Deutschland

Saisonvorschau Werder Bremen

Muss Prödl, Junuzovic und Strebinger wieder in den Abstiegskampf?

Das Abstiegsgespenst war in Bremen letzte Saison ein ständiger Begleiter, Robin Dutt muss realistisch gesehen auch dieses Jahr bangen. Werder Bremen stand vor einigen Jahren für Offensivfußball und Torgefahr, in den letzten Saisonen wurde mehr Kampf und Krampf an der Weser geboten. Auch in der Saison 2014/15 dürfen sich die Hanseaten nicht zu viel von ihrer Mannschaft erwarten.

Werder Bremen galt schon immer als Österreicher-Verein, auch in der kommenden Saison werden mit Sebastian Prödl, Zlatko Junuzovic und Richard Strebinger drei Österreich im Kader von Bremen stehen. Vor allem Prödl hat sich in der vergangenen Rückrunde als absolute Stammkraft etabliert. Im folgenden Artikel blicken wir auf die verschiedenen Rollen der Legionäre und wollen uns auch mit den Aussichten für das gesamte Team beschäftigen. Quo Vadis Werder?

 

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Rückblick auf die Saison 2013/2014

Man muss nicht um den heißen Brei reden, Werders‘ letzte Saison war Abstiegskampf pur. Nur die beiden Absteiger – 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig – hatten nach dem 34. Spieltag ein schlechteres Torverhältnis. Immerhin konnten zehn Spiele gewonnen werden und am Ende lag man komfortable 13 Punkte vor dem 17. Tabellenplatz. Vor allem eine solide Rückrunde rettete Bremen vor dem Abstieg oder einer möglichen Relegation.

Im DFB-Pokal 2013/14 war nach der ersten Runde Schluss, gegen den 1. FC Saarbrücken verlor die Dutt-Elf 3:1 n. V. (1:1, 1:0). Bremen galt lange Zeit als eine starke Pokal-Mannschaft, in den letzten drei Jahren schied Werder aber immer in der ersten Runde aus. 

Für Sebastian Prödl verlief die Saison 2013/14 durchaus erfolgreich. Stand er in der Hinrunde noch öfters in der Kritik zu inkonstant zu sein, verstummten diese Stimmen nach einer hervorragenden Rückrunde. Prödl hat sich zum unantastbaren Stammspieler in der Werder-Verteidigung gespielt und wurde öfters auch als Kapitän aufgestellt. 

Zlatko Junuzovic kann persönlich ebenfalls auf eine gute Saison zurückblicken. In seiner zweiten ganzen Saison in Bremen war „Zladdi“ aus der Startelf nicht mehr wegzudenken. Zwei Tore und vier Assists gelangen dem Kärntner, der seine Position immer noch nicht gefunden hat. Anfangs setze Dutt Junuzovic meist im defensiven Mittelfeld ein, gegen Ende der Saison kam er auch öfters in der Offensive zum Einsatz. Nach der Winterpause spielte er auch am rechten Flügel, dort kam Junuzovic aber nie richtig zur Geltung und oft ging dadurch seine Kreativität verloren. 

Richard Strebinger spielte in den vergangenen zwei Saisonen in der Regionalliga für Werder Bremen II und kassierte in 38 Einsätzen nur starke 42 Gegentore. Grund genug dem Torhütertalent einen Profivertrag anzubieten und ihn für die kommende Saison in den Bundesliga-Kader zu befördern.

 

Zugänge

Santiago Garcia (Rangers, 1,5 Mio €; war letzte Saison schon ausgeliehen)

Fin Bartels (FC St. Pauli, ablösefrei)

Raif Husic(Bayern München U19, 100 Tsd. €)

Alejandro Galvez (Rayo Vallecano, ablösefrei)

Izet Hajrovic (Galatasaray, ablösefrei)

Oliver Hüsing (Werder Bremen II)

Aktuelles Gerücht:

Bryan Ruiz (FC Fulham, Marktwert8 Mio € laut Transfermarkt.at)

Abgänge

Mehmet Ekici ( Trabzonspor, 1,5 Mio €)

Niclas Füllkrug (1.FC Nürnberg, 300 Tsd. €)

Johannes Wurtz (Greuther Fürth, ablösefrei)

Joseph Akpala (Karabükspor, ablösefrei)

Cimo Röcker (Hannover 96 II, ablösefrei)

Mateo Pavlovic (Ferencváros, Leihe)

Lukas Schmitz (Fortuna Düsseldorf, ablösefrei)

Aleksandar Stevanovic und Predrag Stevanovic (unbekannt, ablösefrei)

Sebastian Mielitz (SC Freiburg, ablösefrei)

Aleksandar Ignjovski (Eintracht Frankfurt, ablösefrei)

Aaron Hunt (VfL Wolfsburg, ablösefrei)

 

Vorbereitung, Testspiele und DFB Pokal

Werder Bremen gilt als Österreicher-Verein und erfreut sich hierzulande großer Beliebtheit. Seit Steinkogler standen acht Österreicher bei Bremen im Kader. Dieser Österreich-Trend zieht sich bis in die Trainingslager-Lokalität durch, im Zillertal bereitete sich die Dutt-Elf auf die kommende Saison vor. Zudem stand in der Vorbereitung eine Asien-Reise inklusive einiger Testspiele an.  

