Salzburg, Sturm, Rapid & Co. – Der Bundesliga-Rückblick 2017/18
10. Platz - St. Pölten
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Für den SKN St. Pölten verlief die Bundesliga-Saison 2017/18 ganz und gar nicht nach Maß. Mit nur fünf Siegen aus 36 Bundesliga-Runden finden sich die Niederösterreicher zum Abschluss der Saison am letzten Tabellenplatz wieder. Nun geht es, wenn der TSV Hartberg keine Lizenz für die höchste Spielklasse Österreichs erhält, in der Relegation gegen den SC Wiener Neustadt um den Verbleib in der tipico Bundesliga.
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Änderungen in der Führungsebene
Nur zwei Tage nachdem man die letzte Bundesliga-Partie der Saison 2016/17 absolviert hatte, präsentierte der SKN St. Pölten seinen neuen Sportdirektor. Frenkie Schinkels, der mit den ‚Wölfen‘ den Meistertitel in der ‚Sky Go Erste Liga‘ feiern konnte, wurde durch Markus Schupp ersetzt. Der Deutsche stand in seiner aktiven Spielzeit für vier Saisons beim SK Sturm Graz unter Vertrag und holte mit den ‚Blackies‘ zwei Meistertitel und einen Cup-Sieg.
Nur einen Tag nach Schupps Amtsantritt wurde auch prompt die Verlängerung des damaligen Cheftrainers Jochen Fallmann bekanntgegeben. Doch nicht nur in der Führungsebene, sondern auch im Spielersektor der Wölfe tat sich im Sommer einiges. Der SKN verzeichnete insgesamt 16 Neuzugänge, die 13 Abgängen gegenüber standen.
Erster Rückschlag im ersten Pflichtspiel
Mitte Juli stand schließlich das erste Pflichtspiel der Saison auf dem Programm. In der ersten Runde des ÖFB-Cups bekamen es die Niederösterreicher auswärts mit Regionalligist SK Austria Klagenfurt zu tun. Mit Roope Riski, Daniel Luxbacher und Damir Mehmedovic brachte Cheftrainer Jochen Fallmann gleich drei Neuzugänge in die Startformation.
Neuzugang Riski erzielte dabei zwar einen Treffer für seinen neuen Verein, doch sein Tor zum 1:2-Anschlusstreffer in der 91. Spielminute war zu wenig und so musste man sich schon in Runde eins des ÖFB-Cups aus dem Bewerb verabschieden. Der volle Fokus galt nun einem erfolgreichen Saisonauftakt. In der ersten Runde hatte man dabei den SK Sturm Graz vor der Brust.
Bittere Saisonpremiere
Im ersten Pflichtspiel der Bundesliga-Saison ging es für den SKN St. Pölten also nach Graz. „In Klagenfurt haben wir eine richtig schlechte erste Halbzeit gespielt. Das wird nicht mehr vorkommen. Die Burschen wissen schon, was sie verbockt haben.“, zeigte sich Cheftrainer Fallmann vor der Partie gegen Sturm überzeugt.
Die erste Halbzeit verlief dieses Mal tatsächlich besser. Bereits in Minute zwei konnten die Gäste durch einen Treffer von Lukas Thürauer in Führung gehen. Nur zehn Minuten schnürte der Mittelfeldspieler sogar einen Doppelpack und stellte aus Sicht der Heimmannschaft auf 0:2. Die Grazer zeigten sich jedoch unbeeindruckt und kamen in der 16. Minute durch ein Tor von Philipp Zulechner postwendend zum Anschlusstreffer.
Nach Wiederanpfiff fanden SKN-Stürmer Lonsana Doumbouya und Mittelfeldspieler Daniel Schütz gute Torchancen vor, um auf 3:1 erhöhen, doch man brachte den Ball nicht ins Tor unter. Dafür wurde der Sportklub wieder richtig munter und drängten auf den Ausgleich, der ihnen in der 60. Spielminute durch [spielerprofil spieler=“Stefan Hierländer“] auch gelang.
Es folgte eine fast schon heroische Abwehrschlacht der ‚Blau-Gelb-Roten‘, die allerdings unbelohnt blieb. Der eingewechselte Romano Schmid holte in der Nachspielzeit einen Elfmeter für die ‚Schwarz-Weißen‘ heraus, den [spielerprofil spieler=“Peter Zulj“] erfolgreich verwandeln konnte.
„Wenn man 2:0 führt, die Mannschaft eigentlich hervorragend den Matchplan umsetzt, die Möglichkeit hat noch ein drittes oder viertes Tor zu erzielen und dann mit der letzten Aktion im Spiel das Tor zur Niederlage bekommt, ist es sehr, sehr bitter.“, war Trainer Jochen Fallmann nach dem Schlusspfiff natürlich enttäuscht. Der 39-Jährige fand jedoch auch Positives: „Meine Mannschaft hat heute ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, vor allem nach vorne. Es waren heute zwei ebenbürtige Mannschaften mit verschiedenen Spielstilen auf dem Spielfeld. Ich glaube, heute hat sich keiner eine Niederlage verdient. Ein Remis wäre gerecht gewesen!“
Zwei Punkte aus den ersten neun Runden
Der SKN schaffte es jedoch nicht an der überzeugenden Leistung aus dem ersten Saisonspiel anzuschließen und stand mit zwei Zählern aus neun Spielen auf dem letzten Platz der Tabelle. Ausschließlich in den beiden Heimspielen gegen den SV Mattersburg und Admira Wacker konnte man mit einem 0:0 bzw. einem 1:1-Unentschieden punkten.
