Länderspielvorschau Österreich vs Island
Kampf den Geysiren.
Bevor es in den heißen Qualifikations-Herbst für die Europameisterschaft 2016 geht, testet das Österreichische Nationalteam am Freitag gegen Island und am kommenden Dienstag in Tschechien. Dementsprechend groß ist die Bedeutung der beiden Partien auch für Leo Windtner. „Island und Tschechien sind eine gute Kombination, um für den heißen Herbst gerüstet zu sein“, meinte der ÖFB-Präsident im Gespräch mit der APA.
Der Enthusiasmus ist ungebrochen groß
Dass mittlerweile über 30.000 Abos für die ersten drei Qualifikations-Heimpartien gegen Schweden, Montenegro und Russland verkauft worden sind, bezeugt das nicht enden wollende Interesse der Fans an diesem Team. Folglich stehen die beiden freundschaftlichen Testspiele auch unter dem Credo der Weiterentwicklung. Dass mit Island – nach dem 1:1 im ersten Ländermatch des Jahres in Klagenfurt gegen Uruguay – abermals ein starker Gegner auf das Nationalteam wartet, ist man sich in den Reihen der verantwortlichen Akteure bewusst. „Sie verteidigen aggressiv, sind in der Luft sehr stark, können aber auch Fußball spielen und blitzschnell kontern“, erklärte der 30-Jährige Andreas Ivanschitz auf einer Pressekonferenz und verwies auch auf spektakuläre Treffer, die meist von Tottenham-Mittelfeldspieler Gylfi Sigurðsson oder Alkmaar-Stürmer Jóhann Guðmundsson erzielt wurden.
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Die Nordländer laufen meistens in einem 4-4-2-Grundsystem auf, wobei im Mittelfeld eine Raute gebildet wird und Kolbeinn Sigthórsson und Eidur Gudjohnsen das Sturmduo bilden. Im Spiel gegen die Schweiz hat man gesehen, wenn diese Mannschaft erst mal im psychologischen Vorteil ist, besitzt sie Potenzial und das technische Vermögen den Ball in den eigenen Reihen zu halten und blitzsaubere Konter zu Ende zu spielen. Aber auch im Defensivverbund hat der Teamchef Lars Lagerbäck die Mannschaft entwickelt. In den beiden Qualifikationsmatches gegen Kroatien (0:0 und 0:2) hat man bewiesen, dass man auch gegen eine technisch überlegene Mannschaft kompakt stehen kann, und wenige Torchancen zulässt.
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Die Spielweise ähnelt dabei an die der Schweden und nicht nur aufgrund dessen erweist sich Island als perfekter Testpartner für die kommenden EM-Qualifikations-Spiele.
Der Kampf ums Leiberl
Die Nominierung von Valentino Lazaro mag sicherlich für einige eine Überraschung gewesen sein, dennoch passt sie in das Konzept von ÖFB-Teamchef Marcel Koller ausgesprochen gut. Auch der – aufgrund des Ausfalls von David Alaba – nachnominierte Michael Liendl soll im Lehrgang zeigen, was er drauf hat. „Die Stammspieler dürfen sich nie zu sicher sein. Im Spitzenfußball brauchst du Druck. Die Neuen sollen den Stammspielern Dampf machen, ihnen auf die Füße steigen“, forderte Koller. Lazaro könnte etwa so wie Andreas Weimann und Marcel Sabitzer ein möglicher Ersatz für Harnik auf dem rechten Flügel sein. Auch in der Innenverteidigung hat man im Prinzip keine Sorgen. Mit Emanuel Pogatetz, Sebastian Prödl und Alexander Dragovic sind erfahrene internationale Spieler mit am Boot, wobei mit Martin Hinteregger einer aus der jungen österreichischen Generation gehörig Druck auf die Stammspieler ausübt. Aber auch andere renommierte Spieler wie Andreas Ivanschitz stellen ihre persönlichen Wünsche hinten an. Denn schließlich akzeptiert der Burgenländer ohne Jammern, dass er zuletzt meist nur als Joker in die Länderspiele eingreifen durfte. Dass viele Positionen doppelt besetzt sind, ist daher kein Zeichen von Schwäche. Es ist eindeutig Kollektiv entstanden, dass gemeinsam an einem Strang zieht.
Ein ständiger Schritt nach vorne
Die Stärken von Island sind dem Trainerteam und den Profis bestimmt bekannt. Deswegen wird man die Mannschaft auch dementsprechend einstellen. Das Hauptaugenmerk wird dennoch auf die eigene Entwicklung gelegt. Leichtes Erstaunen ist mittlerweile nach der Kaderbekanntgabe durch Marcel Koller schon zur Gewohnheit geworden. Immer wieder hält unser Nationaltrainer an Spielern fest, die in ihren jeweiligen Clubs vielleicht nicht immer erste Wahl sind. Mit Marc Janko und Robert Almer seien nur zwei Beispiele genannt, die durch ihre Leistungen im rot-weiß-roten Dress ihre Nominierung bisher noch jederzeit gerecht fertig haben. Daher ist auch nach jedem Spiel eine klare Linie innerhalb des Gefüges zu erkennen und die Mannschaft macht tatsächlich gefühlt nach jedem Lehrgang einen sichtbaren Schritt nach vorne. Eine verschworene Einheit die gemeinsam für das große Ziel EM 2016 in Frankreich alles geben wird.
Live oder Public Viewing?
Am Freitag (20:30) folgt also in Innsbruck die Partie gegen Island, wofür bis Dienstag etwa 10.000 Karten verkauft wurden. Falls ihr die Gelegenheit nicht habt, ins wunderschöne Tirol zu pilgern, wollen wir in diesem Zusammenhang auf unser Public Viewing im „Stag’s Head„ verweisen. Es bleibt zu hoffen, dass – im Gegensatz zum letzten Testspiel – das Publikum unerbittlich unsere Mannschaft nach vorne peitschen wird und keinen einzigen Spieler auspfeift. Ein Teil vom 12terMann-Team wird live dabei im Stadion seinen Teil dazu beitragen, während der Rest der Truppe aus Wien kräftig anfeuert.
(Autor: sami)