Österreich vs Schweden – die 12terMann-Aufstellung
Heiß auf die Revanche!
Mit einem 1:0-Sieg im Ernst-Happel-Stadion über Schweden gelang 1997 zum letzten Mal die Qualifikation für eine WM-Endrunde. Eben jene wurde dem Team von Marcel Koller im letzten Jahr von der Hamren-Truppe zerstört. Mit Malmö war es zuletzt auch ein schwedischer Club, der die Champions League-Hoffnungen Salzburgs zerstörte. Die Beziehung der beiden Länder am grünen Rasen ist vorbelastet.
Vor dem Auftakt zur EM-Qualifikation heißt es für die österreichische Nationalmannschaft bereits jetzt: verlieren verboten! Mit den Skandinaviern, Russland und Montenegro befinden sich drei Mannschaften auf Augenhöhe mit unseren Jungs. Da darf man sich gerade im direkten Duell vor eigener Kulisse keine Fehler erlauben. Vor allem wenn man auswärts noch nicht die ganz große Macht ist.
Die Vorzeichen haben sich gegenüber den beiden Duellen in der vergangenen WM-Qualifikation nicht großartig verändert. Auf den ersten Blick heißt es wieder: alle gegen einen. Zlatan Ibrahimovic ist nach kurzer Verletzung wieder in Topform und wird in seinem 100. Länderspiel einiges vorhaben. Daher wird vor allem die österreichische Defensive gefordert sein, den Riesen in Zaum zu halten.
So betrachtet ist es positiv, dass sich die rot-weiß-rote Innenverteidigung immer mehr zum Prunkstück des Teams entwickelt. Mit Aleksandar Dragovic, Martin Hinteregger, Sebastian Prödl und Kevin Wimmer verfügt Koller über ein Quartett, das an guten Tagen mit den Besten Europas mithalten kann. Hinter und neben der Innenverteidigung sieht es da schon nicht mehr ganz so toll aus. Robert Almer hat seit Februar kein Pflichtspiel mehr bestritten, Heinz Lindner ist auch keine Nummer Eins. Lediglich Ramazan Özcan ist beim FC Ingolstadt gesetzt und sicherer Rückhalt.
Seit gefühlten 20 Jahren rochiert Österreich auf der Torwartposition. Auch die so wichtigen Außenverteidigerpositionen sind nicht ideal besetzt, wenngleich Florian Klein und Martin Harnik im Club gesetzt sind und auf der rechten Seite eingespielt sein sollten. Christian Fuchs profitiert von der Verletzung von Kolasinac beim FC Schalke 04, sonst wäre er wohl weg vom Fenster. Im Team wird er aber – auch mangels ernst zu nehmender Konkurrenz – heute einlaufen.
Weiter vorne bereitet nur die Stürmerfrage wirkliche Sorgen, die restlichen Positionen sind klar. Soll Koller auf Marc Janko, der Erfolgserlebnisse gegen Schweden kennt, aber im australischen Exil verweilt, vertrauen? Anbieten würde sich Marcel Sabitzer, der in den letzten beiden Testspielen gegen Island und Tschechien getroffen hat und vor allem mit Marko Arnautovic auffällig gut harmonierte. Rubin Okotie wird das System Koller wohl noch zu wenig kennen, um in der Startelf zu stehen. Zlatko Junuzovic ist im offensiven Mittelfeld wohl als gesetzt zu betrachten.
Schwedens Teamchef Hamren schiebt die Favoritenrolle Österreich zu, weil er weiß, dass dieses damit ohnehin nicht umgehen kann. Er hat seinerseits auch noch die ein oder andere Position offen, die Flügel sind mit Durmaz und Zengin unprominent, aber gut besetzt. Im Oktober in Schweden bereitete vor allem Linksverteidiger Olsson Probleme, diesen aus dem Spiel zu nehmen, wird eine der Hauptaufgaben sein. Das Wichtigste aber: Zlatan Ibrahimovic keine Sekunde lang auch nur einen Meter Platz zu geben. Was das für Folgen haben kann, mussten Prödl & Co schon einmal bitter erfahren. Der Treffer zum 1:2 in Stockholm im vorletzten Gruppenspiel kostete die Teilnahme am WM-Playoff.
Gelingt es aber und nutzt die Offensivabteilung ihre Chancen, die sich garantiert bieten werden, steht einem erfolgreichen Auftakt in die EM-Qualifikation nichts im Wege. Es wäre so wichtig. 12 Punkte aus den Spielen gegen Schweden, Moldawien (a, 9.10.), Montenegro (h,12.10.) und Russland (h, 15.11.) sind vielleicht etwas utopisch, aber auch nicht völlig unmöglich.
Auf Basis dieser Gedanken haben wir uns diesmal zu folgender Aufstellung entschieden – wie jedes Mal weisen wir darauf hin, dass wir damit unsere redaktionsinterne Meinung abbilden und nicht die Startelf von Marcel Koller erraten wollen.