Saisonvorschau RasenBallsport Leipzig e.V.
Nicht gekommen um zu bleiben!
Nach dem zweiten sportlichen Aufstieg innerhalb eines Jahres und einigen juristischen Hürden bei der Lizenzerteilung (man beachte z.B. das neue Vereinslogo) hat es RB Leipzig geschafft. Die Mannschaft spielt in der Saison 2014/15 in der 2. Fußball-Bundesliga. Das soll allerdings nur eine Durchgangsstation für den ambitionierten Aufsteiger sein. Die Fußball-Bundesliga und der internationale Wettbewerb sind das erklärte Ziel des Red-Bull-Vereines im Osten Deutschlands.
Um dieses Ziel zu erreichen wurde in der Sommerpause wieder in den Kader investiert. Für das Mittelfeld wurde Stefan Hierländer verpflichtet. Trotz seiner erst 23 Jahre kann er schon über 100 Einsätze in der Österreichischen Bundesliga und auch einige internationale Spiele vorweisen. Auch zwei weitere Österreicher verdienen ihr Geld in Leipzig. Georg Teigl wechselte in der Winterpause zu RB und kam auf der rechten Abwehrseite zu regelmäßigen Einsätzen. Ein alter Hase in Leipzig ist Innenverteidiger Niklas Hoheneder, der schon seit Regionalligazeiten für die Rasenballer spielt.
Auch auf die anderen Neuverpflichtungen darf man schon gespannt sein. So wurde unter anderem Rani Khedira, der jüngere Bruder von Weltmeister Sami, unter Vertrag genommen und Terrence Boyd wird seine Tore in Zukunft nicht mehr für Rapid sondern für Leipzig schießen.
Rückblick auf die Saison 2013/2014
Nach dem Aufstieg in die 3. Liga setzte sich RasenBallsport Leipzig auch in der neuen Spielklasse von Anfang an in den oberen Tabellenregionen fest. Ab Mitte der Hinrunde war RB immer zumindest auf dem Relegationsplatz für die 2. Liga zu finden. In 38 Spielen gingen die Leipziger nur sieben Mal als Verlierer vom Platz. Lange Zeit lieferte sich die Mannschaft mit dem SV Darmstadt 98 ein packendes Duell um den direkten Aufstiegsplatz. Am vorletzten Spieltag schossen die Leipziger vor 43.000 Zuschauern den 1. FC Saarbrücken mit 5:1 aus dem heimischen Stadion und fixierten so den Aufstieg. In der Endabrechnung fehlten nur 3 Tore auf den 1. FC Heidenheim, sonst wären die „Bullen“ sogar als Meister aufgestiegen.
Zugänge
Thomas Dähne (Tor, FC Red Bull Salzburg)
Stefan Hierländer (Mittelfeld, FC Red Bull Salzburg)
Rani Khedira (Mittelfeld, VfB Stuttgart)
Terrence Boyd (Angriff, SK Rapid Wien)
Marcel Sabitzer (Angriff, SK Rapid Wien)
Massimo Bruno (Mittelfeld, RSC Anderlecht)
Patrick Strauß (Angriff, eigene Jugend)
Smail Prevljak (Angriff, eigene Jugend)
Abgänge
Fabian Bredlow (Tor, FC Red Bull Salzburg, Leihe)
Erik Domaschke (Tor, RB Leipzig II)
Christian Müller (Abwehr)
André Luge (Mittelfeld, SV 07 Elversberg, Leihe)
Christos Papadimitriou (Mittelfeld)
Timo Röttger (Mittelfeld, FC Viktoria Köln)
Marcel Sabitzer (Angriff, FC Red Bull Salzburg, Leihe)
Massimo Bruno (Mittelfeld, FC Red Bull Salzburg, Leihe)
Vorbereitung & Testspiele
Die ersten beiden Testspiele gegen unterklassige Mannschaften gerieten zu wahren Schützenfesten für die Bullen. Das 7:0 gegen den VfB Zwenkenau (1 Tor Teigl, 1 Tor Hoheneder) und das 11:0 gegen den MSV Neuruppin (1 Tor Hierländer) ließen noch nicht auf die wirkliche Stärke der Mannschaft schließen. Auch die Spiele gegen Regionalligisten TSV Havelse (4:0) und Oberligisten SSV Markranstädt (2:0) konnten erfolgreich gestaltet werden.
Das nächste Spíel gegen den Kapfenberger SV wurde mit 5:1 ebenfalls klar gewonnen. Wie in den Spielen zuvor tauschte der Trainer in der Halbzeit die gesamte Mannschaft aus und alle Kaderspieler kamen zum Einsatz. Die erste Niederlage setzte es gegen den Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach, gegen den Leipzig mit 2:3 das Nachsehen hatte. Bei diesem Spiel wurde Stefan Hierländer mit Oberschenkelproblemen vom Trainer ausgewechselt.
