte unser Mann der Runde, Sebastian Prödl. An ihm ist die Offensive im wahrsten Sinne des Wortes abgeprallt. Ausgerechnet gegen Robin Dutts Ex-Club schaffte man mit einer Energieleistung einen Befreiungsschlag. Mit ein paar Worten wollen wir die Hinrunde frei nach Wolff Fuss zusammenfassen:

Bayern fährt mit einem Porsche gegen lauter VW Golf um die Wette. Leverkusen ist Vizekusen – Glückwunsch und vollkommen zu Recht. Der BVB mit einem Traumjahr 2013 und vielen wahnsinnigen Momenten. Hecking tunt Wolfsburg zu einer internationalen Mannschaft. Gladbach ist eine Heimmacht und sicher einer der Aufsteiger dieser Hinrunde. Augsburgs Puppen tanzen weiter erstklassig – und wie! Schalke ist immer noch Drama Baby. Hertha ist DER Aufsteiger des Jahres. Stuttgarts Hinrunde erinnert an "Täglich grüßt das Murmeltier". Bremen im Jahr eins nach Schaaf: strauchelnd, kämpfend, auflösend und gut. Mainz ist tabellarisch irgendwo zwischen Aschermittwoch und Faschingsdienstag. Nürnbergs Unwort des Jahres: Remis.

In diesem Sinne wünschen wir euch ein besinnliches Weihnachtsfest, schöne Feiertage und einen guten Rutsch!

 

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1:1

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15_DFL (1:1) 08_DFL

Auch im achten Versuch schaffte es Eintracht Frankfurt nicht den ersten Heimsieg dieser Saison einzufahren. Dadurch gehen die Hessen mit enttäuschenden 15 Punkten in die Winterpause. Für die Augsburger hingegen war das 1:1-Unentschieden der Abschluss einer erfolgreichen Herbstsaison. Als Belohnung für den achten Tabellenplatz wurde der Vertrag von Trainer Markus Weinzierl vorzeitig bis 2017 verlängert.

Nach dem souveränen Sieg über Braunschweig in der Vorwoche sah Weinzierl keinen Grund seine Startformation zu verändern. Auf der anderen Seite musste Armin Veh auf Russ verzichten. Anstelle des Goldtorschützen gegen Leverkusen bekam Rode die Chance sich zu beweisen. Von Beginn an spielte die Eintracht, wie man es von einer Heimmannschaft erwartet. Trotz ihrer Feldüberlegenheit liefen sie sich immer wieder an der sicheren Verteidigung der Augsburger fest. Schließlich führte einer der vorsichtigen Angriffe des FCA zum Erfolg. Bobadilla bestätigte seine Aufstellung und verwertete eine abgefälschte Flanke aus kurzer Distanz. Die Antwort der Frankfurter ließ aber nicht lange auf sich warten. Nach einer verunglückten Kopfballabwehr schoss Rosenthal volley den verdienten Ausgleich zum 1:1. Nach der Pause prägten viele Zweikämpfe im Mittelfeld die Partie. Die Gäste beschränkten sich dabei auf Kontervorstöße, während die Eintracht weiterhin versuchte die Hintermannschaft der Augsburger zu knacken. Die Taktik von Weinzierl wäre beinahe aufgegangen, als Joker Milik zweimal an Torhüter Trapp scheiterte. Letztendlich sorgte die Defensivabteilung der Augsburger für das fünfte Ligaspiel in Folge ohne Niederlage.

