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2. Liga neu – Bilanz nach dem ersten Saisondrittel

Die Sommerpause 2018 war keine ruhige in der heimischen Fußballlandschaft. Zum Lizenztheater um den TSV Hartberg und dem Relegations Hick-Hack zwischen dem SC Wiener Neustadt und dem SKN St. Pölten kam auch noch die Ligareform der beiden obersten Spielklassen. Die 2. Liga wurde um sechs Teams auf nun 16 Mannschaften aufgestockt und auch für Amateurmannschaften von Bundesligisten freigegeben. Inzwischen ist schon wieder ein Drittel der 30 Runden gespielt, wir analysieren den bisherigen Saisonverlauf in der neuen Liga.

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WSG Swarovski Wattens (21 Punkte)

Die Tiroler wurden schon vor Saisonstart als einer der Titelfavoriten genannt und wurden dieser Rolle im ersten Saisondrittel auch gerecht. Die bisher einzige Niederlage gab es gegen die SV Ried am zweiten Spieltag. Wattens könnte in der Tabelle bereits deutlich führen, kam gegen die Nachzügler Klagenfurt und Wacker aber nicht über ein Remis hinaus. Da sich ein enger Titelkampf abzeichnet, können gerade Punkte, die gegen die „Kleinen“ liegen gelassen werden, doppelt bitter sein.

FC Blau Weiß Linz (21 Punkte)

Das der FC Blau Weiß Linz in der Tabelle so weit oben steht, ist eine gehörige Überraschung. Immerhin beendeten die Linzer die Saison 2017/18 auf dem letzten Tabellenplatz und blieben nur auf Grund der Ligareform in der zweiten Spielklasse. Bisher konnte man sieben Siege feiern und ging drei Mal als Verlierer vom Platz. Blau Weiß ist das einzige Team der Liga, das noch kein Unentschieden geholt hat. Mit Alan hat man zudem den Führenden der Torschützenliste im Kader. Bis zur Winterpause kommt es noch zum Spitzenspiel gegen Ried, ansonsten stehen Partien gegen Teams aus dem hinteren Tabellenbereich am Plan.

SV Guntamatic Ried (20 Punkte)

Ebenfalls voll im Rennen um den Aufstieg dabei ist die SV Ried. Nachdem im Vorjahr die große Chance auf die Rückkehr in die Bundesliga verpasst wurde, scheint dieses Ziel auch diesmal in greifbarer Nähe. Mit dem Heimsieg gegen Wattens konnte am auch deutlich zeigen das man sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss. Vor allem die Abwehr ist mit nur sieben Gegentreffern ein Erfolgsgarant. In Runde sieben und acht gab es gegen den FAC und die Austria Amateure die bisher einzigen Niederlagen.

Kapfenberg 1919 (17 Punkte)

Das breite Tabellenmittelfeld beginnt mit Kapfenberg. Die Obersteirer spielen eine konstante Saison und haben auch erst drei mal verloren. Zudem wurden die schwierigsten Spiele gegen die Spitzenteams schon absolviert, in den restlichen Runden bis zur Winterpause warten nicht mehr die großen Kaliber. So kann man Kapfenberg durchaus zutrauen, zur Tabellenspitze aufzuschließen. Dafür muss aber die Abwehr noch besser arbeiten, 15 Gegentreffer sind doppelt so viele wie die Teams vor dem KSV erhalten haben.

FC Liefering (16 Punkte)

Eine Achterbahnfahrt ist die bisherige Saison des FC Liefering. Drei Siege zum Auftakt, dann nur ein Punkt aus den nächsten drei Partien, dann wieder zwei Siege und danach zwei Niederlagen. Das Potential der Salzburger ist unbestritten, einige Spieler stehen schon auf dem Sprung zum FC Red Bull Salzburg und auch um den Nachschub an neuen Talenten muss man sich keine Sorgen machen. Routine ist ein Fremdwort beim FC Liefering, der älteste Spieler im Kader ist gerade mal 21 Jahre alt. So ist zu erwarten, das auch die weitere Saison sehr abwechslungsreich verlaufen wird.

