Deutschland

Interview mit Giovanni Kotchev – Vom Bolzplatz in die große Stadt

Anfang des Kalenderjahres erhöhte [spielerprofil spieler=“Giovanni Kotchev“] die Anzahl der ÖFB-Legionäre. Der 17-jährige Nachwuchsspieler wechselte von der Akademie der Admira nach Deutschland zum 1. FC Union Berlin. Noch ist er vielen Fußballfans kein Begriff. Das kann sich in den nächsten Jahren aber ändern.

Wir haben mit ihm ein spannendes und ausführliches Interview geführt. Die Antworten sind sehr ehrlich und geben uns einen Einblick in die Welt eines Nachwuchsspielers – viel Freude mit dem Interview!

 

Giovanni, vielen Dank, dass du dir Zeit für ein Interview mit 12terMann.at genommen hast!

 

Da viele österreichische Fußballfans dich noch nicht kennen, möchtest du zuerst kurz etwas über dich erzählen?

Mein Name ist Giovanni Kotchev, ich bin 17 Jahre alt. Ich bin in Österreich geboren und meine Eltern stammen aus Bulgarien. Aktuell spiele ich in der U19 von Union Berlin und es ist mein Ziel Profifußballer zu werden. Ich spiele Stürmer oder auf der 10er Position.

Du bist Anfang des Jahres von der Akademie der Admira zur Nachwuchsabteilung des 1. FC Union Berlin gewechselt. Wie hast du den Sprung ins Ausland bislang bewältigen können?

Der Sprung ins Ausland fiel mir relativ leicht, da es immer schon mein Wunsch war in Deutschland zu spielen. Ich denke, ich habe alles gut bewältigt und bin auf einem guten Weg. Ich gebe jeden Tag Vollgas um besser zu werden und um meinem Traum Schritt für Schritt näher zu kommen.

In Deutschland wird viel taktischer gespielt, in Österreich hatten wir sehr wenig Taktik.

Welche Unterschiede gibt es in den deutschen und österreichischen Nachwuchszentren, hinsichtlich Taktik, Schnelligkeit, Umfeld, usw.?

In Deutschland wird viel taktischer gespielt, in Österreich hatten wir sehr wenig Taktik. Als ich neu im Team dazugestoßen bin, fand ich das Spieltempo sehr schnell. Doch ich habe mich schnell in die Mannschaft integriert und habe mich schnell an alles gewöhnt. Am Anfang sagte der Trainer zu mir, ich soll öfter einen Schulterblick machen und da wusste ich gar nicht, was er damit meint. Das Umfeld finde ich hier sehr gut, der Verein kümmert sich ständig um mich und ich spüre richtig das Vertrauen. Internat, Schule und Trainingsgelände sind auch nur 20 Minuten voneinander entfernt, was mir den Alltag sehr erleichtert.

Du bist ja erst 17 Jahre jung. Wie lebt es sich als Teenager in Berlin?

Mir gefällt Berlin sehr gut, eine echt große Stadt mit vielen Attraktionen und sehr netten Menschen. Als ich noch bei der Admira war, bin ich jeden Tag von St. Pölten in die Südstadt gependelt und musste dabei in Wien umsteigen, deshalb bin ich schon an die Großstadt gewöhnt.

Du bist mit Beginn dieser Saison von der U17 in die U19 der ‚Eisernen‘ aufgestiegen. Rechnest du dir in Deutschland größere Chancen auf einen Profivertrag als in Österreich aus?

Natürlich ist es mein Ziel einen Profivertrag zu bekommen, aber ich versuche mich ständig zu verbessern und Schritt für Schritt zu denken.

Was sind deine sportlichen Ziele für die nächsten Jahre? Gibt es eventuell eine Wunschliga, in der du unbedingt spielen möchtest?

Momentan spielen wir in der A-Jugend Regionalliga, unser Ziel ist es in die A-Junioren Bundesliga aufzusteigen. Ich persönlich will gute Leistungen bringen und damit der Mannschaft helfen dieses Ziel zu erreichen. Eine Wunschliga habe ich nicht, mir gefällt der Fußball in jedem Land. Mein absoluter Traum ist es einmal in der Champions League zu spielen.

Es ist ein großer Traum fürs Nationalteam zu spielen und Österreich auf dem Fußballplatz zu vertreten.

Bei Union Berlin stehen mit [spielerprofil spieler=“Philipp Hosiner“], [spielerprofil spieler=“Emanuel Pogatetz“], [spielerprofil spieler=“Christopher Trimmel“] und [spielerprofil spieler=“Michael Gspurning“] vier ehemalige österreichische Teamspieler unter Vertrag. Hast du gelegentlich Kontakt zu diesen Spielern?

Nein bisher hatte ich noch keinen Kontakt zu den Spielern. Vielleicht wird sich das ja in Zukunft ändern.

Bleiben wir beim Thema „Nationalteam“. Wie stehen die Chancen, dass wir dich für eine Nachwuchsauswahl des ÖFB auflaufen sehen?

