Saisonvorschau UD Levante
Schwieriger Auftakt könnte weiteren Saisonverlauf prägen
Die Saison 2013/2014 verlief für UD Levante durchaus zufriedenstellend, letztendlich sicherte sich der Verein aus Valencia den 10. Tabellenplatz (12S – 12U – 14N), in der Copa del Rey schaffte man gar den Sprung ins Viertelfinale. Zudem gelang in der 37. Runde ein vielumjubelter 2:0-Sieg über den Stadtrivalen FC Valencia.
Mit von der Partie war bei „Les Granotes“ Andreas Ivanschitz, der im Sommer 2013 vom FSV Mainz 05 zu UD Levante gewechselt war. Im folgenden Artikel betrachten wir seine Rolle im Team und wagen eine Prognose für die kommende Saison von UD Levante.
Rückblick auf die Saison 2013/2014
Den Start in die Spielzeit 2013/2014 hatte man sich in Valencia wahrscheinlich anders vorgestellt – mit einer 0:7-Packung wurde UD Levante vom FC Barcelona aus dem Camp Nou geschossen; völlig lethargisch und ideenlos taumelten die Kicker über den Platz. Überraschend schnell erholte man sich jedoch von diesem Schock, blieb daraufhin bis zur achten Runde – 2:3-Niederlage gegen Real Madrid – sogar ungeschlagen. Nach einer kurzen Schwächephase in den Runden 12 bis 15 – vier Niederlagen am Stück – spielte Levante eine passable Rückrunde. Mit den Siegen gegen den späteren Meister Atlético Madrid und den Stadtrivalen FC Valencia schaffte man zudem am Saisonende noch zwei Überraschungen und den Sprung auf Rang 10.
Andreas Ivanschitz konnte mit der Saison 2013/14 – seiner ersten in der Primera Division – durchaus zufrieden sein. Insgesamt 31mal lief er für den Klub aus Valencia auf, verbuchte dabei vier Tore und sieben Assists – in 20 Spielen stand er in der Startelf. Im eher defensiv ausgerichteten 4-2-3-1-System des mittlerweile ehemaligen Coaches Caparrós bekleidete der 30-Jährige zumeist die Position im linken Mittelfeld, musste dadurch auch enormen Aufwand in der Defensive betreiben. Bei Standardsituationen war Ivanschitz ein gefragter Mann – beinahe jede Ecke und jeder Freistoß aus aussichtsreicher Position wurden vom Österreicher ausgeführt.
Zugänge
Jesús Fernández (Real Madrid, 500.000 €)
Victor Pérez (Real Valladolid, Leihe)
Jaime Gavilán (FC Getafe, ablösefrei)
Rafael Martins (Audax, ablösefrei)
Diego Mariño (Real Valladolid, Leihe)
Victor Camarase (Levante UD B)
Iván López (FC Girona, Leih-Ende)
José Luis Morales (SD Eibar, Leih-Ende)
Roger (Real Saragosse, Leih-Ende)
Aloys Nong (Recreativo Huelva, Leih-Ende)
Abgänge
Keylor Navas (Real Madrid, 10 Mio €)
Roger (Real Valladolid, Leihe)
Miguel Pallardó (vereinslos)
Pedro Ríos (Recreativo Huelva, ablösefrei)
Nagore (AD Alcorcón, ablösefrei)
Ángel Rodrígues (SD Eibar, ablösefrei)
Sérgio da Silvo Pinto (Fortuna Düsseldorf, Ablöse unbekannt)
Babá (FC Sevilla, Leih-Ende)
Vorbereitung und Testspiele
Die Saisonvorbereitung von UD Levante startete Anfang Juli unter Neo-Trainer José Luis Mendilibar, der im Sommer 2014 das Zepter von Joaquín Caparrós, der nach nur einem Jahr zum FC Granada wechselte, übernahm. Nach intensiven ersten Tagen stieg das erste Testspiel gegen die eigene B-Mannschaft, welches mit 2:0 gewonnen werden konnte. Kurz vor der Abreise ins Trainingslager nach Ermelo – Niederlande – besiegte man CD Teruel mit 5:0 – ein Tor (siehe Video) steuerte Andreas Ivanschitz bei. Überdies duellierte man sich mit SBV Vitesse (1:1), BVV Barendrecht (2:1), ADO Den Haag (0:2), Albacete Balompié (0:2) und Elche CF (0:0).
