Spielabbruch bei VfL Osnabrück – RB Leipzig

12. August 20159. Januar 2024 Matthias Riemer

Feuerzeug verhindert Pokalsensation

Es läuft die 70. Minute im DFB-Pokalspiel zwischen dem VfL Osnabrück und RasenBallsport Leipzig. Der große Favorit liegt seit der 1. Minute mit 1:0 zurück und vieles deutet auf eine Sensation hin. Doch dann passiert der Skandal. Nachdem RB-Stürmer Davie Selke eine Chance auf den Ausgleich vergibt, wird er von den Ersatzspielern des Vfl verhöhnt, Michael Hohnstedt läuft sogar auf das Spielfeld um seiner Schadenfreude Ausdruck zu verleihen. Der Schiedsrichter versucht die Situation, die sich vor der Osnabrücker Fankurve abspielt, zu klären, als er sich plötzlich an den Kopf greift, weil er von etwas getroffen wurde. Wie sich herausstellt wurde der Spielleiter von einem Feuerzeug getroffen. Die logische Folge: Spielabbruch!

RB Leipzig hat zwar ein Wiederholungsspiel angeboten, aller Voraussicht nach wird Osnabrück das Spiel aber am grünen Tisch verlieren und auch noch eine saftige Strafe aufgebrummt bekommen. Doppelt bitter, da der VfL finanziell ohnehin angeschlagen ist und nun statt der sechsstelligen Prämie für den wahrscheinlichen Aufstieg in die nächste Runde zu kassieren, tief in die eigene Tasche greifen wird müssen.

Stimmen zum Skandal:

Hermann Queckenstedt (Vereinspräsident): Das ist eine bittere Stunde. Ich entschuldige mich im Namen des VfL Osnabrück bei Schiedsrichter Petersen.

Maik Walpurgis (VfL-Trainer): Ich spüre Frust, Wut und Enttäuschung. Die Gesundheit des Schiedsrichters geht vor. Im Sinne des Fußballs hatte ich gehofft, dass der Vierte Offizielle übernehmen könnte.

Nicolas Feldhahn (Osnabrücker Spieler): Wir saßen alle in der Kabine und sind total erschüttert und traurig. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir sind uns sicher, dass wir das Spiel gewonnen hätten. Was jetzt passiert, weiß ich auch nicht.

Ralf Rangnick (Trainer RB Leipzig): Das ganze Spiel über flogen Feuerzeuge, Getränke und andere Wurfgegenstände auf unsere Spieler sowie auf unsere Auswechselspieler, die sich warmliefen. Es war demnach definitiv nicht nur ein Einzeltäter, dessen Handeln später zu dem für alle Seiten bedauerlichen Spielabbruch führte. Wir verurteilen die unsportlichen und unfairen Taten aufs Schärfste. Dennoch bieten wir ein Wiederholungsspiel an. Denn unser Verein steht für andere Werte. Für Fairneß, Familienfreundlichkeit, soziales Engagement, sportlichen Wettkampf und gegenseitigen Respekt.