Das Ende einer Ära: Uli Hoeneß hat sein Präsidentenamt des FC Bayern München abgegeben
Fast ein halbes Jahrhundert war Uli Hoeneß dem FC Bayern München treu, nun tritt der Übervater des Vereins seines Amtes zurück. Am Freitag, den 15. November 2019 fiel die Jahreshauptversammlung deshalb auch um einiges emotionaler aus als üblich. Die rührende Abschiedsrede des langjährigen Vereinspräsidenten endete mit Applaus und Tränen. Schon als der langjährige Manager und Präsident zum letzten Mal an das Rednerpult trat, wurde er von Standing Ovations zu Tränen gerührt. Er war es, der den FC Bayern München zu dem unglaublichen Erfolgsteam machte, das es heute ist. Eine Ära geht zu Ende, eine neue beginnt.
Der Abschied einer Bayern-Legende
Im Jahr 1970 begann die Karriere des Ulmer Fußballspielers beim Verein aus Bayern. In dem Jahr trat Uli Hoeneß nämlich dem Verein als Spieler bei. Es folgte eine 49 Jahre lange Karriere, die nun am 15. November 2019 ein Ende fand. Neun Jahre stand er für die Bayern auf dem Feld und schrieb schon damals Geschichte. 108 Tore in 329 Spielen schoss Hoeneß für sein Team. Damit gewann er drei deutsche Meisterschaften, einen DFB-Pokal und drei Europa-Cups in Folge. Zur selben Zeit wurde er zudem einmal Welt- und einmal Europameister mit dem Nationalteam Westdeutschland. Im Jahr 1979 wurde der vielversprechenden Fußballkarriere zunächst ein Ende gesetzt, Hoeneß musste seine Fußballschuhe aufgrund einer Verletzung an den Nagel hängen. Was für viele ein Ende ist, war für ihn jedoch erst der Anfang, denn seine Karriere hinter den Kulissen für den Verein aus München begann so mit 27 Jahren als jüngster Manager der Bundesliga-Geschichte. Wie auf T-Online berichtet gab er nach 30 Jahren Managerdasein seinen Titel ab, um sich zum Präsidenten wählen zu lassen – bis 2014 war er Präsident, bevor er für zwei Jahre zurücktrat, um 2016 mit 98,5 Prozent der Stimmen erneut zum Amt gewählt zu werden. Jetzt folgt das Ende einer fast fünf Jahrzehnte langen Ära.
Wie geht es weiter?
Eines kann Hoeneß keiner abstreiten: Er steht in der Welt des Fußballs für die Superlative. Hoeneß machte die Bayern zu einem Erfolgsteam, an das so schnell kein anderer herankommen wird. Mit 20 Bundesligameistertiteln, elf DFB-Pokalen, zwei UEFA Champions League Siegen und vielen weiteren Trophäen geht Hoeneß in die Geschichte der Bundesliga und des Fußballs weltweit ein. Aber wie soll es nun weitergehen, ohne den Mastermind an der Spitze? Eigenen Aussagen zufolge wolle er auch in Zukunft dem Verein mit Rat zur Seite stehen, zudem sitzt er weiterhin am Aufsichtsratstisch, wo er nun dem neuen Präsidenten Herbert Hainer erhalten bleibt. Der ehemalige Adidas-Chef, der vom ManagerMagazin in die Hall of Fame der deutschen Wirtschaft berufen wurde, übernimmt nun das Ruder und damit eine nicht so einfache Aufgabe. Seit 2013 holten sich die Bayern siebenmal in Folge den Bundesligatitel, in der Saison 2019/20 steht es dem deutschen Platzhirsch jedoch nicht so sicher um den Sieg. Ein Drittel der Saison ist bereits gespielt, gerade einmal sechs Punkte trennen den ersten Platz vom sechsten. Mit einer Quote von 1,32 (Stand 18.11.) stehen die Bayern beim Sportwettenanbieter NetBet zwar weiterhin auf dem ersten Platz der Favoriten, doch die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht und wird es dem üblichen Meister nicht so leicht machen. Da darf der Präsidentenwechsel, der zudem auch mit einem Trainerwechsel einhergeht, die Leistung des Teams nicht zum Wackeln bringen, wenn diese ihre Erfolgsserie weiterführen wollen.
Bei den Bayern geht eine Ära, die den Verein fast 50 Jahre prägte, zu Ende. Uli Hoeneß führte den FC Bayern München an die Spitze des Fußballs, nun werden die Titelverteidiger ohne ihn um die Meisterscheibe kämpfen. Mit Herbert Hainer als neuer Präsident und Hansi Flick als Interimstrainer geht die Saison 2019/20 besonders spannend weiter.