England

FC Watford – Saisonvorschau 2016/2017

Das Warten hat ein Ende, der Startschuss zur neuen Saison der englischen Barclays Premier League ist an diesem Wochenende gefallen! Es gibt vermutlich keine andere vergleichbare Top-Liga in Europa, die so dermaßen umkämpft und unsicher vorherzusagen ist. Mehrere Klubs fighten um den begehrten Titel und geizen auch nicht mit teils saftigen Transfersummen. Ein Klub, der hier jedoch vergleichsweise kleinere Brötchen backen muss, ist jener von ÖFB-Legionär [spielerprofil spieler=“Sebastian Prödl“]: Watford FC.

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Rückblick auf die Saison 2015/2016

Auch unmittelbar vor Saisonbeginn vor einem Jahr, konnte man Watford im optimistischsten Falle nur einen soliden Mittelfeldplatz zutrauen. Auch wenn die Truppe des neu eingestellten, spanischen Trainers Quique Flores (Amtsantritt am 01.07.2015 an) ebenfalls mit der einen oder anderen Million um sich warf.

So wurde für jeweils 10 Millionen Euro als Top-Einkäufe Adalberto Penaranda und Abdoulaye Doucoure geholt. Der eine kam aus Udinese Calcio, der andere von Stade Rennes. Insgesamt wurden stolze 83 Millionen Euro ausgegeben. Verliehen wurden sie anschließend jedoch zu FC Granada – diese oftmals „interessanten“ Transferbewegungen zwischen Watford, Udinese und Granada lassen sich einfach erklären: Einem gewissen Giampaolo Pozzo gehören alle drei Klubs.

Der Saisonstart verlief zwar nicht berauschend, aber grundsolide mit drei Remis. Über die Hälfte der Saison konnten sich die „Hornets“ gar auf Platz sieben festkrallen. Das große Highlight hierbei: Das spektakuläre 3:0 gegen den FC Liverpool, danach immerhin ein 2:2 gegen Chelsea London. Doch die Wochen darauf folgte der schleichende Absturz Richtung unterem Tabellenrand. Watford boxte sich dennoch durch, am Ende stand Tabellenplatz 13 zu Buche.

Für Sebastian Prödl war es die erste Saison auf der Insel, er kam Anfang Juli letzten Jahres ablösefrei von SV Werder Bremen und unterschrieb einen Fünfjahresvertrag. Und vielversprechend hat für den stämmigen Innenverteidiger die Zeit in England begonnen: In den ersten neun Spielen in der Stammelf, stets über die volle Spielzeit.

Doch nach einer 0:3-Klatsche gegen Arsenal London, verlor Prödl seinen Kaderplatz. Für ihn übernahm Miguel Britos aus Uruguay, neben Craig Cathhart (Nordirland). Ende November folgte der nächste Rückschlag für den Steirer, er zog sich im Training eine Wadenverletzung zu. Erst anderthalb Monate nach der Arsenal-Niederlage gegen Tottenham Hotspur gab es wieder einen Kurzeinsatz. Was daraufhin folgte, war ein ständiges Hin und Her zwischen Startelf und Tribünenplatz. Dies zog sich bis zum Ende der Saison hin. Immerhin konnte Prödl gegen Ende zwei Tore erzielen (gegen West Ham United und Sunderland), es kam bei insgesamt 21 Liga- und drei Cup-Einsätzen zu keinem einzigen Platzverweis.

Zugänge

  • Isaac Success (20 Jahre, FC Granada, Rechtsaußen, Ablöse: 15 Mio. €)
  • Christian Kabasele (25 Jahre, KRC Genk, Innenverteidiger, Ablöse: 6,95 Mio. €)
  • Bride Dja Djedje (25 Jahre, Olympique Marseille, Rechtsverteidiger, Ablöse: 3,60 Mio. €)
  • Jerome Sinclair (19 Jahre, FC Liverpool, Mittelstürmer, ablösefrei)
  • Camilo Zúñiga (30 Jahre, SSC Neapel, linkes Mittelfeld, geliehen)

Ordentlich verstärkt hat man sich heuer von Pozzo-Klub FC Granada mit dem nigeranischen Youngster Isaac Success, der es in der abgelaufenen Spielzeit in La Liga auf 6 Tore, 5 Assists in 30 Ligaeinsätzen brachte. Mit Christian Kabasele hat Sebastian Prödl einen starken Konkurrenten um die Innenverteidiger-Position vom KRC Genk bekommen.

