Sturm, Salzburg, Rapid & Co. – Die Hinrundenanalyse der österreichischen Bundesliga
2. Platz - RB Salzburg
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Red Bull Salburg musste bislang in der Liga nur eine einzige Niederlage hinnehmen, dennoch müssen die Bullen mit einem Punkt Rückstand auf SK Sturm Graz auf Platz zwei überwintern. International ist die Rose-Elf nach einer sehr starken Gruppenphase weiterhin vertreten, aber die Champions League konnte man auch beim zehnten Anlauf nicht erreichen.
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Im Sommer wurde bei den Bullen wie gewohnt wieder ordentlich umgekrempelt. Marco Rose, der mit Salzburgs U19 eindrucksvoll die UEFA Youth League gewinnen konnte, übernahm das Traineramt von Oscar Garcia, der zum französischen Traditionsverein Saint-Étienne wechselte, inzwischen aber freiwillig zurückgetreten ist. Mit dem Bundesliga-Spieler der Saison 2016/17 [spielerprofil spieler=“Konrad Laimer“] wechselte diesmal „nur“ ein Spieler zum Schwesternclub RB Leipzig. Weitere Leistungsträger wie Wanderson (Krasnodar), [spielerprofil spieler=“Valentino Lazaro „](Hertha BSC) und Christian Schwegler (FC Luzern) verließen den Verein ebenfalls. Auf der anderen Seite verpflichtete Red Bull Salzburg wieder sehr junge und talentierte Spieler wie Marin Pongracic und [spielerprofil spieler=“Romano Schmid“]. Auch von der Talenteschmiede Liefering wurden Spieler wie [spielerprofil spieler=“Hannes Wolf“] und Amadou Haidara hochgezogen, Munas Dabbur, Reinhold Yabo und Fredrik Gulbrandsen kehrten nach Leihen zurück.
Gescheiterte Champions League-Quali
Salzburg startete mit zwei 3:0-Siegen über die Hibernians FC positiv in die Champions League-Qualifikation. Doch in der 3. Runde war der Traum der CL-Gruppenhase schon wieder vorbei. Die Bullen scheiterten mit einem Gesamtscore von 1:1 aufgrund der Auswärtstorregel unglücklich an Kroatiens Meister HNK Rijeka. Ein bitterer Beigeschmack ist, dass ein reguläres Tor von Reinhold Yabo im Rückspiel zu Unrecht aberkannt wurde. Für die Europa League-Gruppenphase qualifizierte sich Salzburg nach zwei Siegen gegen FC Viitorul jedoch klar.
Salzburg überwintert in der Liga auf Platz zwei
In der Bundesliga startete Salzburg stark, nach fünf Siegen und einem Unentschieden kassierten die Double-Sieger in Graz nach einem 0:1 die erste Pflichtspielniederlage und es sollte bis heute die einzige bleiben. Die Bullen taten sich jedoch vorerst auch gegen die anderen „großen“ Vereine schwer und kamen gegen SK Rapid Wien und FK Austria Wien nicht über ein Unentschieden hinaus. Nach siebzehn Runden war Salzburgs Bilianz durchaus beeindruckend: Tabellenführer, zwölf Siege, vier Unentschieden und nur eine Niederlage. Highlights waren unter anderem der 5:0-Heimsieg gegen den ersten Verfolger Sturm Graz und der hart erkämpfte 2:3-Sieg gegen Rapid Wien. Doch dann ging Red Bull etwas der Saft aus.
Vor allem in der Offensive tat sich die Rose-Elf sehr schwer und so musste sich der Meister in den letzten drei Runden mit drei Untenschieden gegen Austria Wien, WAC und LASK begnügen. Auffällig war, dass es Salzburg nicht gelang Großchancen heraus zu spielen, weshalb die sonst so gefährlichen Bullen lediglich ein Tor erzielten. In der Defensive blieb man weiterhin sattelfest und kassierte nur einen Gegentreffer. Gut möglich, dass die Spieler zum Schluss hin wegen der Doppelbelastung durch die Europa League etwas müde wurden. Somit geht der Double-Sieger mit einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Sturm Graz zum richtigen Zeitpunkt in die Winterpause.
Auch im ÖFB-Cup ist Salzburg weiterhin vertreten. Nach einem 0:7 in Deutschlandsberg setzte sich die Rose-Elf gegen Bruck/Leitha erst mit Mühe mit 1:3 in der Verlängerung durch. Nach einem 0:3 in Bad Gleichenberg wird Salzburg in der nächsten Runde am 27. Februar 2018 Austria Klagenfurt empfangen.
