Wuchtel-Ecke: Wie ein russischer Zweitligist ohne Tor ins Cupfinale und in den Europacup stürmte
In unserer heutigen Wuchtel-Ecke schauen wir nach Russland. 2010/11 hat der Zweitligist Alania Wladikawkas das russische Cupfinale erreicht. Zweit- oder Drittligisten im Cupfinale sind ja nichts Ungewöhnliches – SKN St. Pölten (2014 als Zweitligist) und Pasching (2013 als Drittligist) lassen grüßen – aber das wie war im Fall von Waldikawkas doch was sehr Besonderes. Denn der Zweitligist hat am Weg ins Finale kein Tor in der regulären Spielzeit erzielt. Alania setzt sich dreimal nach torlosen 120. Minuten im Elfmeterschießen durch – einmal ist der Gegner gleich gar nicht angetreten. Durch den Einzug ins Finale hat der Zweitligist damals auch automatisch einen Startplatz in der UEFA Europa League-Qualifikation bekommen.
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Russland spielte 2010 in der Liga das letzte Mal eine Ganzjahressaison – und stieg mit 2011/12 parallel zu den meisten europäischen Ligen auf die Spielzeit Juli bis Mai um. Daher hat Alania Wladikawkas den Pokal im Sommer 2010 noch als Erstligist begonnen, stieg aber während des laufenden Bewerbes aus der Premjer Liga ab und beendete den Pokal, der bis zum Frühjahr 2011 ausgespielt wurde, als Zweitligist.
In der Runde der besten 32 holte Alania ein 0-0 bei FC KAMAZ Naberezhnye Chelny und setzte sich im Elfmeterschießen mit 4:2 durch. Im Achtelfinale wartete im September 2010 ein Heimspiel gegen FC Gornyak Uchaly. Die Hausherren gewannen nach torlosen 120. Minuten das Elfmeterschießen mit 5:4. Nach der Winterpause ging der Pokal weiter – Alania hätte gegen FC Saturn Ramenskoye ran müssen, sparte sich aber gleich ganz das Spiel. Der Club aus der Moskauer Vorstadtverein Ramenskoye ging nämlich noch vor dem Pokalspiel bankrott. Im Halbfinale stand ein Auswärtsspiel gegen FC Rostow an. Alania Wladikawkas hielt wieder über 120 Minuten die Null und setzte sich wieder im Elfmeterschießen durch.
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Damit zog Alania als Zweitligist ins Finale ein – und das ohne einem einzigen Tor in der regulären Spielzeit. Da Finalgegner ZSKA Moskau sich bereits über die Liga für den Europacup qualifiziert hatte, spielte Alania Waldikawkas damit als Cupfinalist automatisch in der Europa League. 2011 konnte sich laut UEFA-Regularien ja noch der Cupzweite für den Europacup qualifizieren – sofern der Cupsieger schon einen Startplatz (über Liga oder Europacup) inne hatte. Heute wandert der Startplatz ja in so einem Fall automatisch an den Nächstbesten in der Liga.
Alania verlor das Cupfinale mit 1:2 – erzielte aber immerhin ein Tor. Der Torschütze des einzigen Treffers war Danilo Neco – den Statistiken zufolge war das sein wichtigstes Tor. Alania Wladikawkas stieg im Sommer 2011 in der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Europa League ein. Gegen FK Aqtöbe aus Kasachstan setzte es zweimal ein 1:1. Also wiedermal ein Elfmeterschießen und wiedermal Alania als Sieger. Im Playoff war dann aber mit einem Gesamtscore von 2:3 gegen Besiktas Endstation.
Bisherige Ausgaben der Wuchtel-Ecke
#1 Mit einem Eigentor zur erfolgreichen Qualifikation für die Karibikmeisterschaft in den 90ern
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#2 Über 9300 Kilometer zum Auswärtsspiel im französischen Pokal
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#3 Dreimal Gelb für einen Spieler – in einem Spiel
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#4 Kießlings Phantomtor 2013
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#7 Die Vienna und der pensionierte Superstar
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#8 Eine torlose Reise durch den russischen Pokal
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