Das Highlight der Vorbereitung war mit Sicherheit das Heimspiel gegen Paris Saint-Germain am 18. Juli, fast 36.000 Zuseher in der Red Bull Arena sorgten für eine würdige Kulisse. PSG fehlten zwar noch einige Spieler, die bei der WM im Einsatz gewesen waren, aber auch die restlichen Kaderspieler haben natürlich enorme Qualität. Niklas Hoheneder und Georg Teigl standen in der Startelf und bekamen es mit Superstar Zlatan Ibrahimovic zu tun. Stefan Hierländer kam in der 2. Halbzeit aufs Feld und konnte sich sogar über einen Treffer freuen. Er setzte den Schlusspunkt beim 4:2 Sieg der Bullen die mit dem Erfolg durchaus eine Duftmarke hinterließen.
http://www.youtube.com/watch?v=9RXrspJKYVM
Der vorletzte Test der Vorbereitung wurde gegen den 13. der abgelaufenen spanischen Meisterschaft, den FC Getafe gespielt. Stefan Hierländer stand bei diesem Spiel in der Startformation. In der ersten Hälfte nutzten die Spanier ihre Chancen eiskalt und so ging es mit 0:2 in die Kabinen. In der Pause wurde der Großteil der Leipziger Mannschaft ausgewechselt, nun durften sich Niklas Hoheneder und Georg Teigl versuchen. RB kämpfte sich auf 2:2 heran, musste schlussendlich aber doch noch einen Treffer hinnehmen und verlor das Spiel mit 2:3.
Bevor es am 02. August zum ersten Mal um Punkte geht stand ein letzter Härtetest gegen die Queens Park Rangers aus der Premier League auf dem Programm. Die Bullen konnten die Vorbereitung mit einem Erfolgserlebnis abschließen und feierten einen 2:0 Sieg. Bei diesem Spiel hatte der Trainer angekündigt, die wahrscheinliche Startelf für das erste Punktspiel auflaufen zu lassen. Georg Teigl spielte das komplette Match durch, Niklas Hoheneder wurde wenige Minuten vor Ende ausgewechselt. Stefan Hierländer kam beim letzten Test leider nicht zum Einsatz.
Prognose für 2014/2015
Das Ziel der Verantwortlichen von RB Leipzig ist es sicher, die 2. Fußball-Bundesliga so rasch wie möglich hinter sich zu lassen. Ob ein ähnlicher Erfolgslauf und Durchmarsch wie in der letzten Saison gelingt kann man noch nicht beurteilen. Der Kader ist mit Sicherheit einer der besten der Liga, allerdings muss erst abgewartet werden wie sich die neuen Spieler einfügen und sich die gesamte Mannschaft in der neuen Liga zurecht findet. Auch die Konkurrenz in der kommenden Spielzeit ist stark und zahlreich: Die Bundesliga-Absteiger Nürnberg und Braunschweig oder die Teams aus Fürth, Kaiserslautern, Düsseldorf und Karlsruhe werden den Kampf um den Aufstieg sicher zu einem harten Stück Arbeit machen. Den Bullen ist der Aufstieg mit Sicherheit zuzutrauen, man wird aber frühestens in der Winterpause tatsächlich sagen können, wohin die Reise gehen wird. Auf die Unterstützung des Publikums kann sich RB sicher verlassen. Vor allem gegen Ende der letzten Saison, als die Fans die Red Bull Arena in Scharen stürmten, konnte man sehen, wie sehr sich die Leipziger nach Spitzenfußball sehnen.
Die drei Österreicher im Kader haben sicher die Qualität einen Stammplatz zu erkämpfen. Niklas Hoheneder hat bereits mit dem Karlsruher SC Erfahrungen in der 2. Liga gesammelt. Auch ist er bereits einer der längstdienenden RB-Spieler im aktuellen Kader was ihm ein gewisses Standing innerhalb der Mannschaft gibt. Georg Teigl konnte in der ersten Halbsaison durchaus überzeugen, vor allem seine Sprintstärke und Dynamik sorgten immer wieder für Gefahr. Stefan Hierländer kam in Salzburg nie wirklich über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus, in Leipzig kann sein Ziel nur sein viel Spielzeit zu sammeln. In den bisherigen Testspielen kamen alle drei Österreicher zu regelmäßigen Einsätzen, Coach Alexander Zorniger wechselte aber sehr häufig und so sind Rückschlüsse auf die Stammelf in den ersten Meisterschaftsrunden noch sehr schwierig.
Man darf gespannt sein, ob es einer der drei Leipzig-Legionäre auch schafft sich ins Blickfeld von Marcel Koller zu spielen. Für Niklas Hoheneder und Stefan Hierländer wird das sicher schwierig, da das Nationalteam auf ihren Positionen stark besetzt ist. Für Georg Teigl könnten sich bei guten Leistungen durchaus Chancen bieten, die Position des Rechtsverteidigers ist ja bekanntlich eine der Problemzonen der ÖFB-Auswahl. Ein regelmäßiger Blick nach Leipzig lohnt sich für die Fußballfans in Österreich auf jeden Fall.
Wir wünschen unseren Legionären viel Erfolg in der neuen Saison!
(Autor: Matthias Riemer)
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