ÖFB-Legionäre in der 2. Deutschen Bundesliga – eine Bilanz zur Hinrunde
Okotie überstrahlt alle – aber auch Schöpf, Hinterseer und Özcan top
Aus österreichischer Sicht blicken wir auf die Statistiken der 2. DFL-Hinrunde zurück. Wir haben uns dabei alle gespielten 19 Runden näher angesehen. Zuerst einmal einige Fakten allgemeiner Natur:
Anzahl der Legionäre
In der zweiten Deutschen Bundesliga waren in der Hinrunde insgesamt 18 ÖFB-Legionäre in den Profikadern gemeldet, alle von ihnen kamen auch zum Einsatz. Gleich drei Vereine vertrauen auf das Können von drei Österreichern – dies sind Fortuna Düsseldorf, SV Sandhausen und Red Bull Leipzig.
Einsatzzeiten
Insgesamt kamen alle Legionäre auf stolze 20.253 Einsatzminuten – die meisten Einsatzminuten verzeichneten Ramazan Öczan (1.710 Minuten), Michael Liendl (1.635 Minuten) und Alessandro Schöpf (1.596 Minuten). Öczan stand somit alle 19 Spiele über die vollen 90 Minuten zwischen den Pfosten vom FC Ingolstadt.
Laufleistung
Alessandro Schöpf spult die meisten Kilometer der Österreicher in einem Spiel ab. Sein Schnitt von 12,14 Kilometer pro Spiel ist internationale Klasse – fünf Mal lief er in einem Spiel über 13 Kilometer! Auch Michael Liendl, Christopher Trimmel und Lukas Hinterseer zeigten große Laufbereitschaft. Der Letztgenannte ist der ÖFB-Spieler mit den meisten Sprints – insgesamt 613 Mal beschleunigte er sein Tempo. Den Spitzenwert bei der Höchstgeschwindigkeit erzielte Rubin Okotie: er war bei einem Sprint mit 34,2 km/h unterwegs.
Durchschnittliche Laufdistanz je eingesetztem Spiel
Tore und Torvorlagen
Insgesamt 41 Tore von ÖFB-Legionären konnten in den 19 Spielen der 2.DFL-Hinrunde bejubelt werden. Rubin Okotie erzielte mit 12 die meisten Tore und führt damit in der Torschützenliste. Assistkönig der Österreicher war Alessandro Schöpf mit vier Torvorlagen. Erwähnenswert sind auch die 7 Tore von Lukas Hinterseer – nicht nur einmal erzielte er das Goldtor für die Schanzer aus Ingolstadt.
Scorerwertung (grün: Tore / orange: Torvorlagen)
Torschüsse, Torschussvorlagen und Flanken
Zusätzlich durften wir 342 Torschüsse, 301 Torschussvorlagen und 165 Flanken unserer Landsleute bewundern. Die meisten Flanken aller Österreicher in der Hinrunde – insgesamt 32 – schlug Michael Liendl. Die meisten Torschüsse gab Alessandro Schöpf mit 48 ab, gefolgt von Lukas Hinterseer mit 42 Torschüssen. In der Kategorie der Torschussvorlagen hat hingegen Kevin Stöger die Nase vorn – auf 59 seiner Pässe folgte ein Torschuss. Allerdings erfolgte lediglich einmal anschließend ein Torjubel.
Anzahl Torschüsse (weiß) und daraus erzielte Treffer (grün)
Zweikämpfe
Bei 2.252 Zweikämpfen behielten die österreichischen Legionäre die Oberhand, im Schnitt sind das 47,1%. Wie in der 1. DFL liegt in dieser Kategorie ein Torhüter vorne: Marco Knaller gewann alle seiner Zweikämpfe – er hatte allerdings nur 6 Zweikämpfe zu bestreiten. Wenig überraschend liegt Christopher Trimmel vorne, er hat auch bereits zu seiner Rapid-Zeit eine hohe Zweikampfquote.
Zweikampfquote (grün: gewonnene Zweikämpfe / rot: verlorene Zweikämpfe)
Passqualität
Alle Österreicher gemeinsam spielten insgesamt 10.733 Pässe, davon kamen immerhin 69% bei einem Mitspieler an. Den Bestwert erzielte in dieser Kategorie Christian Gartner mit durchschnittlich 81,5% angekommener Pässe vor Alessandro Schöpf mit 75%.
Passgenauigkeit (grün: angekommene Pässe / rot: Fehlpässe)
Fairplay
45 gelbe Karten, eine Gelb-rote und keine rote Karten sahen unsere Legionäre an den ersten 19 Spieltagen. In dieser Kategorie liegt Christopher Trimmel vorne, der auch einmal vorzeitig mit Gelb-rot vom Platz musste.
Übersicht über gelbe und rote Karten
Auszeichnungen
In der Hinrunde brachten es die ÖFB-Legionäre auf insgesamt 20 Einberufungen in die „kicker-Elf der Runde“! Gleich vier Spieler durften sich über drei Einberufungen freuen. Das waren Georg Teigl, Lukas Hinterseer, Rubin Okotie und Alessandro Schöpf. Okotie wurde sogar zweimal zum Spieler der Runde gekürt, Erwin Hoffer bekam einmal diese Auszeichnung.
Leistungsdaten der gesamten Hinrunde
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte)
Distanz (durchschnittlich gelaufene Kilometer pro Spiel)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe)
Sprints (die Anzahl der Sprints)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Legionärswertung
1. Rubin Okotie
Für Rubin Okotie war die Herbstsaison ein Traum. Mit seinen 12 Toren ist er Führender der Torschützenliste. Er erzielte somit 50% aller Tore von 1860 München – nicht auszudenken, wo die Löwen ohne ihn in der Tabelle stehen würden.
2. Alessandro Schöpf
Der 20-jährige Tiroler wechselte vor der Saison vom großen FC Bayern zum 1. FC Nürnberg, um zu mehr Spielen zu kommen. Dies zahlte sich sowohl für ihn als auch für den Club aus. Spieltag für Spieltag spult er eine hohe Anzahl von Kilometern ab, erzielte insgesamt 4 Tore und konnte ebensoviele Assists verbuchen. Nicht mehr lange wird Teamchef Marcel Koller an ihm vorbeischauen können.
3. Lukas Hinterseer
Lukas Hinterseer zeigte, dass er zu Recht den Weg ins Ausland gewählt hat. In seiner ersten Saison erzielte der Kitzbühler gleich 7 Tore, mehrmals verhalf er mit seinen Treffern den Ingolstädtern zu drei Punkten, wodurch die Schanzer nach 19 Spieltagen an der Spitze der 2. DFL stehen.
4. Ramazan Özcan
Während vorne Lukas Hinterseer für die Tore der Ingolstädter sorgt, steht Öczan hinten zwischen den Pfosten, um die Gegentreffer zu verhindern. Dies gelang ihm regelmäßig und wurde dadurch vom Fachmagazin kicker zum besten Tormann der zweiten deutschen Bundesliga gewählt.
5. Georg Teigl
Auch für Georg Teigl waren es die ersten Spiele, die er im Herbst als Legionär bestreiten durfte. Meist wurde er auf der rechten Verteidiger-Position eingesetzt, einmal als Stürmer, wo er gleich zwei Tore erzielte. Sollte er in dieser Tonart weitermachen und sich auch weiterentwickeln, wird er auch für das österreichische Team zumindest als Backup für Florian Klein interessant.
(Autor: Alexander Baburek)