Deutsche Bundesliga, Legionärs-Check 24. Spieltag
Harnik top, VfB nicht
VfB-Trainer Thomas Schneider gelan wieder kein Sieg! Und wie schon in den Spielen zuvor, gibt der VfB eine Führung gegen Ende des Spiels aus der Hand. Martin Harnik hat mit seinem Tor und Assist alles Mögliche dafür getan, die Mannschaft bringt es derzeit aber nicht über die Ziellinie. Und nun darf Trainer-Urgestein Huub Stevens den Verein vor dem Abstieg retten.
Viel Positives gibt es aus Bremen zu berichten. Unsere beiden Dauerbrenner Sebastian Prödl und Zlakto Junuzovic waren beim wichtigen 2:0 Sieg in Nürnberg wieder Leistungsträger. Philipp Zulechner kam zu seinem Startelfdebut am Sonntagnachmittag, hatte bei seinem ambitionierten Auftritt den einzigen Schuss seiner Mannschaft in Richtung gegnerisches Tor zu verbuchen. Es wird spannend zu sehen sein, wer den Krimi um den Abstiegskampf überleben wird.
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4:0 |
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[image name=04_DFL] | (2:0) | [image name=10_DFL] |
Nach den beiden bösen Klatschen gegen Real Madrid und den FC Bayern München kam dem FC Schalke 04 die TSG Hoffenheim als "Wundsalbe" gerade recht. Nach der schnellen Führung durch Klaas-Jan Huntelaar (8.) schalteten die Königsblauen einen Gang zurück, um in Minute 28 – ebenfalls durch den "Hunter" – auf 2:0 zu stellen. Den lupenreinen Hattrick verabsäumte der Holländer durch einen verschossenen Elfmeter gerade drei Minuten später. Die Halbzeitführung hätte durchaus höher ausfallen können, hätte Hoffenheim-Keeper Casteels nicht mit zwei Glanzparaden sein Team (vermeintlich) im Spiel gehalten.
Bis zur 55. Minute gaben sich die Kraichgauer aber noch nicht auf und kamen selbst immer wieder zu Torchancen. Doch das 3:0 durch Obasi ließ auch die letzten Hoffnungen der TSG sterben. Das 4:0 in der 74. Minute – und damit ein Triplepack – erzielte abermals Huntelaar, der wohl berechtigte Hoffnungen haben kann, "Mann der Runde" zu werden. Christian Fuchs wurde in Minute 70 für Obasi eingewechselt, hatte in der restlichen Spielzeit noch 25 Ballkontakte und legte einen Torschuss auf. Er gewann zudem beachtliche 62,5% seiner Zweikämpfe und 82,35% seiner Pässe fanden einen Mitspieler. Insgesamt eine gefällige und engagierte Leistung des ÖFB-Teamkapitäns. (thelex)
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1:2 |
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(1:1) |
Borussia Mönchengladbach muss weiterhin auf den ersten Sieg nach der Winterpause warten. Nach zuletzt acht Spielen ohne vollen Erfolg, mussten die Gladbacher eine 1:2-Heimniederlage gegen den FC Augsburg einstecken. Die Weinzierl-Elf konnte die Partie druch eine gewohnt kämpferische Darbietung noch wenden. Der FCA überholt die Fohlen in der Tabelle und liegt auf dem sechsten Tabellenrang.
Der erste Schussversuch der Borussia bedeutete zugleich die Führung. Raffael bekam vor dem Strafraum zu viel Platz donnerte den Ball aus 20 Metern ins Tor. Gladbach gewann durch den Treffer an Sicherheit und spielte sich in der Folge gute Möglichkeiten heraus. Das nächste Tor fiel allerdings auf der anderen Seite. Hahn legte eine Flanke von Werner nach innen zu Altintop. Der Türke stand zwar mit dem Rücken zum Tor, konnte jedoch mit einem Fallrückzieher den Ball ins Netz befördern. In der zweiten Halbzeit neutralisierten sich beide Mannschaften über die meiste Zeit. Als viele schon mit einem Unentschieden rechneten, setzten die Fuggerstädter in der 81. Minute den spielentscheidenden Konter. Werner nutzte eine idaele Flanke aus dem Halbfeld von Hahn perfekt aus. Die Schlussoffensive der Borussia blieb erfolglos, Augsburg gewann auswärts 1:2.
