Deutsche Bundesliga, Legionärs-Check 34. Spieltag
Und sie verlieren immer weiter.
Heißer und spannender Abstiegskampf sieht anders aus: Eintracht Braunschweig, FC Nürnberg und der Hamburger SV verlieren im Gleichschritt am letzten Spieltag der Bundesliga und überdies bereits ihre letzten fünf Spiele. Der HSV hat nun in zwei Endspielen (15. und 18. Mai) noch die Chance, den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte abzuwenden. Der FC Augsburg hat solche Sorgen nicht. Vielmehr spielte man die beste Saison der Vereinsgeschichte und hat mit 52. Punkten knapp das Rennen gegen den FSV Mainz 05 um die Europaleague-Qualifikation verloren. Werder Bremen verabschiete sich mit einer sehr starken Vorstellung bei Bayer Leverkusen (1:2) aus dieser – einmal mehr – holprigen Bundesliga Saison. Ein großes Ausrufezeichen gab es für Philipp Zulechner, der seinen Premierentreffer in der Bundesliga feiern durfte und uns hoffen lässt, nächstes Jahr öfter für den SC Freiburg stürmen zu dürfen. Das Video haben wir für euch natürlich verlinkt.
Damit verabschieden wir uns mit dem Legionär-Check auch in die Sommerpause und bedanken uns für euer reges Interesse.
[image name=FCB_OE] |
1:0 |
[image name=VFB_OE] |
[image name=01_DFL] | (0:0) | [image name=15_DFL] |
Die Meisterfeier war standesgemäß, die obligatorische Bierdusche gab es natürlich auch, die Meisterform war aber einmal mehr nicht zu erkennen. Es war ein dominanter Fußball ohne gefährliche Szenen, bis Claudio Pizarro einmal mehr seine Vollstreckerqualitäten in der 92. Minute unter Beweis stellte und zum 1:0 Endstand traf. Am 25. März hatte das Team von Guardiola den 24. Titel klar gemacht – doch genauso wie die Konzentration auf dem Platz verpuffte auch die Feierlaune. Eineinhalb Monate und ein verpasstes Champions-League-Finale später waren Weißbierduschen, Autokorso und Balkonbesuch mehr ein Akt der Verpflichtung als der Euphorie. Irgendwie komisch, befand auch Arjen Robben die Stimmungslage in der Bayrischen Landeshauptstadt. Die Stimmung wurde nicht besser als Bastian Schweinsteiger humpelnd den Platz verlassen musste. Eine Woche vor dem Endspiel in Berlin gegen den BVB (17. Mai), handelte es sich allerdings eher um eine Vorsichtsmaßnahme von Trainer Pep Guardiola. Am Montag soll die genaue Diagnose folgen. „Er hat Probleme mit dem Knie, der Doktor hat mir gesagt, es ist die Patellasehnen. Wir haben noch sechs Tage Zeit“, sagte der spanische Coach.
David Alaba hat keine gesundheitlichen Beschwerden und geht fit in das Pokalendspiel am Samstagabend. Er war wie immer sehr bemüht, brachte zwei gefährliche Pässe ins Zentrum von der Grundlinie herein, wobei die Effektivität an diesem Nachmittag fehlte. Wir gratulieren David Alaba zum Gewinn seiner bereits dritten Meisterschaft mit 21. Jahren. (sami)
[image name=B04] |
2:1 |
[image name=SVW_OE] |
[image name=04_DFL] | (1:1) | [image name=12_DFL] |
Mit einem knappen 2:1-Heimsieg über Werder Bremen sichert sich Bayer Leverkusen den vierten Tabellenplatz und spielen damit nächste Saison in der Champions-League-Qualifikation. Damit sichert Sascha Lewandowski seinem Nachfolger Roger Schmidt eine perfekte Ausgangslage. Dabei war es Werder das in Führung gingen und besser spielte. Der Tschechen Theodor Gebre Selassie schoss in der 21. Minute zur Führung für die Hanseaten ein. Doch Leverkusen antwortete rasch, zehn Minuten später glich Toprak per Kopf aus. Er gewann den Zweikampf gegen Sebastian Prödl. Nach der Pause war Leverkusen die eindeutig bessere Mannschaft. Zuerst rettet Fritz auf der Linie, ehe Derdiyok die Latte traf, den Abpraller verwertete Heung Min Son (53.) dann aber souverän. Damit beendet Bremen die Saison auf dem 12. Tabellenplatz. Leverkusen belegt am Ende den vierten Platz.
