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DFB-Pokal: Struber zittert sich mit dem 1. FC Köln in die nächste Runde

Der 1. FC Köln entging am Sonntagnachmittag nur knapp einer Blamage im DFB-Pokal-Spiel gegen den SV Sandhausen. Nach dem mäßigen Liga-Start mit einer 1:2-Niederlage gegen den Aufstiegskonkurrenten Hamburger SV und dem späten Remis gegen den SV Elversberg tat sich der „Effzeh“ gegen den Drittligisten aus Sandhausen lange schwer und rettete sich über die Verlängerung in die nächste Runde.

Starke erste Halbzeit von Köln: Pauli feiert Profitor-Debüt

Die Mannschaft von Gerhard Struber, die ohne die ÖFB-Legionäre Florian Kainz (Sprunggelenksverletzung) und Dejan Ljubicic (muskuläre Probleme) in der ersten DFB-Pokalrunde beim Drittligisten SV Sandhausen antreten musste, startete stark in die Partie. Früh zeigte der Absteiger aus der Saison 2023/24, wer der Favorit auf das Erreichen der nächsten Pokalrunde ist. Die Kölner setzten die Defensive der Sandhäuser schnell unter Druck und erspielten sich früh gefährliche Torchancen. Leistungsgerecht ging der 1. FC Köln in der 19. Spielminute durch das erste Profi-Tor von Innenverteidiger Julian Pauli nach einer Ecke in Führung.

Der erst 19-jährige Defensivmann kam erst in dieser Saison aus der eigenen Jugend der Kölner in die Profimannschaft und erhielt den Vorzug vor Dominique Heintz. Mit dem Einsatz von Pauli ließ Struber seinen Worten Taten folgen. Der 47-jährige Trainer sagte hierzu in einem Interview, dass bei gleichwertigen Spielern, der jüngere die Einsatzzeit bekommt. Mit diesem taktischen Ansatz will er die Jugend fördern und stärken. Gerade wegen der, vom CAS (internationaler Sportgerichtshof) auferlegten Transfersperre, ist diese Herangehensweise eine echte Chance für die jungen Spieler.

Nach dem Treffer blieben die Kölner ihrem Spiel treu und ließen den SV Sandhausen nicht ins Spiel kommen. Das frühe Pressing funktionierte und sorgte immer wieder für hohe Ballgewinne. In der 34. Spielminute erzielte Linton Maina mit einem strammen Rechtsschuss den 2:0-Pausenstand. Der Vorlagengeber zum 1:0 profitierte von der Unordnung in der Sandhäuser Hintermannschaft und vollendete eiskalt. In der Folge erspielte sich der 1. FC Köln weitere Chancen, konnte allerdings keine davon verwerten.

„Effzeh“ verpasste die Entscheidung und musste zittern

 In der zweiten Hälfte kam der SVS immer besser in die Partie und zu den ersten Torchancen. Nach gut einer Stunde Spielzeit hatten die Sandhäuser auch das nötige Spielglück auf ihrer Seite und bekamen nach einem Handspiel von FC-Kapitän Hübers einen Elfmeter zugesprochen. Diesen verwandelte Halimi im Duell mit FC-Keeper Urbig sicher.

Die Kölner zeigten sich aber unbeeindruckt und erspielten sich weiter Möglichkeiten, um auf 3:1 zu erhöhen. Doch das Problem aus der Vorsaison bleibt bei den Kölnern bestehen. Die Chancenauswertung bei den „Geißböcken“ hat viel Luft nach oben, vor allem bei den Stürmern. Alle Tore, welche die Kölner in dieser Saison erzielten, waren Tore von Abwehr- oder Mittelfeldspielern. Diese Abschlussschwäche hielt die Mannschaft vom SV Sandhausen in der Partie und ließ sie auf ein Comeback hoffen.

In der Nachspielzeit kam es, wie es kommen musste. Die Sandhäuser hatten in der letzten Situation des Spiels die Chance, um zum Ausgleich zu kommen und schafften dies durch einen Treffer von Meier, der die Ablage von Lewald verwertete. Das war dann auch der Schlusspunkt in der regulären Spielzeit und das Spiel ging in die Verlängerung.

Spätes Tor erlöst den 1. FC Köln

Beide Mannschaften waren in der Verlängerung so ziemlich mit den Kräften am Ende. Für die Sandhäuser kamen zum Ende der regulären Spielzeit unter anderem der Salzburger Patrick Greil und der Klagenfurter Markus Pink in die Partie. Auch die Kölner schöpften ihr Wechselkontingent voll aus, was dazu führte, dass Linton Maina trotz Krämpfen und muskulären Problemen weiterspielen musste.

Das ganze Stadion in Sandhausen bereitete sich schon auf das Elfmeterschießen vor, doch da schlug die Minute des Matthias Olesen. Der zentrale Mittelfeldspieler tauchte in der 116. Spielminute im gegnerischen Sechzehner auf und profitierte von einem großen Durcheinander. Mehrere Schüsse wurden abgeblockt, bis der Ball vor den Füßen von Olesen landete, der ihn in die Maschen drosch. Auf diesen Nackenschlag konnten die Sandhäuser nicht mehr reagieren und so stieg das Team von Gerhard Struber in die 2. Runde auf.