Sturm, Salzburg, Rapid & Co. – Die Hinrundenanalyse der österreichischen Bundesliga
6. Platz - FK Austria Wien
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Viel hat man sich bei der Wiener Austria vor dieser Saison vorgenommen. Platz eins sollte in Angriff genommen werden. Nach 20 gespielten Runden ist man von diesem Ziel allerdings ganze 18 Punkte entfernt. Statt um den Titel mitzuspielen, überwintert der Verein aus Wien-Favoriten auf Tabellenplatz sechs und muss im Frühjahr um die Europa League-Plätze kämpfen. Im ÖFB-Cup ist man bereits in der dritten Runde gegen den Erzrivalen SK Rapid Wien ausgeschieden. International konnte man in die Gruppenphase der Europa League einziehen.
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Im Sommer ist es beim FAK zu einem Umbruch gekommen. Acht Spieler sind verkauft worden, unter anderem der Torschützenkönig der Vorsaison Larry Kayode. Auch andere Leistungsträger, wie Jens Stryger Larsen, Petar Filipovic oder Sturmtalent [spielerprofil spieler=“Marko Kvasina „]haben den Verein verlassen. Verstärkt haben sich die Veilchen mit zehn neuen Spielern. Für den Angriff hat man [spielerprofil spieler=“Kevin Friesenbichler“] nach einer Leihe fix verpflichtet, [spielerprofil spieler=“Christoph Monschein“] kommt von Admira Wacker Mödling. Die Abwehr soll von den Routiniers Heiko Westermann und Rückkehrer [spielerprofil spieler=“Florian Klein“] verstärkt werden.
Schlechter Start, gute Aufholjagd und der Absturz
Der Saisonauftakt in der Liga verläuft für das Team von Thorsten Fink denkbar schlecht. Am ersten Spieltag geht man in Altach mit 0:3 als Verlierer vom Platz. In der Woche darauf unterliegt man vor heimischen Publikum den SK Sturm Graz mit 2:3. Ausgerechnet am dritten Spieltag gibt es den ersten Punkt. Das Derby gegen Erzrivalen SK Rapid Wien endet nach einem 0:2 Rückstand noch mit 2:2.
Nach drei sieglosen Spielen kann man am vierten Spieltag den ersten Sieg feiern. Das Heimspiel gegen Aufsteiger LASK können die Violetten mit 2:0 für sich entscheiden. Auch die nächsten zwei Spiele kann man gewinnen. In den Auswärtsspielen gegen den SV Mattersburg und die Admira setzt sich der FAK jeweils mit 3:1 durch. In der Tabelle klettern die Wiener von Platz neun auf den dritten Rang. Gegen den Wolfsberger AC verliert man zum ersten Mal seit dem Wiener Derby wieder Punkte. Einen Rückstand kann das Team aus Favoriten in eine 2:1-Führung umwandeln, kassiert allerdings in der 92. Minuten noch den Ausgleich.
Nach einem 5:1 Heimsieg gegen Tabellenschlusslicht St. Pölten und ein 0:0 gegen Meister Red Bull Salzburg beendet man das erste Saisonviertel auf dem dritten Platz. Zum Auftakt des zweiten Viertels revanchieren sich die Veilchen gegen Altach für die Niederlage im Auftaktspiel. Das Heimspiel gegen die Vorarlberger kann mit 2:0 gewonnen werden. Bis zum 20. Spieltag ist es der letzte Sieg der Wiener Austria. In der zweiten Hälfte der Herbsaison gehen ganze sieben Spiele verloren. Auch gegen den bis dahin sieglosen Tabellenletzten St. Pölten gibt es eine Niederlage.
Die Fans der Violetten müssen ganze neun Spiele auf einen Sieg ihres Teams warten. Am letzten Spieltag vor der Winterpause siegen die Wiener gegen Tabellenführer Sturm Graz mit 1:0. In der Tabelle überwintert der FAK auf dem sechsten Platz. Auf den Führenden Sturm Graz hat man bereits 18 Punkte Rückstand. Auf den vierten Platz, der zur Teilnahme für die Europa League-Qualifikation berechtigt, fehlen fünf Punkte. Das erste Spiel nach der Winterpause bestreitet die Wiener Austria auswärts gegen Rapid.