SC Austria Lustenau (15 Punkte)

Der Methusalem der 2. Liga ist die Austria aus Lustenau. Bereits seit der Saison 2000/01 spielen die Vorarlberger ununterbrochen in der zweiten heimischen Spielklasse. Auch in der aktuellen Spielzeit stehen die Zeichen nicht auf Aufstieg und man wird sich auf eine weiteres Jahr in der 2. Liga einstellen müssen. Mit vier Siegen und jeweils drei Remis und Niederlagen ist die Bilanz sehr ausgeglichen. Weder der Abstand nach Vorne noch nach Hinten ist sehr groß, mit dem Abstieg werden die Lustenauer aber sicher nichts zu tun haben.

SV Lafnitz (15 Punkte)

Bester Aufsteiger ist der SV Lafnitz aus der Steiermark. Zum Ligadebüt setzte es gleich einmal eine 6:1 Niederlage gegen Wattens und auf den ersten Sieg musste man bis zur fünften Runde warten. Seit dem sind die Lafnitzer aber ungeschlagen und konnten sich konstant nach oben arbeiten. Bisheriges Saisonhighlight war der 5:1 Heimsieg im Steiermark-Derby gegen Kapfenberg.

SC Wiener Neustadt (15 Punkte)

Nach der überraschend starken Vorsaison, als man erst in der Relegation am Aufstieg scheiterte, hat sich der SC Wiener Neustadt jetzt wieder im Tabellenmittelfeld angesiedelt. In der Tabelle ist Wiener Neustadt das am besten platzierte Team mit einer negativen Tordifferenz, was wohl auch daran liegt das Hamdi Salihi noch nicht in Schuss ist. In der Vorsaison wurde der Albaner mit 22 Treffern Torschützenkönig der Liga, aktuell konnte er erst drei Saisontreffer erzielen. 

FAC Wien (14 Punkte)

In ruhigen Fahrwasser bewegt sich der FAC Wien. Der Tabellenvorletzte der abgelaufenen Saison hat nach 10 Runden schon halb sie viele Punkte gesammelt wie in der kompletten vergangenen Spielzeit. Zuletzt gab es drei Siege in Serie und auch im Cup steht der FAC im Achtelfinale. Wird weiterhin so gearbeitet, kann sich der Verein dauerhaft als Nummer Drei in Wien etablieren.

Young Violets Austria Wien (13 Punkte)

Eine zufriedenstellende Saison spielen die Austria Amateure, die in der 2. Liga als Young Violets antreten. Durch den jungen Kader sind gewisse Leistungsschwankungen natürlich vorprogrammiert. Immerhin konnte man sich auf die Abstiegsränge einen kleinen Polster erarbeiten und gegen Mannschaften aus der selben Tabellenregion auch gut punkten. Besonders positiv muss man den Auswärtssieg bei der SV Ried in der achten Runde hervorheben.

SKU Amstetten (12 Punkte)

Der Aufsteiger aus dem Mostviertel konnte bisher mit drei Siegen und drei Remis Punkte holen. Amstetten kann man als Favoritenschreck der 2. Liga bezeichnen. Gegen Blau Weiß Linz gab es einen Auswärtssieg und gegen die SV Ried holte man ebenfalls einen Punkt. Auch gegen die direkte Konkurrenz hielt man sich schadlos, wenn die Leistung weiter so bleibt kann man sich in Amstetten bald Gedanken über die nächste Saison in der zweithöchsten Spielklasse machen. 

Wacker Innsbruck II (12 Punkte)

Sehr ordentlich präsentiert sich die zweite Mannschaft von Wacker Innsbruck in der neuen Liga. Wenn man bedenkt das Wacker nur zum Aufstieg kam, da gleich sieben Vereine der Regionalliga West, die in der Tabelle vor den Innsbruckern standen, auf den Aufstieg verzichtet haben, sind 12 Punkte aller Ehren wert. Torfestivals sind die Spiele von Wacker auf keinen Fall, man konnte erst acht Treffer erzielen, erhielt aber auch nur neun Gegentore. Das Thema Abstiegskampf wird die Tiroler noch bis zum Saisonende begleiten was aber schon vorher klar war.