Martin Stranzl führte sein Team als Kapitän auf das Feld und spielte in der Innenverteidigung durch. Dabei zeigte er eine solide Leistung ohne große Fehler mit 70 Ballkontakten und 10,1 absolvierten Kilometern. Der ehemalige ÖFB-Teamspieler gewann 55 Prozent seiner Zweikämpfe und brachte starke 90 Prozent seiner Pässe an den Mann. Beim Gegentreffer konnte er als unmittelbarer Gegenspieler von Altintop den Fallrückzieher nicht zu unterbinden.
Im Tor der Augsburger stand erneut Alexander Manninger. Beim Gegentor streckte er sich vergebens nach dem platziert geschossenen Aufsetzer, hatte beim Rettungsversuch allerdings keine große Chance den Ball zu halten. Ansonsten konnte Manninger sein Tor mit gefälligen Paraden sauber halten. Raphael Holzhauser stand nicht im Kader. (chris)
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2:2 |
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[image name=15_DFL] | (2:1) | [image name=18_DFL] |
Der VfB Stuttgart schafft auch gegen die Eintracht Braunschweig keinen Sieg. Im unterhaltsamen Abstiegsduell trennen die beiden Teams mit 2:2 (2:1). Wie schon so oft in den letzten Runden, war es erneut ein spätes Tor das dem VfB die Punkte kostete. Noch am Sonntag wurde Trainer Thomas Schneider entlassen und Huub Stevens als neuer Trainer bekannt gegeben. Im Duell der beiden Abstiegskandidaten ging Braunschweig in Minute 24 durch Jan Hochscheidt in Führung. Doch die Schneider-Elf reagierte nur sechs Minuten später mit dem Ausgleich. Eine Flanke ließ Martin Harnik wunderbar mit dem Kopf abtropfen und Alexandru Maxim hatte keine Mühe mehr den Ball über die Linie zu drücken. Nur fünf Minuten später machte der Österreicher es selbst, er nahm sich am Sechzehner den Ball sehenswert mit und traf perfekt ins kurze Eck.
Die zweite Halbzeit begann zuerst wieder gut für den VfB, Martin Harnik wurde im Sechzehner gefoult, den Elfmeter aber verschoss Kapitän Gentner. Ermin Bicakcic (82.) bestrafte diesen Fehler mit dem Ausgleich. Für die Eintracht bedeutet das Unentschieden einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf, für den VfB ist das natürlich zu wenig. Ob mit Huub Stevens die Wende bei den Schwaben kommt, wird sich zeigen, eine erste Reaktion des Managements ist es jedenfalls.
Martin Harnik spielte wohl eine seiner besten Partien in dieser Saison, ein Tor und ein Assist lassen sich zeigen. Auf der offiziellen Bundesliga-Seite wurde er auch zum Spieler des Spiels gewählt. Ein zweiter Assist wäre möglich gewesen wenn Gentner den Elfmeter verwertet hätte. Harnik brachte 61 Prozent seiner Pässe an den Mann und gewann 17 seiner 30 Zweikämpfe. Ein sehr starkes Spiel des Österreichers. (maha)
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1:6 |
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[image name=05_DFL] | (1:1) | [image name=01_DFL] |
60 Minuten lang zeigten die Wolfsburger eindrucksvoll, wie man dem großen FC Bayern München ein Bein stellen kann. Frühes mutiges Pressing gepaart mit einer irren Laufbereitschaft zwang den Rekordmeister mit hohen Bällen zu agieren. Nach 45 Minuten hatten die Wölfe sogar einen Vorteil in Sachen Ballbesitz. Der Lohn war die frühe Führung durch Naldo nach einer präzisen Flanko von de Bruyne. David Alaba kam bei der Hereingabe etwas zu spät in Zweikampf, wobei die Situation für ihn sehr schwer zu verteidigen gewesen ist, die Flanke hätte niemals so in den Strafraum kommen dürfen. Xerdan Shaqiri traf nach einer Ecke zum 1:1. Auch in der zweiten Hälfte begann Wolfsburg druckvoller, kam zu Chancen, machten sie aber nicht. Dann bedient sich Bayern-Coach Pep Guardiola aus der Tiefe seines Luxuskaders, wechselt zwei Spieler ein – und die Partie wird zu einer Demonstration der Münchner Stärke. Erst durch die eingewechselten Thiago und den früheren Wolfsburger Mandzukic drehte das Team von Trainer Guardiola das Spiel. Als das Spiel beendet war, hatte der FC Bayern die Wolfsburger 6:1 (1:1) auseinander dividiert. Dies war für die Wolfsburger nicht nur ein hoch deprimierendes Ereignis, sondern auch der brutalst mögliche Spielverlauf für den Rest der Liga. Offensichtlich hält nicht einmal solch enormes Pressing die Bayern davon ab, frühestmöglich Meister zu werden.