Kurzer Auftritt im ÖFB-Cup
Im ÖFB-Cup gibt es für die Veilchen ebenfalls wenig zu feiern. In der ersten Runde tut man sich gegen Regionalligist ASK Ebreichsdorf lange schwer. Nach torlosen 120 Minuten fällt die Entscheidung erst im Elfmeterschießen, das die Gäste aus Wien mit 4:3 für sich entscheiden. Es folgt ein 3:0 Auswärtssieg gegen Union Vöcklamarkt. In der dritten Runde ist allerdings Schluss. Im Heimspiel gegen den SK Rapid Wien unterliegt der Rekordpokalsieger dem Rekordmeister mit 1:2.
Internationaler Herbst
Mehr oder weniger erfolgreich gestaltet sich die Qualifikation für die Europa League-Gruppenphase. Nach einem 2:1 auf Zypern gegen AEL Limassol und einem 0:0 in Wien zieht der FAK in die nächste Runde ein. Mit einem 2:1-Sieg in Kroatien und einer 0:1-Heimniederlage gegen NK Osijek zittern sich die Veilchen in die Gruppenphase der UEFA Europa League.
Zum Aufakt in der Gruppe D erlebt der FAK ein Debakel. Vor heimischem Publikum verliert man gegen den AC Milan mit 1:5. Den ersten Punkt kann man am zweiten Spieltag holen. Gegen AEK Athen kann man einen Rückstand drehen und führt bis kurz vor Schluss mit 2:1. In der 90. Minute fällt allerdings der Ausgleich. Statt mit drei kommen die Wiener nur mit einem Punkt zurück aus Griechenland. Das Heimspiel gegen HNK Rijeka am dritten Spieltag geht mit 1:3 verloren. Die Revanche für diese Niederlage gelingt den Veilchen im Rückspiel. In Rijeka gelingt der einzige Sieg in der Gruppenphase. Das Spiel in Kroatien kann mit 4:1 gewonnen werden.
Ernüchterung folgt beim Auswärtsspiel in Mailand. Obwohl die Wiener mit 1:0 führen kommt man gegen Milan wieder mit 1:5 unter die Räder. Trotz der mäßigen Punkteausbeute hat man am letzten Spieltag noch die Chance auf den Aufstieg in die Zwischenrunde. Dazu muss im Heimspiel gegen AEK Athen ein Sieg her. Das Spiel endet allerdings mit 0:0, auch weil sich die Veilchen zu wenig gute Chancen erspielt haben. Neben dem AC Milan steigt AEK Athen in die Zwischenrunde auf.
Zusammenfassung
Die Hinrunde hat sich die Mannschaft aus Wien-Favoriten bestimmt anders vorgestellt. Für die Veilchen ist es die schlechteste Hinrunde seit 2014. Statt um den Titel mitzuspielen, muss man im Frühjahr versuchen noch die internationalen Plätze zu erreichen. Viele Verletzungen machten es Trainer Thorsten Fink schwer, eine richtige Stammformation zu formen. 30 eingesetzte Spieler bedeuten Ligahöchstwert. Auf Thorsten Fink, der zwischenzeitlich als ÖFB Teamchef gehandelt wurde, wartet viel Arbeit. In der Vorwärtsbewegung ist das Spiel des FAK oft zu langsam und zu ausrechenbar.
Auch die Chancenverwertung ist mehr als verbesserungswürdig. Nur 16,9% der Torschüsse führten auch zum Erfolg. Acht verschiedene Torschützen bedeuten den zweitschlechtesten Wert der Liga. Nur vier Spieler konnten mehr als ein Tor erzielen. Mit 29 Gegentoren hat man genauso viele erhalten, wie letztes Jahr zum gleichen Zeitpunkt.
Thorsten Fink übte Kritik, dass für die Abgänge im Sommer kein richtiger Ersatz geholt wurde. Im Verein sorgte er damit für Unruhe. Gleichzeitig wünscht er sich einen Spieler für die linke Abwehrseite und auch das defensive Mittelfeld soll verstärkt werden. Den Transfer von Flügelspieler [spielerprofil spieler=“Maximilian Sax“] von der Admira haben die Violetten bereits im Sack, der 25-Jährige wird das Team von Thorsten Fink allerdings erst im Sommer verstärken. [spielerprofil spieler=“Raphael Holzhauser“] hingegen wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern und den Verein verlassen. Unklar ist nur noch der Zeitpunkt des Wechsels.
Dieser Teil des Rückblickes wurde von Fabian Schinagl geschrieben!