Klare Niederlage für ÖFB-Frauen gegen England
2:7-Niederlage gegen Lionesses trotz historischem Kirchberger-Doppelpack
Das Frauen-Nationalteam startet an der spanischen Mittelmeerküste mit einer Niederlage in das Fußballjahr 2024. Im zehnten Aufeinandertreffen mit den Lionesses muss sich die Elf von Teamchefin Irene Fuhrmann den amtierenden Europameisterinnen und Vize-Weltmeisterinnen aus England mit 2:7 geschlagen geben. Der historisch erste Treffer gegen die amtierenden Europameisterinnen seit 19 Jahren von Virginia Kirchberger bleibt wirkungslos.
Teamchefin Irene Fuhrmann nimmt im Vergleich zum letzten Spiel des Vorjahres gegen Norwegen nur zwei Änderungen in der Startelf vor. Essen-Legionärin Lilli Purtscheller darf sich erneut im rechten Mittelfeld beweisen, zudem beginnt Katharina Schiechtl für Verena Hanshaw auf der rechten Außenverteidigerposition.
Die Partie im Süden Spaniens startet suboptimal aus ÖFB-Sicht, denn mit dem ersten Angriff gelingt den Engländerinnen der Blitzstart. Eine Hereingabe von Beth Mead kann Manuela Zinsberger nicht festhalten, Alessia Russo staubt mühelos zum 1:0 ab (3.). Die Vize-Weltmeisterinnen von 2023 dominieren die Partie in den Anfangsminuten klar, Grace Clinton scheitert in der 15. Minute an der Stange – Glück für die ÖFB-Elf. Wenig später macht es die Tottenham-Mittelfeldspielerin besser, nach Hereingabe von links köpfelt sie zum 2:0 nach knapp 20 Minuten (19.).
Der erste Abschluss der ÖFB-Elf folgt kurz darauf. Barbara Dunst fasst sich außerhalb des Strafraums ein Herz, setzt den Schuss aber gut zwei Meter über das Tor von Hannah Hampton. In der 30. Minute kann die ÖFB-Elf verkürzen. Nach einer Corner-Flanke köpfelt Virginia Kirchberger zum 1:2-Anschlusstreffer ein. Es ist der erst historisch zweite Treffer gegen England und erste seit 19 Jahren. Die Freude hält nicht lange, denn wenige Minuten später stellt Beth Mead mit einem sehenswerten Linksschuss ins Kreuzeck den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (37.) – 3:1 für die Lionesses zur Pause.
ach dem Seitenwechsel bewahrt zunächst Manuela Zinsberger ihr Team gegen den Kopfball von Maya Le Tessier vor einem weiteren Gegentreffer (53.). In der Offensive attackiert die Elf um Kapitänin Sarah Puntigam die Engländerinnen nach der Pause deutlich früher. Der fünfte Treffer des Tages ist dennoch den Europameisterinnen von 2022 vorbehalten. Wieder taucht Alessia Russo vor dem Tor auf und verwertet sicher im Eins-gegen-Eins mit Zinsberger (61.).
Nach knapp 70 Minuten ist es die eingewechselte Jess Carter, die nach einem Corner an der zweiten Stange den fünften englischen Treffer beisteuert. Österreich kommt zwar durch den zweiten Treffer des Tages von Virginia Kirchberger zum zwischenzeitlichen 2:5-Anschlusstreffer (87.). Beth Mead und die eingewechselte Rachel Daly stellen in den Schlussminuten auf 7:2 für die Vize-Weltmeisterinnen.
Die Stimmen zum Spiel:
Irene Fuhrmann: „Wir sind mit dem Ergebnis natürlich unzufrieden, ein 2:7 klingt desaströs und dennoch gibt es Dinge, die wir positiv analysieren werden können. Es war wichtig für uns, dieses Testspiel gegen so einen starken Gegner zu haben und wir sehen, dass unsere Ergebnisse aus der Nations League keine Selbstverständlichkeit sind. Wir können gegen Gegner wie England nur dann bestehen, wenn wir alle zu einhundert Prozent auf dem Platz performen.“
Manuela Zinsberger: „Wir haben heute viele Dinge ausprobiert, gegen einen Gegner wie England ist dann auch klar, dass Fehler passieren. Wir werden daraus lernen und unsere Schlüsse ziehen. Wir müssen hinten kompakter stehen, noch näher an der Gegnerin stehen. Dass wir gegen England keine Sekunde verschnaufen dürfen, ist klar. Wichtig ist jetzt, den Kopf nach oben zu richten, auch wenn uns das Ergebnis ärgert.“
Virginia Kirchberger: „Wir dürfen das Spiel einerseits nicht überbewerten, müssen aber schon schauen, was uns zu den Top-Nationen noch fehlt. Das werden wir aufarbeiten und dann einen Schlussstrich ziehen. Mir persönlich wäre es lieber gewesen, heute zu Null zu spielen, aber dennoch kann ich mich irgendwo über diese zwei historischen Tore freuen, trotz der Niederlage.“
Laura Feiersinger: „Ich denke, wir haben zu viele und einfache Gegentore bekommen. Unser Pressing hat nicht so gut funktioniert, wie wir uns das vorgenommen haben. Wir werden ab morgen schauen, woran es im Detail gelegen hat. Die Euro-Quali steht bevor, da erwarten uns genau solche Gegner. Es war ein Spiel gegen einen Europameister, der uns ein wenig auch die Grenzen aufgezeigt hat.“
Am Mittwoch, den 28. Februar trifft die ÖFB-Elf im zweiten Testspiel des Marbella-Lehrgangs auf Dänemark. Die Partie findet im Marbella Football Center statt und wird live auf ORF Sport+ übertragen.