Analyse: Zuschauerzahlen in der österreichischen Bundesliga 2018/19
Seit dieser Saison hat in der österreichischen Bundesliga mit der Reform eine neue Zeit geschlagen. Nach 25 Spielzeiten mit einer Zehnerliga spielen ab heuer zwölf Teams in einem Grunddurchgang sowie einer Meister- und Qualifikationsgruppe. Die Bundesliga erhoffte sich durch die Veränderungen auch eine positive Entwicklung in der Meisterschaft.
[spielberichte_ids ids=“78597″]
In dieser Saison sind bereits elf Runden gespielt, also die Hinrunde des Grunddurchgangs ist somit ausgespielt. Wir haben uns die Frage gestellt wie sich die Besucherzahlen in den jeweiligen Stadien ausgewirkt haben. Nach elf Spieltagen kann man noch keine endgültigen Schlüsse ziehen, es ist nur eine Momentaufnahme, zumal einige Teams weniger Heimspiele als manch andere haben und auch noch nicht gegen jeden im eigenen Stadion gespielt wurde. Nach der 22. Runde kann man erst einen guten Schluss ziehen, da sich die Zahlen auch durch Spiele in der kälteren Jahreszeit einpendeln werden.
[ticket_banner]
Höherer Schnitt als 2017/18
Erfreulich ist erst einmal, dass der Zuseherschnitt aus dem Vorjahr von 6.385 Zusehern pro Spiel gestiegen ist. In den 66 Duellen trudelten im Schnitt 6.657 Zuseher in den Stadien hinein. Und das obwohl man durch Aufsteiger TSV Hartberg mit sinkenden Zuschauerzahlen rechnen durfte. Die Steirer liegen aber auf dem zehnten Platz, wenn auch durch die Aufstiegseuphorie bedingt, und ließen damit langjährige Bundesligisten wie Admira und den SV Mattersburg hinter sich. Letztere hatten bislang den gewaltigsten Einbruch in dieser Saison. Mit mehr als 32 Prozent Zuseherschwund und nur 2.260 Fans pro Match belegen sie den letzten Platz in der Statistik.
Auch wenn der SK Rapid einen leichten Rückgang zur Vorsaison verbuchte, so bleibt der Rekordmeister weiterhin unangefochten auf dem ersten Platz in der Zuseherstatistik. Im Schnitt besuchten 17.900 die Spiele der Grün-Weißen, die auch als Auswärtsteam den besten Schnitt aufweisen, im Allianz-Stadion. Einen Boost erlebte heuer allerdings Austria Wien. Nach einer enttäuschenden Saison 2017/18 haben sich die Violetten etwas gefangen und liegen damit auf Meistergruppen-Kurs und haben durch die fertig umgebaute Generali-Arena einen Zuschauer-Zuwachs von mehr als 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als man noch im Ernst-Happel-Stadion spielte.
Aufschwung leicht erkennbar
Sechs der zehn Teams aus der letzten Spielzeit können ein Plus im Zuschauerschnitt vorweisen, drei haben einen leichten Rückgang, nur Mattersburg ist wie bereits erwähnt eingebrochen. Hartberg hat im Vergleich zur Ersten Liga einen Aufschwung von über 170 Prozent, der zweite Aufsteiger Wacker Innsbruck verzeichnet fast 28 Prozent mehr Fans im Schnitt. Die Besucherzahlen sind also insgesamt doch nach oben gegangen. Der Tapetenwechsel mit dem neuen Ligasystem und die wärmeren Temperaturen können diese Zahlen aber noch leicht verfälschen und zu einer verfrühten Vorfreude führen. Die Zahlen bis hin zum Dezember werden wahrscheinlich eher schwer zu halten sein, das Ende des Grunddurchgangs wird mehr Aufschluss geben.
Auch in der Stadionauslastung ist der Negativtrend von Mattersburg erkennbar. Insgesamt 15.700 Plätze fasst das Pappel-Stadion, nur 14,39 Prozent wurden davon im Schnitt gefüllt. Diese Zahlen sind generell jedoch auch mit Vorsicht zu genießen, da die Stadien von beispielsweise Innsbruck, Salzburg und Admira eine höhere Stadionkapazität als Hartberg und der LASK, der diese Auflistung mit über 90 Prozent Auslastung anführt, haben.
Auch in der Liste der meistbesuchten Spiele hat Rapid ganz klar die Nase vorn. Alle sechs Heimspiele der Hütteldorfer liegen unter den besten sieben Duellen. Insgesamt fanden 16 Duelle mit über 10.000 Zusehern statt. Die Austria schaffte es genauso wie Salzburg mit vier Spielen in diese Statistik, Sturm konnte in drei Heimspielen diese Mauer durchbrechen. Das Wiener Derby in der siebenten Runde war am besten besucht, 26.000 Fans sahen das 324. Derby zwischen Rapid und Austria.
Abwarten und Glühwein trinken
Die Zahlen sind schon einmal vielversprechend. Es gibt allerdings ein grobes Gefälle zwischen den vier größten österreichischen Klubs, wobei auch hier der SK Rapid noch einmal deutlich heraussticht, und den weiteren Klubs. Rapid, Sturm, Austria und Salzburg sind auch entscheidend für die hohen Besucherzahlen der anderen Vereine. Spielen die „kleineren“ Teams gegeneinander, kommen maximal 6.000 Zuseher ins Stadion. Großes Potential hat auf jeden Fall noch der LASK, der derzeit in der Paschinger TGW Arena spielt. Das neue geplante Stadion könnte bis zu 19.000 Fans beherbergen. Hier kann man sehen, wie wichtig die Infrastruktur für den österreichischen Fußball ist (siehe auch die neuen bzw. umgebauten Stadien von Rapid und Austria).
Jetzt heißt es weiter abwarten wie sich die Zahlen entwickeln werden. Mit einem Rückgang ist jetzt zu rechnen, da auch das Wetter für die Reisebereitschaft der Fans ausschlaggebend ist.
Quellen für Zuseherzahlen: transfermarkt.at, Österreichische Bundesliga (alle Angaben ohne Gewähr).
Das könnte dich auch interessieren
[app_teaser]