Baumgartlingers Mainzer gegen Lewandowski chancenlos

27. September 20159. Januar 2024 Oliver Schnetzer

Wer stoppt Robert Lewandowski? Nach seinen göttlichen neun Minuten gegen Wolfsburg schießt der Stürmerstar auch die Mainzer innerhalb weniger Minuten mit einem Doppelpack K.O.. Das 19-jährige Talent Coman vollendete kurz darauf eine starke zweite Hälfte der Bayern zum verdienten 3:0- Sieg.

Dabei begann das Spiel für die Mainzer nicht so schlecht. Beim 100. Bundesliga-Auftritt von Kapitän Julian Baumgartlinger waren die Rollen zwar wie immer bei einem Spiel gegen den deutschen Rekordmeister klar verteilt, jedoch verteidigte der Underdog wacker und kam sogar zu ein, zwei Möglichkeiten. Der Karnevalsverein hatte anfangs großes Glück, als Müller den Ball vom Elfmeterpunkt über die Latte jagte, nachdem Coman im Strafraum zu Fall gebracht worden war (20.). David Alaba durfte sich bei einem Freistoß aus großer Distanz probieren, schoss jedoch zu zentral (25.). Baumgartlingers Mannen ließen die Gäste spielen und lauerten auf ihre Möglichkeiten. Moto vergab die wahrscheinlich beste Chance der Heimmannschaft und verfehlte aus sieben Metern knapp das Tor (28.). Außer einem Gewaltschuss von Douglas Costa (34.) kam jedoch auch von den Bayern bis zur Halbzeit nichts mehr. Grund zur Sorge war dies für die Gästefans keinesfalls: Alaba und Co. zeigten in der bisherigen Saison oftmals vor und nach der Pause zwei völlig unterschiedliche Gesichter. Brachten sie es in den ersten 45 Minuten insgesamt auf ein Torverhältnis von 4:3, blieben die Gegner bei 16:0 Treffern in der zweiten Hälfte durchgehend chancenlos.

Und tatsächlich hoben die Gäste das Tempo nach der Pause gewaltig an. Der bis dahin völlig blass gebliebene Lewandowski traf zuerst nach einer wunderbaren Einzelaktion von Coman per Kopf – und das exakt zur gleichen Minute wie bei seiner Gala-Show gegen Wolfsburg (51.). Diesmal ließ sich der polnische Nationalspieler jedoch mehr Zeit, bis er schließlich nach Vorarbeit von Vidal zum 0:2 einschob (63.). Viele Fans des Karnevalvereins bekamen sichtlich Gänsehaut bei dem Gedanken, dass der Ausnahmestürmer gerade erst in Fahrt kam, es blieb am Ende jedoch beim 100. und 101. Bundesligator von Robert Lewandowski. Vorlagengeber Coman trug sich nach Traumvorarbeit von Costa noch in die Schützenliste ein (68.) und machte eine starke zweite Hälfte der Bayern perfekt. Clemens traf in der 77. Minuten die Latte, was aber am siebten Sieg des weiterhin ungeschlagenen Tabellenführers nichts mehr änderte.

	0:3
	(0:0)

0:1 Lewandowski (51., Kopfball, Coman)

0:2 Lewandowski (63., Linksschuss, Vidal)

0:3 Coman (68., Rechtsschuss, Costa)

Legionärscheck

Julian Baumgartlinger

Erfolgloses Jubiläumsspiel für Julian Baumgartlinger. 45 Minuten lang durfte der Kapitän von einer Sensation träumen, bevor die Bayern ihre Dominanz in Tore ummünzten. Und trotzdem kann „Jules“ auf starke persönliche Werte blicken. Mit 54 Ballbesitzphasen ist er der Leiter und Lenker im Spiel der Mainzer. Auch in anderen Bereichen ist er der beste Spieler seiner Mannschaft. Er gewinnt neun seiner Zweikämpfe und macht im Mittelfeld den Bayern das Spiel so unangenehm wie nur möglich. 28 angekommene sowie nur fünf Fehlpässe zeigen von einem starken Spiel gegen einen letztendlich übermächtigen Gegner. Auch wenn es nicht zu einem Punkt gereicht hat, „Jules“ befindet sich in Topform und ist mittlerweile für die Mainzer unentbehrlich geworden. Mit solch einer Leistung ist nächsten Freitag in Darmstadt sicherlich mehr als nur ein Punkt zu holen.

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David Alaba

Österreichs Jahrhundertalent wurde von Pep Guardiola einmal mehr links hinten in der Dreierkette eingesetzt und zeigte wie gewohnt eine herausragende Leistung! Als hätte er sein Leben lang auf dieser Position gespielt, agierte Alaba mit einer Coolness wie kaum ein andere Spieler. Seine Seitenverlagerung eröffnete in der 20. Minute die Möglichkeit für Coman, die letztendlich zum (vergebenen) Elfmeter führte. 136 (!) Ballbesitzphasen haben für einen defensiven Spieler bei solche einem Spielverlauf beinahe schon Seltenheitswert, zeigen aber auch wie fundamental wichtig die Nummer 27 für die Bayern ist. Teamkollege Rafinha hat mit dem zweitbesten Wert am Platz bereits 33 weniger Kontakte als der Österreicher. Folglich ausgeprägt ist auch Alabas Passstatistik: Mit 114 erfolgreichen Pässen und nur elf Fehlpässen lässt sich bei unserem Superstar langsam wirklich keine Schwäche mehr ausmachen. Er liefert außerdem zwei Torschüsse ab und gewinnt neun seiner Zweikämpfe.

In einer Woche erwarten die Bayern daheim im Klassiker den BVB aus Dortmund.