Zlatko Junuzovic und Sebastian Prödl spielten durch. Junuzovic spielte im zentralen Mittelfeld hinter Hunt und Di Santo. Er bracht knapp 60 Prozent seiner Pässe zu den Mitspielern und gewann acht seiner 25 Zweikämpfe. Obwohl die Zahlen (zwei Schüsse, zwei Torschuss-Assists und drei Flanken) vermuten lassen würden, dass er in der Offensive sehr aktiv gewesen wäre, zeigte Junuzovic ein eher schlechtes Spiel. Viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, wenige Akzente. Eines seiner schlechteren Spiele im Dress von Werder.
Sebastian Prödl spielte in der Innenverteidigung durch und gewann sechs seiner elf Zweikämpfe. Seine Pässe (88 Prozent Passqoute) kamen fast immer an, viele Risikopässe spielte der Steirer aber nicht. Beim 1:1 verlor er das entscheidende Luftduell gegen Toprak.(maha)
[image name=WOB] |
3:1 |
[image name=BMG_OE] |
(1:0) |
VfL Wolfsburg konnte den fünften Tabellenplatz gegen Borussia Mönchengladbach mit einem 3:1-Sieg erfolgreich verteidigen. Beide Mannschaften hatten vor dem letzten Spieltag sogar noch die Möglichkeit auf den Champions League Qualifikationsplatz vorzurücken. Jedoch konnte Leverkusen sein Spiel gewinnen und einen Punkt Vorsprung halten. Die Wölfe beenden somit die Saison auf dem fünften Rang, Mönchengladbach sichert sich den sechsten.
Beide Teams gingen offensiv in das Spiel, Wolfsburg hatte in der Anfangsphase die besseren Torchancen. In der 30. Minute spielte Knoche den Ball, durch die Beine von Maritn Stranzl, ideal in den Lauf von de Bruyne, der eiskalt zur 1:0-Führung verwertete. Die Fohlen konnten von Glück sprechen nicht noch höher in Rückstand zu geraten. Perisic traf vier Mal Aluminium, mit einem Schuss schaffte er das Kunststück beide Stangen und die Latte zu treffen. Die Fohlen schafften in der 64. Minute durch Kramer den Ausgleich. Die Antwort des VfL folgte kurz darauf: ter Stegen konnte einen Freistoß nach einem taktischen Foul von Stranzl nur kurz Abwehren, Perisic konnte setzte sich im Kopfduell mit dem österreichischen Innenverteidiger durchsetzen und die Wölfe erneut in Führung bringen. Den Schlusspunkt setzte Knoche nach einem Eckball, Stranzl und seine Mitspieler ließen den Torschützen sträflich alleine.
Fohlen-Kapitän Martin Stranzl erwischte in seinem 30. Saisonspiel keinen guten Tag und sah seine fünfte Gelbe Karte. Bei allen drei Gegentoren sah der Innenverteidiger nicht besonders glücklich aus. Ansonsten gewann Stranzl 60 % seiner Zweikämpfe und brachte 80 % seiner Pässe an den Mann. Stranzl wird auch kommende Saison für die Borussen spielen, sein Vertrag endet 2015. (chris)
[image name=M05_OE] |
3:2 |
[image name=HSV] |
[image name=07_DFL] | (1:1) | [image name=16_DFL] |
Trotz Niederlage beim FSV Mainz 05 haben sich die Hamburger in die Relegation gerettet. Elkin Soto (7.), Yunus Malli (65.) und Shinji Okazaki (82.) trafen für die Mainzer, denen der Sieg den Einzug in die Europa League sicherte, Rückkehrer Pierre-Michel Lasogga traf zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich (12.), Ivo Ilicevic (85.) zum 2:3. Julian Baumgartlinger wurde in der 84. Minuten eingewechselt. Da aber bereits die Luft aus dem Spiel heraussen war, fiel er nicht durch Aktionen auf. Das wirklich nennenswerte kam nach dem Spiel auf: Thomas Tuchel wird nächstes Jahr nicht mehr Trainer von Mainz sein. Es herrscht aber ein Verwirrspiel um dessen Vertrag, der seitens des Vereins nicht aufgelöst werden will.