Enttäuschend, wie der Großteil der Herbstsaison, verlief das Spiel aus österreichischer Sicht. Stuttgart-Leihgabe Raphael Holzhauser ist derzeit weit von einem Platz in der Startelf entfernt. Gegen die Eintracht reichte es erneut nicht zu einem Einsatz, auch weil Weinzierl auf einen dritten Wechsel verzichtete. Mit nur einem Kurzeinsatz in den letzten sieben Ligapartien, muss sich Holzhauser in der Winterpause mächtig steigern, um öfter von seinem Trainer berücksichtigt zu werden. Alexander Manninger wurde öfters durch kleinere Verletzungen zurückgeworfen und muss seit dem elften Spieltag als Ersatztorhüter auf der Bank Platz nehmen. (chris)

 

 

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1:0

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Werder Bremen gelingt zum Abschluss der Hinrunde ein wichtiger 1:0-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen. In einer von Taktik geprägten Partie konnten die Hanseaten die Werks-Elf aus Leverkusen durch hohes Pressing gut vom eigenen Tor fern halten. Robin Dutt stellte auf einigen Positionen um und so kam auch Sebastian Prödl nach überstandener Verletzung zu seinem Comeback. Er ersetzte den zuletzt schwachen Lukimya in der Innenverteidigung der Bremer, diese Veränderung machte sich bezahlt. Leverkusen kam kaum zu guten Torgelegenheiten und verlor immer relativ früh den Ball in der Hälfte der Bremer. Den wichtigen und entscheidenden Treffer für die Bremer erzielte Garcia in der 74. Minute. Leverkusen konnte in der Schlussphase nicht mehr zulegen und verlor so insgesamt verdient in Bremen. Für Werder war der Sieg ein kleiner Befreiungsschlag, nach fünf Niederlagen in Folge gelang endlich wieder ein voller Erfolg vor Heimpublikum. Leverkusen verpasste durch diese Niederlage einen schönen Abschluss der Hinrunde, da aber auch Gladbach, Schalke und Dortmund nicht voll punkteten hält sich der Schaden in Grenzen.

Sebastian Prödl spielte über die volle Distanz und lieferte eine sehr starke Leistung in der Verteidigung ab. Auf der offiziellen DFL Homepage wurde er als bester Spieler des Spiel ausgezeichnet, gleichzeitig wurde er auch in die "kicker-Elf des Tages" einberufen! Prödl gewann nahezu jedes Kopfballduell und wirkte bei seinem Comeback sehr sicher, er organisierte die Defensive perfekt und zeigte warum Dutt auf ihn als Abwehrchef setzt. Er gewann acht seiner 15 Zweikämpfe und 73% seiner Pässe kamen an. Prödl antizipierte die Angriffe der Leverkusener perfekt und erstickte diese oft schon in der Entstehung. Es war wohl eines seiner besten Spiele der Hinrunde. Insgesamt lief er 9,6 Kilometer.

Zlatko Junuzovic und Richard Strebinger standen nicht im Kader von Bremen. Junuzovic ist immer noch verletzt und wird in der Rückrunde wieder dabei sein. (maha)

 

 

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0:0

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17_DFL (0:0) 07_DFL

Der 1. FC Nürnberg stellt durch die Nullnummer gegen Schalke einen unrühmlichen Rekord auf. Sie sind die erste Bundesligamannschaft, welche die Hinrunde ohne einen einzigen Sieg beendet. Schalke rutscht durch das enttäuschende Ergebnis einen Tabellenrang ab und geht auf Platz sieben in die Winterpause.

Die Königsblauen plagten vor der Begegnung viele Ausfälle von Leistungsträgern. Im Vergleich zum Sieg gegen Freiburg standen Jones und Uchida für Hoogland und Boateng, der eine Wadenverletzung erlitt, in der Startelf. Doch nicht nur Spieler waren von Verletzungen und Krankheiten betroffen, sondern auch der Trainer. Der unter Kritik stehende Jens Keller erkrankte während der Woche und musste ausgerechnet bei seinem womöglich letzten Spiel als Schalke-Trainer passen. Wie die Vereinsführung jedoch am Sonntag bekannt gab, wird Jens Keller auch nach der Winterpause noch auf dem Trainsertuhl sitzen. Co-Trainer Peter Hermann übernahm und sah ein sehr schwaches Spiel seiner Mannschaft. In der ersten Halbzeit kamen fast ausschließlich die Nürnberger zu Chancen, die allerdings allesamt vergeben wurden. Nach der Pause orientierte sich Schalke mehr nach vorne, weshalb sich das Spiel ins Mittelfeld verlagerte. Die besseren Möglichkeiten hatte jedoch weiterhin der "Club". In der 76. Spielminute verhinderte nur die Latte einen Kopfballtreffer durch Nilsson. Aufgrund der mangelnden Chancenverwertung hat es, mit einem Sieg des FCN, erneut nicht sollen sein. Schalke holt durch das 0:0 einen glücklichen Punkt gegen überlegene Nürnberger.