Werder Bremen spielte insgesamt elf Freundschaftsspiele gegen verschieden starke Teams. Gegen die Fußballzwerge Oldenburg (11:1) und Schwalbe Tünder (6:1) setzte es zwei Kantersiege. Auch die beiden Testspiele in China (CHANGCHUN YATAI 1:0; TIANJIN TEDA 2:1) konnte Werder für sich entscheiden. Danach setzte es das erste Remis, gegen Pogon  Stettin kam man über ein 1:1 nicht hinaus. Gegen Emden (6:2) und Wacker Innsbruck (5:2) gingen die Hanseaten wieder als Sieger vom Platz.

Im Testspiel gegen ATHLETIC BILBAO sorgte eine Österreicher-Kombination zum 1:1-Ausgleich durch Sebastian Prödl. Das Spiel endete mit 2:2. Gegen den Chelsea FC siegte man vor Heimpublikum mit 3:0.

Die letzten zwei Testspiele verlor man 0:2 gegen Hannover und 0:1 gegen Leicester City. In beiden Spielen fehlte Sebastian Prödl aufgrund einer Verletzung. Am Abschlusstraining nahm der Steirer jedoch teil, ob er am ersten Spieltag gegen Hertha spielen kann, bleibt offen.

Im DFB Pokal – und somit dem ersten Plichtspiel der Saison – gewann Werder Bremen gegen den FV Illertissen mit 2:3 n.V. Somit überstand Werder nach drei Jahren wieder die erste Runde im Pokal. Zlatko Junuzovic legte dabei das 2:1 in der Nachspielzeit auf. Prödl konnte aufgrund seiner Blessur noch nicht mitspielen. Hier das Video aus unserem Artikel:

 

Prognose für 2014/2015

Auch wenn es kein Bremen-Fan lesen will, auch diese Saison wird es wieder ein Krampf werden. Die Zeiten in denen Werder attraktiven Offensivfußball spielte sind, vorerst, vorbei. Das würde auch ein möglicher Ruiz-Transfer nicht ändern. Dutt und Eichin wissen um die finanzielle Situation Bescheid und handeln dementsprechend. Es wurde auch in dieser Transfer-Periode bescheiden eingekauft, wie sich Izet Hajrovic in der Bundesliga präsentieren wird, kann nur spekuliert werden. In der Türkei schoss er in 91 Spielen 20 Tore und legte 13 auf.

Ob das Abstiegsgespenst wieder an der Weser spuken wird, hängt vor allem von der Defensive ab. Wenn Sebastian Prödl und Co wieder eine ähnliche Form wie in der vergangenen Rückrunde zeigen kann, ist es durchaus denkbar, dass Werder im Mittelfeld mitspielen wird. Falls man tatsächlich um die internationalen Plätze spielen kann, wäre das eine riesige Überraschung.

Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic haben sich beide als Stammspieler etabliert, und werden auch in die kommende Saison als solche starten. Ob Prödl im ersten Spiel gegen Hertha Berlin bereits zwei Halbzeiten spielen kann, ist unsicher.

„Ich lasse mir schon noch die Option die übrigen Trainingseinheiten abzuwarten. Sollte es für den Kader reichen, ist es schwierig zu sagen, ob es für 90 Minuten reicht. Am Anfang sollten erstmal 45 Minuten reichen“, sagt Werders Cheftrainer Dutt.

Richard Strebinger kam in den Testspielen zu einigen Einsatzminuten und zeigte dabei teilweise starke Paraden. Strebinger geht als Nummer zwei in die Spielzeit 2014/15.

Wir wünschen unseren Legionären viel Erfolg in der neuen Saison!

 

(Autor: Martin Hanebeck)

 

Martin Hanebeck

Geboren in Salzburg und aufgewachsen mit der dortigen Austria, nach Wien gezogen und eine Liebe zur hiesigen Austria entwickelt. In Deutschland Werder Bremen und Fortuna Düsseldorf. Fan von Problemkindern, Fußball ohne Arnautovic, Balotelli, Best, Pepe, Barton, Naumoski oder Ibrahimovic wäre für ihn ungenießbar. Studiert irgendwas mit Umweltschutz und ab Oktober 2014 irgendwas mit Journalismus.

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