Tuchel erklärt dazu in einer schriftlichen Mitteilung: „In der vergangenen Saison wurde ich immer wieder von anderen Vereinen kontaktiert. Gespräche führten, entgegen anders lautender Spekulationen, niemals soweit, dass ich Verantwortliche von Mainz 05 um eine Freigabe oder gar um eine Auflösung meines Vertrages gebeten habe. Auch habe ich niemals dem Verein gegenüber Wechselabsichten geäußert.“ Heidel betonte mehrmals in der Pressekonferenz, dass er kein schlechtes Wort über Tuchel verlieren werde. Dazu habe der 40-Jährige zu gute Arbeit geleistet. „Thomas sagte mir, dass er jetzt eine Pause machen will“, erklärte Heidel. Wir sind sehr gespannt wie diese Situation aufgedröselt wird und wer der nächste Trainer von Baumgartlinger werden wird. (sami)
[image name=H96] |
3:2 |
[image name=SCF_OE] |
(1:0) |
Hannover 96 gewinnt zum Abschluss der Saison gegen den SC Freiburg mit 3:2 (1:0). Durch den vierten Sieg in den letzten fünf Spielen kann Hannover die Hertha in der Tabelle überholen und beendet die Saison auf Platz zehn. Europa League Teilnehmer Freiburg konnte die hervorragende letzte Saison nicht bestätigen und muss sich mit dem 14. Rang begnügen.
Nach einer chancenarmen Anfangsphase nahm das Spiel nach einer halben Stunde an Fahrt auf. Huszti brachte Hannover kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einem direkten Freistoßtor in Führung, es war erst der erste Schuss auf das Tor der Breisgauer. Nicht viele rechneten damit, dass die zweite Halbzeit komplett unterschiedlich verlaufen sollte. Doch Schmid schoss in der 50. Minute nach Vorarbeit von Darida zum Ausgleich ein. Weiterhin war Hannover das insgesamt bessere Team und belohnte sich fünfzehn Minute später mit der erneuten Führung durch Rudnevs. Auf Seiten der Freiburger brachte Trainer Streich kurz zuvor Philipp Zulechner ins Spiel. Es sollte die richtige Entscheidung werden den Österreicher einzuwechseln: Philipp Zulechner erzielte in der 78. Minute sein Premierentor in der deutschen Bundesliga. Zulechner stand bei der flachen Hereingabe von Darida goldrichtig am kurzen Pfosten und schob zum 2:2 ein. Der Sieg sollte jedoch an Hannover gehen, Prib fixierte schlussendlich den 3:2-Heimsieg.
Philipp Zulechner hob sich sein bisher größtes Highlight im Dress der Freiburger bis zum letzte Spieltag auf. In seinem siebenten Bundesligaspiel erzielte der ÖFB-Stürmer sein erstes Tor in der höchsten deutschen Spielklasse. Zulechner verbuchte in rund 25 Minuten Einsatzzeit zehn Ballkontakte, einen Torschuss und eine Torschussvorlage. Der ehemalige Grödig-Spieler konnte 43 % seiner Zweikämpfe gewinnen und erreichte eine Passquote von 83 %. (chris)
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
[podest silber=SPIELER_ALABA gold=SPIELER_ZULECHNER bronze=SPIELER_STRANZL]
(Autoren: chris, heindlinho, kara, maha, sami, thelex, xandi)