Abgänge

  • Miguel Layún (28 Jahre, FC Porto, linker Verteidiger, Ablöse: 6 Mio. €)
  • Almen Abdi (29 Jahre, Sheffield Wednesday, off. Mittelfeld, Ablöse: 3,60 Mio. €)
  • José Manuel Jurado (30 Jahre, Espanyol Barcelona, linksaußen, Ablöse: 1,20 Mio. €)
  • Juanfran (27 Jahre, Deportivo La Coruna, Rechtsverteidiger, ablösefrei)
  • Luke Simpson (21 Jahre, York City, Torwart, ablösefrei)
  • Gabrielle Angella (27 Jahre, Udinese Calcio, Innenverteidiger, Ablöse: unbekannt)
  • Daniel Pudil (30 Jahre, Sheffield Wednesday, Linksverteidiger, Ablöse: unbekannt)
  • Adalberto Peñaranda (19 Jahre, Udinese Calcio, Mittelstürmer, Leihe)
  • Obbi Oulare (20 Jahre, Zulte Waregem, Mittelstürmer, Leihe)
  • Victor Ibarbo (26 Jahre, AS Rom, hängende Spitze, Leihende)

Bei den Abgängen wurde (mal wieder) ordentlich im Kader herumgekramt. Peñaranda wird wieder für eine Saison nach Udinese geschickt, Miguel Layún brachte als Top-Verkauf Richtung FC Porto sechs Millionen Euro. Der prominenteste Abgang betrifft allerdings den Trainerposten: Quique Flores übersiedelte nach nur einem Jahr nach Spanien, zu Espanyol Barcelona. Ex-Inter Mailand-Trainer Walter Mazzarri übernimmt das Szepter.

Vorbereitung & Testspiele

FC Watford – 1. FC Union Berlin 3:1 (Tore: Capoue, Deneey und Berghuis)

FC Watford – Queens Park Rangers 0:2 

 

Prognose für 2016/2017

Die meisten Expertenmeinungen bezüglich dem Abschneiden von Watford FC in 2016/17 gehen klar in eine Richtung: Unteres Tabellenviertel, um Platz 16-18 herum. Die zuletzt inkonsistente Transfer-Kaderphilosophie der Hornets (allein vergangene Saison haben von den Neuzugängen 3 der insgesamt 40 Ligatore erzielt) tuen ihr Übriges dazu. Denn auch heuer gibt es abermals größere „Bauarbeiten“ am Kader, wobei die diversen Leihgeschäfte den Großteil dieser erneuten Kader-Transformation ausmachen. Mit dem ehemaligen Inter Mailand-Coach Walter Mazzarri als neuen Leitwolf.

Dieses erneute Umkrempeln des Teams dürfte einer der Hauptgründe sein, warum Watford es diese Saison höchstwahrscheinlich schwer in der Premier League haben wird. Denn auch wenn seit mittlerweile vier Jahren Giampaolo Pazzo mit gutem Erfolg die Fäden zieht, so lässt dieser Verein seitdem einiges an Identifikation vermissen. Die einzig nennenswerte Team-Konstante stellt der Kapitän Troy Deeney dar – das Herz der Mannschaft. So brachte selbst das hartnäckige Bieten von Leicester City um den Hornets-Leitwolf (es wurde im Juni von 25 Millionen Pfund gemunkelt) bisher keine Erfolge.

Mit Mazzarri dürfte auch ein taktisches Umdenken von Watford in eine noch defensivere Grundnatur mit vermehrtem Konterfußball stattfinden. Ein Markenzeichen von Mazzarri (und dies wurde im gestrigen 1:1 gegen Southampton bereits praktiziert) wäre auch der Einsatz einer Dreierkette. Mazzarri spricht nicht umsonst in Interviews immer wieder von „seinem“ 3-5-2. Sebastian Prödl wäre hierbei als rechter Innenverteidiger aktuell gesetzt, langfristig könnte ein erneutes Wechseln zwischen Startelf und Bank/Tribüne denkbar sein. Obendrein fehlt dem Kader aktuell ein richtiger Spielmacher – eigentlich dafür geeignete Kandidaten wie beispielsweise José Manuel Jurado hat man ziehen lassen. Eventuell rüstet Watford hier im August noch nach.

Neben reichlich neuem Spielermaterial, neuem Trainer und neuer Spielweise kommt zudem das enorm schwere Liga-Anfangsprogramm dazu: Nach Southampton trifft Watford zuhause auf Chelsea LondonArsenal London, auswärts auf West Ham United und anschließend wieder zuhause an der Vicarage Road auf Manchester United.

 

Wir wünschen unseren Legionären viel Erfolg in der neuen Saison!

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