Deutschland

Vom Abstiegskampf bis zum Europafight – Saisonrückblick Werder Bremen

Achterbahnfahrt der Gefühle. Fixabstieg bis hin zum Kampf um Europa. Die Saison des SV Werder Bremen hatte es in sich. Nicht nur dabei sondern mittendrin waren gleich drei österreichischen Legionäre. Blicken wir noch einmal auf die Bundesliga-Saison der Grün-Weißen zurück.

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Ziele zu Saisonstart

Nach der letzten Saison und dem gerade noch abgewendeten Abstieg wäre es natürlich von Vorteil gewesen, wenn man von Anfang an nichts mit dem Abstieg zu tun gehabt hätte. Außerdem verließen viele Spieler (Vestergaard, Ujah, Gálvez) den Verein und viele neue Spieler (Kruse, Gnabry, Kainz, Moisander) kamen zum Klub. Viktor Skripnik musste also schnell eine gute Mannschaft formen, um das letzte Jahr vergessen zu machen. 

Hinrunde Flop – Rückrunde Top

Aber das „Mannschaft-formen“ und „Von-Anfang-an-nichts-mit-Abstieg-zu-tun-haben“ funktionierte in den ersten Spielen einmal gar nicht. Das erste Spiel gegen den FC Bayern München ging, trotz schwacher Leistung des Rekordmeisters, mit 6:0 verloren. Auf die erste Schlappe folgten weiter Niederlagen gegen Augsburg und Mönchengladbach. Die vorzeitigen Vertrauensbekundungen von Sportdirektor Frank Baumann halfen Skripnik auch nicht mehr. Er musste gehen. Auf ihn folgte Werder-Nachwuchstrainer Alexander Nouri.

Im ersten Spiel unter Nouri gegen Mainz setzte es auch noch eine Niederlage. Jedoch gegen Wolfsburg gelang dann der erste Triumph. Dann folgten ein Unentschieden gegen Darmstadt und ein weiterer Sieg gegen Leverkusen. Man sah schon ein wenig die Handschrift des neuen Trainers, aber man war noch lange nicht dort wo man sein wollte. Denn die nächsten fünf Spiele gingen auch wieder alle verloren. Soll doch noch ein routinierter Trainer geholt werden? Werder blieb bei Nouri.

Nach der Hinrunde lagen sie auf dem 15. Platz mit nur 16 Punkten. Drei Punkte Vorsprung auf den HSV, der auf dem Relegationsplatz rangierte. Die ersten drei Spiele der Hinrunde gegen Bayern, Augsburg und Gladbach gingen, wie in der Hinrunde, verloren. Der Sessel von Nouri wackelte wieder, da man auf den Relegationsplatz abrutschte. Neuer Trainer? Werder blieb bei Nouri.

Und das sollte sich auszahlen. Von dort an legte der Verein aus Norddeutschland eine unglaubliche Serie hin, welche die Bremer-Fans wahrscheinlich schon seit Langem nicht mehr gesehen haben. Elf Spiele in Folge ungeschlagen, Neun Siege. Von 33 möglichen Punkte, 29 erobert. Der Teamspirit war wieder da. Jeder haute sich für den anderen ins Zeug. Es schien so, als ob diese Mannschaft keiner mehr aufhalten konnte. Dann kam aber der Pedda. Der 1. FC Köln beendete die Serie der Bremer und die nächsten zwei Spiele gegen Hoffenheim und Dortmund gingen dann auch verloren. Man befand sich, aber wieder mitten im Kampf um die europäischen Startplätze und das, obwohl man am Anfang der Saison Werder noch als Fixabsteiger abstempelte. Am Ende hat es dann halt nicht mehr für Europa gereicht, aber der Wille ist wieder zurück. Und Nouri? Er bleibt. Sein Vertrag wurde vorzeitig bis 2019 verlängert. 

ÖFB-Trio mit Anteil am Erfolg

Werder startete mit drei österreichischen Legionären in die Saison. Neben Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch war auch [spielerprofil spieler=“Florian Kainz“] nun bei den Norddeutschen im Kader. Der Steirer wechselte im Sommer für 3,5 Millionen Euro von Rapid Wien zum Klub an der Weser. Der Anfang verlief aber mehr als schleppend. In der Hinrunde reichte es nur für 14 Einsatzminuten. Die Rückrunde verlief zuerst auch nicht viel besser, bis zum Spiel gegen RB Leipzig. Dort ging ihm der Knopf auf und er erzielte seinen ersten Bundesliga-Treffer. Daraufhin lief es so richtig. In den nächsten fünf Spielen kam er auf drei Assists und ein weiteres Tor, obwohl er in nur in einem Spiel von Anfang an zum Einsatz kam. Im Nordderby gegen den HSV war er sogar der Matchwinner. Endlich war Kainz in Bremen angekommen. Es dauerte, aber er konnte zeigen was in ihm steckt. Wie es in der nächsten Saison für ihn weitergeht, hängt natürlich auch von Serge Gnabry ab. Der junge Deutsche wird ja mit zahlreichen Klubs in Verbindung gebracht und könnte Bremen im Sommer wieder verlassen.

[spielerprofil spieler=“Zlatko Junuzovic“] war wieder ein wichtiger Bestandteil der Werder-Mannschaft. Obwohl seine Leistungen am Beginn der Saison auch nicht auf dem Hoch waren, steigerte er sich kontinuierlich und bestätigte seinen, schon seit Jahren bestehenden Fixplatz in der Bremer Mannschaft. Insgesamt kam „Juno“ in der Liga auf vier Tore und zehn Assists. Außerdem wird Junuzovic Werder Bremen in der nächsten Saison als Kapitän aufs Feld führen. Denn nach dem Karriereende von Clemens Fritz, wurde der offensive Mittelfeldspieler der Nachfolger der Vereinslegende. Dass er diese Rolle durchaus verkörpern kann, zeigte er in dieser Saison schon 15-mal. 

Auch [spielerprofil spieler=“Florian Grillitsch“] war in dieser Saison wieder bei Werder im Einsatz. Jedoch brachten ihn muskuläre Probleme und eine Schulterverletzung im Frühjahr ein wenig aus der Bahn. Aber das hat das Interesse an seiner Person nicht gemildert. Denn die TSG Hoffenheim hat sich seine Dienste für die nächste Saison gesichert. Die Reaktionen auf den Wechsel waren nicht sehr positiv. Trotz alledem brachte Grillitsch seine Leistung und durfte nach seiner Verletzung in fast allen Spielen ran. Nächste Saison darf er dann in der Champions League zeigen, was er drauf hat.

Fazit

Die Entwicklung die Werder in dieser Saison absolvierte, war wirklich unglaublich. Dass sie am Ende der Saison nur knapp an der Qualifikation zu Europa scheiterten, unterstreicht noch einmal die starke Aufholjagd der Norddeutschen, da es am Anfang ja noch extrem düster ausschaute. Trotzdem sollte man Acht geben. Denn in der nächsten Saison kann schon wieder alles anders sein. Deswegen: Weiter arbeiten, im Sommer Verstärkungen holen und dann wieder mit Vollgas in die neue Saison starten. 

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Lukas Lorber

Lukas LORBER (Redaktion) Bei 12terMann seit: 10/2016

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