Salzburg bleibt in der Europa League-Gruppenphase ungeschlagen
Den Bullen gelang es gegen die drei Gruppengegner Vitória Guimarães, Olympique Marseille und Atiker Konyaspor jeweils einmal zu gewinnen und einmal unentschieden zu spielen. Besonders beachtlich ist, dass Kapitän Alex Walke & Co nur einziges Gegentor hinnehmen mussten. Mit zwölf Punkten wurde Salzburg ungeschlagener Gruppensieger und sammelte auch sehr wichtige Punkte für Österreich in der 5-Jahreswertung. Im Sechzehntelfinale trifft der Meister im Februar 2018 auf den Tabellen-Achten der LaLiga Real Sociedad. Die „Basken“, deren Marktwert im Vergleich zu Salzburg mehr als dreimal so hoch ist, zeichnen sich durch eine starke Offensive aus, was sie mit 16 Toren in der Gruppenphase eindrucksvoll bewiesen.
Auch Jungbullen überzeugen
In der Youth League ist Salzburgs U19 dieses Jahr wieder vertreten. Der Titelverteidiger schoss in der ersten Runde Bordeaux mit einem Gesamtscore von 5:0 vom Platz und zeigte sich auch gegen die Jugend von Sparta Prag mit 2:4 und 2:0-Siegen souverän. Am 7. Februar 2018 treffen die Jungbullen zu Hause auf Sporting Lissabon.
Kadersituation
Grundsätzlich kann man sagen, dass Marco Rose einen durchaus guten Job in seinem ersten Halbjahr gemacht hat – 43 Punkte nach 20 Runden in der Liga können sich durchaus sehen lassen. Auch in der Europa League zeigte seine Mannschaft konstant gute Leistungen. Trotz der Abgänge im Sommer hat Salzburg immer noch einen Kader, mit dem der Meistertitel absolut machbar ist. Die Bullen überzeugen als Kollektiv, aber es gibt derzeit keinen herausstechenden Spieler, wie es in den letzten Jahren bei Naby Keita oder Kevin Kampl der Fall war. Daher blickt Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund einem recht entspannten Transfer-Winter entgegen. Bis auf Paulo Miranda, der vor einer Rückkehr nach Brasilien steht, drohen derzeit keine weiteren Abgänge. Als Ersatz für Miranda wurde kürzlich der Transfer von Andre Ramalho fixiert. Der Brasilianer spielte bereits drei Jahre für die Bullen und kehrt von Bayer Leverkusen zurück, wo er sich nie wirklich durchsetzen konnte. Für die Zukunft wurden bereits mit Jung-Min Kim, Sekou Koita und Anderson Niangbo drei vielversprechende Talente verpflichtet, die vorerst für den FC Liefering auflaufen werden. David Atanga wurde an das Schlusslicht St. Pölten ausgeliehen, um dort Spielpraxis zu sammeln.
Die Schlüsselspieler
Marco Rose ließ seine Mannschaft zumeist im 4-4-2-System mit Raute spielen. Um die Torwartposition muss sich Salzburg nach wie vor keine Sorgen machen. Mit Kapitän Alexander Walke und[spielerprofil spieler=“ Cican Stankovic „]stehen zwei Tormänner zur Verfügung, die sich mit starken Paraden auszeichneten und so den einen oder anderen Punkt retteten. Hervorzuheben sind auch Salzburgs offensive Außenverteidiger [spielerprofil spieler=“Andreas Ulmer „] und [spielerprofil spieler=“Stefan Lainer“]. Die österreichischen Teamspieler standen sehr gut und zeigten sich auch torgefährlich, Lainer wurde sogar ins Team der Europa League-Gruppenphase gewählt. Von den jungen Spielern konnte besonders Youngster [spielerprofil spieler=“Hannes Wolf“], der zurzeit verletzt ist, als hängende Spitze überzeugen. Als Belohnung wurde er von Ex-Teamchef Marcel Koller zum ersten Mal ins Nationalteam einberufen. Salzburgs bester Topschütze ist bislang Rückkehrer Munas Dabbur. Der Israeli, der unter Oscar Garcia nicht überzeugen konnte, erzielte 17 Tore und bereitete sieben weitere vor.
Fazit
Red Bull Salzburg ist seit 22 Pflichtspielen ungeschlagen, dennoch wirkten die Bullen in den letzten Wochen etwas müde und ließen die gewohnte Offensivpower vermissen. Mit nur einem Punkt Rückstand auf Sturm Graz werden Marco Rose und seine Mannschaft alles geben, um das Double erneut zu holen. Das Überstehen weiterer Runden in der Europa League wäre ein großartiger Erfolg für den Verein und den österreichischen Fußball. In jedem Fall hätten es sich die Salzburger verdient, dass in Zukunft mehr Zuschauer in die Wals Siezenheim Arena kommen.
Dieser Teil des Rückblickes wurde von Dorian Fischer geschrieben!