Zu allem Überfluss blieb man auch vom Verletzungspech nicht verschont. Im Laufe der Saison fielen wichtige Leistungsträger immer wieder verletzungsbedingt aus, was die Gesamtsituation nicht einfacher machte.
Bereits nach dem siebenten Saisonspiel zog ‚Leitwolf‘ Jochen Fallmann deshalb Konsequenzen und legte sein Amt als Cheftrainer, nach ausführlichen Gesprächen mit Sportdirektor Markus Schupp und Generalmanager Andreas Blumauer, nieder. Drei Tage später wurde Oliver Lederer als neuer Cheftrainer vorgestellt. „Ich freue mich auf diese Herausforderung und vor allem auch auf die Zusammenarbeit mit Markus Schupp – es ist toll einen Mann mit so einer Erfahrung an meiner Seite zu haben“, so Lederer über seine neue Aufgabe.
Sportliche Wende nicht geglückt
Mit einem neuen System und einer neuen Spielweise sollte Oliver Lederer die sportliche Wende einleiten. Im ersten Spiel unter dem Neo-Coach setzte es jedoch eine deutliche 1:5-Pleite gegen die Wiener Austria. Im weiteren Verlauf präsentierte sich die Mannschaft zwar besser, auch die Leistungen steigerten sich, dies konnte man allerdings nur selten zur Gänze in das Endergebnis ummünzen, weshalb man einige knappe Niederlagen hinnehmen mussten.
Der erste Dreier gelang schließlich in Runde 17 im Heimspiel gegen Austria Wien. Als Goldtorschütze erwies sich Dominik Hofbauer, der einen Elfmeter zum entscheidenden 1:0-Endstand verwandelte.
Der Turnaround sollte aber einfach nicht klappen. In den drei ausstehenden Runden vor der Winterpause konnte wieder nicht gepunktet werden. Mit einem Sieg, vier Unentschieden, 15 Niederlagen und neun Punkten Rückstand auf den Wolfsberger AC, belegte man nach 20 absolvierten Runden Platz zehn in der Tabelle.
Verstärkungen für das Frühjahr
Mit den im Winter gekommenen Leihspielern David Atanga, Phlipp Malicsek, Filip Dmitrovic und Luan, sowie den fixen Verpflichtungen von Patrick Wessely und Eren Keles wollte man im Frühjahr den rettenden neunten Platz in Angriff nehmen. „Grundsätzlich wollen wir vom ersten Spiel an beweisen, dass wir in diese Liga gehören. Dementsprechend müssen wir Spiele gewinnen und Punkte holen, das ist ganz klar.“, lautete die Devise von Oliver Lederer einige Tage vor dem Frühjahres-Auftakt gegen Aufsteiger LASK.
Doch aus den nächsten acht Spielen holte Cheftrainer Lederer mit seiner Mannschaft lediglich drei Zähler. Eine 1:5-Heimniederlage gegen den späteren Vizemeister aus Graz war schlussendlich ausschlaggebend für die Entlassung des 40-Jährigen.
Kühbauer als Feuerwehrmann?
Am ersten April wurde Dietmar Kühbauer als neuer Cheftrainer vorgestellt. Er sollte das fast schon Unmögliche doch noch möglich machen und das Schlusslicht vor der Relegation bewahren. Dazu musste der 47-Jährige in acht ausstehenden Runden zehn Punkte auf seinen Ex-Klub, dem Wolfsberger AC, aufholen. Und so viel sei verraten: Er konnte die Niederösterreicher nicht vor dem letzten Tabellenplatz bewahren. Mit der 0:1-Heimniederlage in Runde 33 gegen – wie sollte es auch anders kommen – den WAC war Platz zehn und somit der mutmaßliche Gang in die Relegation besiegelt.
Möglicherweise war dies auch der Grund, warum man in den letzten drei Runden der Saison noch drei Siege einfahren konnte. Der Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, war abgefallen und die Spieler konnten in den vielleicht letzten drei Partien in der Bundesliga nochmals sorgenfrei aufspielen.
Ausblick auf die kommende Saison
Für den SKN St. Pölten liegt die Zukunft, dank des Relegation-Sieges gegen den SC Wiener Neustadt, auch in der nächsten Saison in der höchsten Spielklasse Österreichs. Trotzdem darf sich der Verein darauf nicht ausruhen: Fest steht, dass es den ‚Blau-Gelb-Roten‘ gelingen muss, Konstanz in den Verein zu bringen. Das beginnt im Vorstand, geht über den Posten des Trainers und endet, wenn überhaupt, bei der Zusammenstellung des Kaders. Man muss versuchen, auch wenn dies nicht sehr einfach wird, eine schlagkräftige, hungrige Truppe auf den Platz zu bringen um in der kommenden Saison erneut den Klassenerhalt zu meistern.
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