Trotz der schwachen Leistung von Christian Fuchs in der Vorrunde vertraute ihm das Trainerteam die Position im linken Mittelfeld an. Bereits nach einer halben Stunde wurde sein Auftritt durch Schmerzen im rechten Knie gestoppt. Glücklicherweise dürfte ihm eine längere Pause erspart bleiben. Fuchs blieb bis zu seiner Auswechslung, wie die gesamte Mannschaft, blass. Immerhin konnte er, in der kurzen Zeit, vier seiner fünf Zweikämpfe für sich entscheiden. Auf der anderen Seite war Emanuel Pogatetz aufgrund seiner fünften gelben Karte gesperrt. "Mad Dog" war in der Hinrunde stets gesetzt und verpasste bis zu dieser Runde keine einzige Spielminute seiner Nürnberger. (chris)

 

 

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2:2

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[image name=03_DFL] (0:0) [image name=05_DFL]

Keinen Sieger gab es beim Abschluss dieser überaus spannenden Hinrunde zwischen den bärenstarken Gladbachern und den eiskalten Wolfsburgern. In Mönchengladbach feiern die Fans trotz der Punkteteilung den Sprung auf Platz drei, während Favre wutentbrannt seine Jacke und eine Trinkflasche quer über die Trainerzone warf. Er war sichtlich sauer und verärgert über den unnötigen Ausgleich in der 87. Minute. "Wir hätten das 3:1 machen müssen, kriegen aber ein unnötiges 2:2. Das war nicht einfach zu verdauen, kommentiert er später bei den Kollegen von Sky. Aber wir können es nicht ändern. Wir müssen positiv denken: 33 Punkte, sehr positive Tordifferenz – das ist schon gut". Auch bei den "Wölfen" überwog das Positive. Torschütze Dost, zuletzt nur noch Ergänzungsspieler, fiel nach seinem späten Ausgleichstreffer ein Stein vom Herzen und hofft in der Rückrunde nach seiner langen Verletzung auf mehr Einsatzzeit. Die "Wölfe" gehen nach der besten Hinrunde ihrer Bundesliga-Geschichte mit 30 Punkten auf Rang fünf in die Winterpause.

"Nach dem Rückstand sind wir gut zurückgekommen. Dass wir noch den Ausgleich kassiert haben, ist ein bisschen schade", sagte Gladbachs Kapitän Martin Stranzl, der den Tabellenstand nicht überbewerten will.  Der Österreicher mit einer gewohnt guten Leistung, konnte bei den beiden Gegentoren wenig ausrichten, unterstrich mit 75% Zweikämpfen und 90% Passquote seine Klasse.

Das war ein super Fußballspiel von zwei Mannschaften, die mit viel Selbstbewusstsein ausgestattet waren und über ein hervorragendes taktisches Konzept und individuelle Klasse verfügen. Diese Begegnung unterstreicht das Niveau in der deutschen Fußball Bundesliga. (sami)

 


Leistungsdaten

DFL17

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

[podest silber=STRANZL gold=PROEDL bronze=FUCHS]

 

(Autoren: chris, heindlinho, kara, maha, sami, thelex, xandi)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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