David Alaba hatte seit langem wieder einmal Franck Ribery als linken Offensiven Stürmer auf seiner Seite. Dem Franzosen merkte man die geringe Spielpraxis deutlich an, endeten mehrere Doppelpassversuche mit dem Österreicher beim Gegner. Es war eine ordentliche Partie von Alaba, ohne großartige Offensivaktionen. Die schwache erste Halbzeit in Wolfsburg dürfte Trainer Guardiola als warnendes Beispiel nutzen, um die Konzentration trotz des beruhigenden 2:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel hochzuhalten. „Wenn wir Arsenal den Ball überlassen, werden wir große, große Probleme bekommen“, warnte der Spanier: „Wenn wir den Ball haben, kommen wir ins Viertelfinale. Wenn sie den Ball kontrollieren, können sie weiterkommen.“ (sami)
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0:2 |
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[image name=14_DFL] | (0:1) | [image name=11_DFL] |
Werder Bremen schafft in Nürnberg gegen den 1. FC den so wichtigen 0:2 (0:1) Auswärtssieg. Damit kann sich Bremen immer mehr von den Abstiegsplätzen absetzen und steigt auf Rang elf auf. Nach dem wichtigen Nordderby-Sieg, wirkten die Bremer selbstbewusster und verteidigten gegen starke Nürnberger hervorragend. Franco Di Santo brachte Werder in der 40. Minute in Führung. Nach einem Fernschuss von Aaron Hunt, der von der Latte abprallte, nutzte Di Santo die Chance und verwertete volley. Nürnberg war zwar über 90 Minuten spielbestimmend, die Tore schoss aber Werder. In der zweiten Halbzeit netzte Philipp Bargfrede (68.) mit einem Weitschuss zum 2:0. Der Nürnberg-Torhüter, Patrick Rakovsky sah in dieser Szene nicht wirklich gut aus. So blieb es bei dem 0:2 für Werder Bremen. Das nächste Spiel von Werder findet vor eigenem Publikum gegen den VfB Stuttgart statt, Nürnberg muss am 25. Spieltag nach Hamburg.
Für eine besonders faire Szene sorgt der Bremer Aaron Hunt, eine ihm zugesprochene Elfmeter-Entscheidung in der 75. Minute, korrigierte er beim Unparteiischen. Man kann man nur den Hut ziehen!
Zlatko Junuzovic und Sebastian Prödl spielten über die volle Distanz. Sebastian Prödl kommt immer besser in Form, auch gegen Nürnberg war er wieder der Fels in der Brandung in der Bremer-Defensive. In der 13. Minute rettete er entscheidend vor Kiyotake und auch im restlichen Verlauf des Spiels wusste der Abwehrchef zu überzeugen. Von seinen 21 Zweikämpfen gewann der Steirer gute 13 Duelle. In 16 Aktionen klärte Prödl den Ball aus dem Sechzehner. 56 Prozent seiner Pässe kamen beim Mitspieler an.
Zlatko Junuzovic agierte im rechten Mittelfeld und zeigte ein durchschnittliches Match. Oft wurde er an der rechten Linie alleine gelassen und fand so keine Anspielstationen. Trotzdem schaffte es Junuzovic ab und an den Ball in die Spitze von Werder zu spielen. Er legte vier Torschüsse auf und brachte 70 Prozent seiner Pässe an. Junuzovic gewann 11 von 24 Zweikämpfen und lief 12.53 Kilometer, der zweitbeste Wert aller Spieler am Feld.
Emanuel Pogatetz saß über das gesamte Spiel auf der Bank von Nürnberg. (maha)
Video-Highlights
wer, wo, was, wann
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Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
[podest silber=PROEDL gold=HARNIK bronze=MANNINGER]
(Autoren: chris, heindlinho, kara, maha, sami, thelex, xandi)