Nationalteam

Neuer Modus in der UEFA Nations League – Was ist neu, was ich wichtig?

Die Nations League wurde in der Saison 2018/19 durch den Europäischen Fußballverband (UEFA) ins Leben gerufen. Bei dem Fußballturnier, welches die „unwichtigen“ und für Fans „bedeutungslosen“ Freundschaftsspiele ersetzt, treten insgesamt 54 von 55 UEFA-Mitgliedsverbänden an. Russland wurde wie in allen großen Wettbewerben nach dem Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine von der UEFA ausgeschlossen.

Gruppenphase und neues KO-System

Die UEFA Nations League ist dabei in vier unterschiedliche Ligen unterteilt. Liga A ist dabei die höchste Liga und Liga D die schwächste. Weiterhin sind die Ligen in vier Gruppen mit je vier Mannschaften unterteilt. Eine Ausnahme bildet hier Liga D, die nur zwei Gruppen mit je drei Teams besitzt. Das System der UEFA Nations League beinhaltet die Möglichkeit auf-, aber auch die Gefahr abzusteigen, was die Ligaphase für die Teams und die Fans spannender macht.

Die Mannschaften, welche an der Liga A teilnehmen, kämpfen um den Gewinn der UEFA Nations League, während die Teams aus den Ligen B, C und D um den Aufstieg beziehungsweise gegen den Abstieg spielen. Der Titel wird unter den Mannschaften der Liga A ausgespielt. Dabei greift die UEFA auf den Turniermodus mit Gruppenphase und K.O.-Spielen zurück.

Im K.O.-System findet in der diesjährigen Austragung eine Veränderung statt, denn in den letzten Jahren war es lediglich den besten vier Mannschaften vorbehalten, in einem Halbfinale und anschließenden Finale um den Titel zu spielen. Heuer haben neben den Gruppensiegern der Liga A auch die vier Zweitplatzierten die Chance, den Wettbewerb zu gewinnen. Im Anschluss an die Gruppenphase, die aus einem Hin- und Rückspiel besteht, kommt es zu einem neu eingeführten Viertelfinale. Die Sieger der Spiele steigen wie gewohnt in das Halbfinale auf.

Eine weitere Änderung gibt es bei den Auf- und Abstiegen, was zu einem größeren Austausch zwischen den Ligen führen könnte. Die vier Gruppensieger der Ligen B und C steigen direkt in die höhere Spielklasse auf, während die vier schlechtesten Teams der Liga A und B absteigen. Zudem kommt es zu Relegationsspielen zwischen den Gruppenzweiten der Liga B und den Drittplatzierten der Liga A. Genauso verhält es sich mit den Gruppenzweiten der Liga C und den Dritten der Liga B.

In Liga C steigen die zwei schlechtesten Teams direkt in Liga D ab, während die zwei anderen Gruppenletzten der Liga C in einem Playoff-Spiel gegen die Gruppenzweiten der Liga D antreten müssen. Damit haben in diesem Jahr vier anstelle von zwei Teams aus Liga D die Chance, aufzusteigen.

UEFA Nations League: Zusammenhang mit der WM-Qualifikation

Neben Geldern für Siege und den Gewinn der UEFA Nations League hat das Turnier für die vier besten Teams auch noch eine Bedeutung für die WM-Qualifikation. Die Teilnehmer am Halbfinale der UEFA Nations League haben zudem die Chance, sollten sie ihre WM-Qualifikationsgruppe nicht auf den ersten beiden Plätzen abschließen, sich über die Playoff-Spiele für das Großturnier zu qualifizieren. Des Weiteren könnte das Ergebnis der UEFA Nations League Einfluss auf die Qualifikationstöpfe haben. Es ist zwar noch nicht offiziell bestätigt, dennoch wird davon ausgegangen, dass die Viertelfinalisten in Topf Eins gesetzt sind. Die zwölf Teams im Topf Eins könnten nach der FIFA-Weltrangliste aufgefüllt werden.

In welcher Liga tritt Österreich an?

Der ÖFB tritt in Liga B an und gilt in seiner Gruppe als Mitfavorit, wobei auch Slowenien nach einer starken Europameisterschaft nicht zu unterschätzen ist. Das Team Ralf Rangnick trifft zudem auf stark besetzte Norweger rund um die Premier League Stars, Martin Ødegaard und Ex-Salzburger Erling Haaland. Im Spiel gegen Kasachstan ist die ÖFB-Elf klar zu favorisieren. Am ersten Spieltag remisierten bekanntlich alle vier Teams. Durch ein gutes Ergebnis in der UEFA Nations League hat Österreich die Möglichkeit, sich in der FIFA-Weltrangliste zu verbessern und in Topf Eins der WM-Qualifikation gesetzt zu werden. Damit würde man großen Gegnern in der Quali aus dem Weg gehen.

Die vier Ligen im Überblick:

Liga A

Gruppe A1: Kroatien, Portugal, Polen, Schottland
Gruppe A2: Italien, Belgien, Frankreich, Israel
Gruppe A3: Niederlande, Ungarn, Deutschland, Bosnien und Herzegowina
Gruppe A4: Spanien, Dänemark, Schweiz, Serbien

Liga B

Gruppe B1: Tschechien, Ukraine, Albanien, Georgien
Gruppe B2: England, Finnland, Republik Irland, Griechenland
Gruppe B3: Österreich, Norwegen, Slowenien, Kasachstan
Gruppe B4: Wales, Island, Montenegro, Türkei

Liga C

Gruppe C1: Schweden, Aserbaidschan, Slowakei, Estland
Gruppe C2: Rumänien, Kosovo, Zypern, Litauen
Gruppe C3: Luxemburg, Bulgarien, Nordirland, Belarus
Gruppe C4: Armenien, Färöer-Inseln, Nordmazedonien, Lettland

Liga D

Gruppe D1: Gibraltar, San Marino, Liechtenstein
Gruppe D2: Moldawien, Malta, Andorra