GEGNERPORTRÄT: Rumänien – Der einstige Glanz ist verblasst
Nach dem knappen 1:0-Sieg gegen Nordirland am vergangenen Sonntag trifft das österreichische Nationalteam in einem weiteren Auswärtsspiel in der UEFA Nations League auf Rumänien. Gegen die Mannschaft von Teamchef Mirel Radoi haben die Österreicher nach der 2:3-Niederlage Anfang September in Klagenfurt noch eine Rechnung offen.
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Fakten und Historisches
Wenn man an die rumänische Nationalmannschaft denkt, ist der erste Name, der einem in den Kopf kommt, wohl Gheorge Hagi. „Gică“ war einer der Hauptakteur für die Erfolge der rumänischen Nationalmannschaft in den 90er-Jahren, als man sich dreimal in Folge für die Weltmeisterschaft (1990, 1994, 1998) und zweimal für die Europameisterschaft qualifizieren konnte (1996, 2000). Bei der WM 1994 konnte ein herausragendes rumänisches Team, mit Hagi als Spielführer, mit einem 3:2-Sieg gegen Argentinien ins Viertelfinale des Bewerbs einziehen.
Das rumänische Nationalteam konnte die Erfolge jedoch nicht ins neue Jahrhundert mitnehmen. In den 2000er-Jahren nahm man nur an zwei Großturnieren teil (2008 und 2016), bei beiden schied man bereits in der Vorrunde aus.
Aktuelles
Aktuell liegen die Rumänen nach der 0:4-Niederlage gegen Norwegen auf Platz drei in der Gruppe. Damit zeigt die Formkurve der Osteuropäer nach unten. Denn auch am vergangenen Donnerstag setzte es eine Niederlage. Im Play-off zur Europameisterschaft, in dem die letzten vier Startplätze für das Großereignis ausgespielt werden, musste man sich mit 1:2 gegen Island geschlagen geben. Damit nimmt Rumänien nächstes Jahr nicht an der EM teil, womit Österreich in der Gruppenphase nicht auf Rumänien treffen wird.
Auch wenn die Rumänen zuletzt keine großen Erfolge feiern durften, unterschätzen sollte man sie keinesfalls. Das haben sie bei ihrem 3:2-Sieg gegen Österreich im September – der einzige Sieg aus den letzten fünf Spielen – schon unter Beweis gestellt. Der siebenfache WM-Teilnehmer zeichnete sich damals mit einer kompakten Mannschaftsleistung aus und nutzte die Fehler der österreichischen Hintermannschaft, die durch konsequentes Pressing immer wieder erzwungen wurden, eiskalt aus. Auch Teamchef [spielerprofil spieler=“Franco Foda“] merkte an, die Rumänen nicht zu unterschätzen: „Das ist eine sehr spielstarke Mannschaft, das haben sie auch am Anfang gegen Norwegen und gegen Island gezeigt. Wir müssen sie unter Druck setzen und dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen.“
Einen Starspieler, wie zum Beispiel Erling Haaland bei den Norwegern, haben die Rumänen nicht. Vielmehr fungieren sie, wie bereits erwähnt, als eine sehr solide Einheit auf dem Platz.
Einer, der das Potenzial dazu hat, sich in Zukunft als Starspieler hervorzutun, ist Ianis Hagi, Sohn von Rumänien-Legende Gheorge Hagi. Der 21-Jährige ist in diesem Sommer vom KRC Genk zu den Glasgow Rangers gewechselt und hat auf der Insel in den letzten vier Spielen vor der Länderspielpause fünf Assists geliefert. Der junge Offensivspieler ist mit Sicherheit einer der größten Zukunftshoffnungen für das rumänische Nationalteam und soll am besten in die Fußstapfen seines Vaters steigen.
Ein weiterer Spieler, der heraussticht, ist der 30-jährige Alexandru Maxim. Der Mittelfeldspieler verfügt über eine Menge Erfahrung, hat in der Vergangenheit für den VfB Stuttgart und den 1. FSV Mainz 05 gekickt und insgesamt 140 Spiele in der Deutschen Bundesliga gemacht. Beim 3:2-Sieg in Klagenfurt hat er sehenswert per Lupfer getroffen. Bei der 1:2-Niederlage netzte er gegen Island vom Punkt. Aktuell spielt Maxim in der Türkei bei Gaziantep.
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Die Bilanz gegen Rumänien
Österreichs Nationalteam hat gegen Rumänien eine ausgeglichene Bilanz. In neun Begegnungen gab es zwei Siege, zwei Niederlagen und fünf Unentschieden. Der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 2009. Im Rahmen der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 hat Österreich im Heimspiel knapp mit 2:1 gewonnen. Ein gewisser Erwin Hoffer war mit einem Doppelpack der Matchwinner. Allerdings: Österreich konnte noch nie auf rumänischem Boden gewinnen. Vielleicht gibt es am Mittwoch eine Premiere.
Die Bilanz (Quelle weltfussball.at):
WM-Qualifikation 2008/2009:
Rumänien – Österreich 1:1 (0:0)
Österreich – Rumänien 2:1 (2:1)
EM-Qualifikation 1986/1987:
Österreich – Rumänien 0:0 (0:0)
Rumänien – Österreich 4:0 (1:0)
Freundschaftsspiele:
2012 Österreich – Rumänien 0:0 (0:0)
1972 Rumänien – Österreich 1:1 (1:1)
1968 Österreich – Rumänien 1:1 (0:1)
1924 Österreich – Rumänien 4:1 (1:0)
Nations League B 2020/21:
Österreich – Rumänien 2:3 (1:1)