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Daten, Stats, xG: Das war Österreichs 2:0-Sieg in Kasachstan

Dass der 2:0-Sieg Österreichs in Kasachstan – vor allem in Anbetracht der langen Überzahl – zu niedrig ausfiel, war nicht nur eine gefühlte Wahrheit, sondern wird auch durch die Statistiken belegt. Laut Expected Goals wäre für die Rangnick-Elf noch mindestens ein Tor mehr drin gewesen.

Beim 4:0-Heimsieg gegen die Kasachen hatte Österreich offensiv noch ein wenig „underperformt“. Damals wiesen die Expected-Goals-Werte am Ende eine Statistik von 2.56 : 0.13 xG für die ÖFB-Elf aus. Während Kasachstan in deren Heimspiel nun ebenso ungefährlich wie im Auswärtsspiel waren, lief Österreich bei den xG-Werten diesmal unter Erwartung. Beim 2:0-Sieg der Rangnick-Elf in Almaty standen die Werte nach der Partie bei 3.42 : 0.14 xG aus Sicht der Österreicher.

Auch in Gleichzahl in der Anfangsphase hatten die Österreicher in Kasachstan nie Probleme, wie das Statistik-Panel von Overlyzer belegt.

Natürlich sind die hohen Werte in diesem Fall aber durch die rote Karte noch klarer belegbar. Die Österreicher kamen schlussendlich auf etwa 65% Ballbesitz, schossen 25-mal in Richtung Tor der Kasachen. In die xG-Werte fließen Aktionen, wie etwa das Abseitstor von Junior Adamu, gar nicht mit ein, wodurch Österreichs Überlegenheit eigentlich noch deutlicher ausfiel, als es die Zahlen zeigen.

Wenn Ralf Rangnick also von einer zweiten Halbzeit spricht, in der noch das eine oder andere Tor möglich und wünschenswert gewesen wäre, dann kann er dies seinen Schützlingen auch anhand der Daten „beweisen“.

Souveränes Pressing, viele hohe Ballgewinne

Auch sonst sprachen die Statistiken klar für Österreich: Von 592 Pässen brachte man 84,2% an den Mann und 72 der insgesamt 119 Ballverluste geschahen im letzten Drittel, was stets vorteilhaft ist, weil man in diesem deutlich gefährlicher ins Gegenpressing kommen kann. Auch die Zweikampfquote sprach mit knapp 53% für die Österreicher, was auch mit der mental schwierigen Situation für die Kasachen zu erklären ist. Die Mannschaft von Stanislav Cherchesov wusste praktisch nach 25 Minuten, dass die Partie quasi gelaufen ist.

Auch die Pressingwerte waren erneut gut, was jedoch auch mit der Unterzahl der Kasachen zusammenhing. Österreich kam etwa auf einen PPDA-Wert (Passes per Defensive Action) von 5.98, was bedeutet, dass die Kasachen durchschnittlich nur etwa sechs Pässe vor dem nächsten effektiven Zugriff der Österreicher zustandebrachten. Beim 5:1 über Norwegen kam Österreich hier auf einen Wert von 8.12, beim 4:0 über Kasachstan auf 7.81, bei der 1:2-Niederlage in Norwegen allerdings nur auf 14.14, was verdeutlicht, dass Österreich in Oslo kaum Zugriff aufs Spiel bekam.

Kasachstan gegen Österreich weiterhin torlos

Damit blieb Österreich auch im sechsten Spiel der Verbandsgeschichte gegen Kasachstan ungeschlagen. 2011 und 2012 gab es zwei torlose Remis, alle anderen Partien gingen an Österreich. Nach wie vor konnte Kasachstan gegen Österreich kein einziges Tor erzielen und die „ewige Tordifferenz“ nach sechs Partien beträgt nun 0:12 aus Sicht der Zentralasiaten.

Die xG-Werte stammen von Wyscout, die Statistik-Panels von Overlyzer.