Hinrundenrückblick: VfB wieder gegen Abstieg
Für den VfB Stuttgart war es alles andere als eine erfolgreiche Hinrunde. Die Schwaben gingen mit breiter Brust in die Saison: Den Abstieg hat man mit ‚Jahrhundert-Retter‘ Huub Stevens erneut abgewendet und mit Alexander Zorniger einen Trainer gefunden, der mit erfrischendem Angriffsfußball und Pressing den VfB wieder in die obere Tabellenhälfte führen sollte. Doch kurz nach dem Saisonstart ist klar – dem ist nicht so: Null Punkte aus den ersten fünf Spielen …
Rückblick auf Herbstsaison
Auf die ersten Punkte müssen die Stuttgart-Fans bis Runde sechs warten: 3:1-Auswärtssieg bei Hannover 96. Danach kommt ein kleines Hoch – die Baden-Württemberger verlassen mit einem Remis in Hoffenheim und einem Sieg über Ingolstadt die Abstiegsränge. Danach holt der VfB nur acht Punkte – alles andere als gut. Bitter auch: Stützen wie Daniel Ginczek und [spielerprofil spieler=“Martin Harnik“] fallen verletzungsbedingt aus.
Für den VfB sind die Verletzungen von Daniel Ginczek (li.) und Martin Harnik herbe Rückschläge.
Was man den Stuttgartern zugutehalten muss: Sie spielen keinen schlechten Fußball, scheitern jedoch an ihrer kläglichen Chancenverwertung. Mit ein Grund für das schlechte Abschneiden ist auch das zu aggressive Spielsystem unter Zorniger. Das wird ihm letztendlich zum Verhängnis: Ende November ziehen die VfB-Verantwortlichen die Reißleine und entlassen den Schwaben.
VfB beendet Zusammenarbeit mit Alexander #Zorniger. #VfB —- Zur Meldung: https://t.co/MQpP5tFkjG pic.twitter.com/ZS7U21pebK
— VfB Stuttgart (@VfB) 24. November 2015
Neuer Trainer ist U23-Coach Jürgen Kramny, unter dem man aus vier Spielen fünf Punkte holt – am letzten Spieltag der Hinrunde schickt man sogar den VfL Wolfsburg mit 3:1 nach Hause.
Im DFB-Pokal sieht es ein wenig besser aus: Da steht man nach Siegen über Holstein Kiel (2:1), Carl Zeiss Jena (2:0) und Eintracht Braunschweig (3:2 n.V.) im Viertelfinale. Da kommt jedoch Vorjahres-Finalist Borussia Dortmund nach Stuttgart – das vermeindlich schwerste Los nach dem FC Bayern München.
Für [spielerprofil spieler=“Martin Harnik“] war es ebenso eine Hinrunde zum Vergessen wie für seinen Klub: Zeitweise kommt der ÖFB-Nationalspieler nur von der Bank, außerdem kommt er nur auf einen Treffer in der Liga, genauso wie im Pokal. Harnik glänzt leider mehr mit vergebenen Chancen als durch Tore.
Kurz nachdem er die Baden-Württemberger gegen Hoffenheim, in Ingolstadt und gegen Leverkusen als Kapitän aufs Feld geführt hat, muss er gegen Darmstadt mit einem Außenbandriss im rechten Knie verletzt ausgewechselt werden. Er fällt für die restliche Hinrunde aus. Der gebürtige Hamburger kann mittlerweile wieder individuell trainieren, wird aber vor Februar noch nicht spielen.
Individuelle Einheit mit Athletiktrainer Chima #Onyeike und Reha Welt Therapeut Frank Haile. #VfB #Harnik pic.twitter.com/AOI22S6xR1
— VfB Stuttgart (@VfB) 18. Januar 2016
Wie es mit Harnik weitergeht ist noch offen. Ein Wechsel in der Wintertransferzeit ist zwar mittlerweile vom Tisch, sein Vertrag bei den Cannstättern läuft im Sommer aus. Abnehmer für Österreichs ‚Nummer 11‘ gäbe es genug – auch aus der 1. Bundesliga.
Auch für [spielerprofil spieler=“Florian Klein“] läuft es nicht gerade nach Wunsch: Immerhin hat er aber einen Stammplatz beim VfB. Bis zur Verletzung von Harnik kommt er als Rechtsverteidiger zum Einsatz, danach rechts im Mittelfeld. Am zweiten Spieltag gegen Hamburg wird er vom Platz gestellt (52. Spielminute gelb, 53. gelb-rot), gegen Ingolstadt und Wolfsburg legt er je einen Treffer auf.
Von der 14. bis zur 16. Runde fehlt er auf Grund eines Bandscheibenvorfalls. Von seinen 13 Spielen kommt er in elf über die volle Distanz zum Einsatz.
Zugänge
Ohne Verstärkung kann man nach so einer Hinrunde natürlich nicht in die Rückrunde gehen. Nachdem mit Ginczek und Harnik gleich zwei Stürmer ausfallen, hat man Artem Kravets von Dynamo Kiev ausgeliehen. Der 26-jährige Ukrainer ist in der bisherigen Saison auf 12 Ligaspiele und zwei Treffer für den Dragovic-Klub.
Mit Kevin Großkreutz hat man sich einen – mittlerweile – ehemaligen Deutschen Nationalteamspieler angelacht. Der ‚Dortmunder Junge‘ kommt vom Türkischer Meister Galatasaray Istanbul, für den er wegen eines Fehlers am letzten Transfertag kein einziges Pflichtspiel bestritten hat.
Perfekt! Der Transfer ist fix. Herzlich willkommen beim #VfB, Kevin #Großkreutz!! pic.twitter.com/apX7rfpZfX
— VfB Stuttgart (@VfB) 6. Januar 2016
Damit gibt es für Harnik gleich auf seinen beiden Positionen Konkurrenz: Im Sturm und auf dem Flügel.
Transfers:
Artem Kravets (Stürmer, Dynamo Kiev, Leih-Gebühr: 500 Tsd.€)
Kevin Großkreutz (Linkes Mittelfeld, Galatasaray Istanbul, 2,17 Mio.€)
Vorbereitung & Testspiele
Der VfB Stuttgart trainert bereits seit 4. Jänner wieder. In Belek ist man von 5. – 14. gewesen.
Auch hat man schon vier Testspiele hin sich:
VfB – Antalyaspor 2:1
VfB – Bochum 0:0
VfB – Hannover 96 2:0
VfB – Würzburger Kickers 1:2
Prognose für Rückrunde
Dem VfB Stuttgart ist zu wünschen, dass man endlich den ersehnten Sprung weg vom Abstiegskampf schafft und an frühere Erfolge anknüpfen kann. Der Kader hat das Zeug dazu, aber man muss auch das Potenzial ausschöpfen. Sollte das gelingen, kann man bestimmt im Mittelfeld mitmischen: Der FC Ingolstadt ist nur mit fünf Punkten mehr auf Rang 11.
Florian Klein wird seinen Stammplatz behalten. Martin Harnik hat zwar Konkurrenz auf seinen beiden Positionen bekommen, muss sich aber keinesfalls verstecken – selbst vor Kevin Großkreutz nicht.