FC Juniors OÖ (11 Punkte)

Der Aufsteiger aus Oberösterreich konnte bisher drei Saisonsiege holen, in Runde 10 wurde gegen Blau Weiß sogar ein 0:2 Rückstand noch in einen Sieg verwandelt und so der Tabellenführer gestürzt. Mit Wattens, Kapfenberg und Ried haben die Juniors vor der Winterpause aber noch einige Kracher vor der Brust. Potential ist mit dem jungen Kader sicher genug vorhanden, der Kampf gegen den Abstieg wird das Team aber noch weiter begleiten.

SK Austria Klagenfurt (9 Punkte)

Der Aufsteiger aus Kärnten tut sich schwer in der 2. Liga. Zwei Siege, der erste davon erst in Runde sieben, und drei Remis werden die Verantwortlichen sicher nicht zufrieden stellen. Zumindest zeigt die Formkurve etwas nach oben, in den letzten vier Runden konnte man immerhin sieben der neun Saisonpunkte holen. Für die Klagenfurter wird es darum gehen, gegen die direkte Konkurrenz nicht zu patzen und sich so von den Abstiegsrängen zu entfernen.

SV Horn (7 Punkte)

Die Zeiten als man im Waldviertel die Champions League als Ziel ausgab sind lange vorbei. Man kann zunächst einmal froh sein, das dem SV Horn der komplette Absturz erspart geblieben ist. Die Saison hat man sich beim Aufsteiger aber sicher anders vorgestellt. Zwei Siege und ein Remis sind einfach zu wenig um in der Liga bestehen zu können. Bis zur Winterpause müssen die Horner noch nach Linz und Wattens und auch Kapfenberg steht noch auf dem Programm. Die Auslosung verspricht nicht mehr viele Punkte, man wird sich darauf konzentrieren über den Winter gut zu arbeiten und im Frühjahr neu durchzustarten.

SK Vorwärts Steyr (5 Punkte)

Richtig mies läuft die Saison für Vorwärts Steyr. Die Freude über die ersehnte Rückkehr in die 2. Liga war groß, und auch der Auftakt verlief mit einem Remis gegen Ried gut, doch bald folgte die harte Realität. Ein einziger Sieg gegen Horn und ein weiteres Remis gegen Lafnitz waren die einzigen Spiele bei denen das Punktekonto noch aufgestockt wurde. Mit nur sechs Toren hat man die schwächste Offensive der Liga, mit 23 Gegentoren die meisten Verlusttreffer erhalten. Immerhin spielt man noch gegen die Juniors OÖ und Austria Klagenfurt, also zwei direkte Konkurrenten. Der Verein würde der Liga vor allem als einer der wenigen Publikumsmagneten sehr gut tun.

Fazit:

Die neue 2. Liga verspricht noch einiges an Spannung. Momentan sieht es nach einem Dreikampf um den Titel zwischen Wattens, Linz und Ried aus. Auch Kapfenberg könnte durchaus noch mitmischen und noch noch mal mehr Würze in den Aufstiegskampf bringen. Auch der Kampf gegen den Abstieg ist noch lange nicht entschieden. Steyr und Horn haben zwar schon etwas Rückstand aufgerissen, doch bei noch 20 ausstehenden Runden ist noch viel möglich. Interessant ist das auf den letzten sieben Tabellenplätzen ausschließlich Aufsteiger stehen, nur Lafnitz kann sich etwas besser platzieren. Der Zuschauerschnitt ist mit knapp über 1000 sehr niedrig, vor allem die zweiten Mannschaften der Bundesligisten spielen meist vor wenigen Zusehern und drücken die Zahlen so nach unten. In den fünf Runden bis zur Winterpause wird das Bild in der Tabelle sicher noch klarer werden.

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Matthias Riemer

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Matthias Riemer
(Redaktionsleitung/Frauenfußball)

Bei 12terMann seit: 12/2013

M: matthias.riemer@12termann.at

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