Aus Sicht des österreichischen Nationalspielers war es hinsichtlich der Testspiele eine abwechslungsreiche Vorbereitung. Erzielte er gegen CD Teruel noch ein Tor, bekam er gegen Vitesse keine Einsatzzeit, um dann gegen Barendrecht und Heerenveen (inklusive Assist) wiederum mit von der Partie zu sein. Anschließend blieb Ivanschitz bei den Niederlagen gegen ADO und Albacete ohne Einsatz, durfte dann allerdings in der letzten Vorbereitungspartie gegen Elche mitwirken.
Prognose für 2014/2015
Nicht nur Trainer Caparrós hat „Les Granotes“ verlassen, auch Tormann Keylor Navas – WM-Held von Costa Rica – wechselte den Verein und heuerte bei den Königlichen aus Madrid an. Neo-Coach Mendilibar, der bis September 2013 CD Osasuna trainiert hatte, wurde vorerst mit einem Einjahresvertrag ausgestattet, er soll das bereits etablierte 4-2-3-1-System des Vorjahres perfektionieren. Fraglich ist, welche Lücke Navas hinterlassen wird, sicherte er doch im Vorjahr durch teils Weltklasseparaden UD Levante mehrere wichtige Punkte. Als Ersatz verpflichtete man Jesús Fernández von Real Madrid und lieh zudem Diego Mariño von Primera División-Absteiger Real Valladolid für eine Saison aus. Mariño dürfte wohl vorerst auch die besseren Karten auf den Platz zwischen den Pfosten haben.
Im zentralen Mittelfeld verlor UD Levante mit Sérgio da Silva Pinto zusätzlich eine sprichwörtliche Kampfsau, die Leih-Spieler Víctor Pérez ersetzen könnte. Andreas Ivanschitz sieht sich hingegen mit möglicher Konkurrenz konfrontiert – für die linke Außenbahn wurde vom FC Getafe Jaime Gavilán verpflichtet. Der 29-Jährige, der auch schon für den Stadtrivalen Valencia tätig war, verbuchte in der Vorsaison 20 Einsätze in der spanischen ersten Liga, nutzte seine Einsatzzeit jedoch lediglich für zwei Assists. Zu Saisonstart dürfte der Österreicher die Nase vorne haben, folgen dann auch noch Tore und Assists, führt kein Weg am Burgenländer vorbei. Der in der Vorsaison mit Toren geizende Sturm – lediglich 35 Tore – wurde zudem mit Rafael Martins, der zuletzt von Audax an Vitória Setúbal verliehen war und dort in 32 Spielen 14 Tore erzielte, verstärkt.
UD Levante startet am Sonntag den 24.08.2014 um 23:00 mit einem Heimspiel im Ciutat de València gegen den FC Villarreal – 6. der Vorsaison – in die Spielzeit 2014/2015. Es folgen zwei Auswärtsspiele gegen Athletic Bilbao – 4. der Vorsaison – und FC Malaga – 11. der Vorsaison – ehe man im vierten Saisonspiel zu Hause den FC Barcelona – Vizemeister in der Saison 2013/2014 – empfängt. Die ersten Runden stellen Ivanschitz und Co. somit gleich vor eine große Aufgabe. Gelingt es auch in dieser Spielzeit die defensive Ordnung wie im Vorjahr zu halten, so könnte man zu Saisonbeginn womöglich für die eine oder andere Überraschung sorgen. Im negativen Fall droht jedoch ob der Gegner womöglich der Sturz in den Tabellenkeller, was gleichzeitig von Beginn an enormen Druck auf die Mannschaft ausüben könnte. Viel wird somit für den weiteren Verlauf der Saison von den ersten paar Runden abhängen. Gelingt der ein oder andere Erfolg, geht man mit gestärkter Brust in die weitere Saison, setzt es zu Beginn jedoch Negativerlebnisse, könnte die Spielzeit 2014/2015 zu einer schwierigen für den Klub aus Valencia werden.
Wir wünschen unseren Legionären viel Erfolg in der neuen Saison!
(Autor: Christian Semmelrock)