Momentan versuche ich mich voll und ganz auf meine Aufgaben im Verein zu konzentrieren, das Thema „Nationalmannschaft“ habe ich aber auch manchmal im Hinterkopf. Es wäre ein tolles Gefühl eine Einberufung für das Nationalteam zu bekommen. Es ist ein großer Traum fürs Team zu spielen und Österreich auf dem Fußballplatz zu vertreten. Ich versuche weiter gute Leistungen zu bringen und hoffe so auf mich aufmerksam zu machen.

Ist es dein Traum irgendwann einmal im Ernst-Happel-Stadion vor knapp 50.000 Zuschauern für das ÖFB-Team aufzulaufen?

Ja, auf jeden Fall! Österreich hat eine tolle Nationalmannschaft und tolle Fans. Vor 50.000 Zuschauern zu spielen ist mein großer Traum und dazu noch für Österreich, das wäre perfekt.

[…] ich hatte es auch nicht immer leicht in meiner Kindheit […]

Hast du fußballerische Vorbilder?

Mein großes Vorbild ist Cristiano Ronaldo! Er ist der kompletteste Spieler und bringt als Weltklasse-Spieler alles mit. Seine Einstellung zum Sport inspiriert mich sehr. Er hat alles gewonnen und sich alles mit harter Arbeit erkämpft. Er stammt aus ärmeren Verhältnissen und hat es trotzdem so weit geschafft, ich hatte es auch nicht immer leicht in meiner Kindheit, deswegen ist Cristiano mein absolutes Vorbild!

Wann hat deine Leidenschaft für den Fußball begonnen? Gab es ein spezielles Erlebnis in deinem Leben?

Schon als Kleinkind war der Ball mein bester Freund, in meinem Kopf gab es nur Fußball. Ich war jeden Tag Fußball spielen und es war schon als Kind mein Traum Profifußballer zu werden. Mein Trainer wurde auf mich aufmerksam, als ich sechs Jahre alt war und er mich beim Kicken auf dem Bolzplatz sah. Er lud mich zu einem Training im Verein ein. Ich hatte einen großen Spaß und gewann sogar das Lattenschießen bei meinem ersten Training. Das weiß ich noch ganz genau, das war ein sehr spezielles Erlebnis.

Seit meiner Kindheit verfolge ich meinen Traum und ich habe jeden Tag großen Spaß, wenn ich auf dem Platz stehe.

Ist es schwierig sich als Jugendlicher voll und ganz dem Sport hinzugeben und auf den Fußball zu fokussieren?

Nein, ganz im Gegenteil. Es fällt mir leicht mich voll und ganz auf den Sport zu konzentrieren. Seit meiner Kindheit verfolge ich meinen Traum und ich habe jeden Tag großen Spaß, wenn ich auf dem Platz stehe. Am liebsten würde ich Tag und Nacht trainieren, um besser zu werden.

Was würdest du Nachwuchsspielern – speziell in Österreich – raten, um später eine erfolgreiche Karriere zu führen?

Puh, das ist schwer zu sagen. Ich bin selber erst 17 Jahre alt und muss noch sehr viel lernen. Ich denke, ich bin noch nicht so gut, um anderen Spielern Ratschläge für ihre Karriere gegeben. Ich nehme gerne jeden Ratschlag an und versuche jede Kritik anzunehmen, um mich ständig zu verbessern.

Du bist von der 12terMann-Redaktion zwei Mal zum Nachwuchslegionär der Woche gewählt worden. Hast du uns schon vorher gekannt?

Ja, ich habe oftmals eure Berichte über österreichische Spieler gelesen. Ihr habt eine echt coole Seite mit interessanten Berichten.

 

Machen wir zum Abschluss noch einen schnellen Wordslam. Du wählst von zwei Begriffen denjenigen aus, der dich am ehesten anspricht. Los geht’s!

Alte Försterei oder Südstadt?

  • Alte Försterei

Brandenburger Tor oder Schönbrunn?

  • Schönbrunn

Union oder Hertha?

  • Union

Deutschland oder England?

  • Deutschland

Alaba oder Arnautovic?

  • Arnautovic

Ronaldo oder Messi?

  • Ganz klar Ronaldo

Hund oder Katze?

  • Hund

Schnee oder Sand?

  • Sand

Currywurst oder Schnitzel?

  • Schnitzel

Sportwagen oder Fahrrad?

  • Zurzeit fahre ich mit der Bahn und mit dem Fahrrad, das reicht mir momentan vollkommen, da ich noch keinen Führerschein besitze.

 

Giovanni, wir danken dir für dieses interessante Interview und wünschen dir alles Gute für die weitere Zukunft!

 

 

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Edvin Gruber

Edvin GRUBER (Redaktionsleitung/Grafik/Fanwear-Design) Bei 12terMann seit: 07/2015 M: edvin.bufi@12terMann.at T: @ediman_b