Nationalteam

Österreich vs Schweiz – Nachbetrachtung, Highlights und Benotung

Mit einem Sieg gegen die Schweiz wollte man das höchst erfolgreiche Länderspieljahr 2015 gebührend abschließen. Geworden ist daraus leider nix: Die Koller-Elf verliert trotz guter Leistung gegen eine effektive Schweizer Mannschaft mit 1:2.

 

Die neue Fanwear-Kollektion für die EM 2016 in Frankreich

 

Problemzone Sechzehner – Die Schweiz nutzt Unsicherheiten für sich

27.600 Zuschauer wollen sich das Kräftemessen des Weltranglisten-Zehnten gegen den Weltranglisten-Elften trotz streng durchgeführter Sicherheitskontrollen im Ernst-Happel-Stadion nicht entgehen lassen. Mit dem Spielen der französischen Nationalhymne und einem kurzen, gemeinsamen Innehalten, gedenkt man der Opfer der furchtbaren Attentate in Paris vom vergangenen Freitag. Danach eröffnet der deutsche Unparteiische Manuel Gräfe die Partie.

Kurze Sorge nach nur einer Minute: Sebastian Prödl muss wegen einer Verletzung in der linken Wade vom Platz. Für ihn kommt Salzburg-Sorgenkind Martin Hinteregger in Spiel. Das ÖFB-Team beginnt mit wesentlich mehr Spielanteilen, hat aber immer wieder Probleme mit dem Schweizer Umschaltspiel. In der neunten Minute erzielen die Eidgenossen schließlich das Führungstor nach einer Reihe von Missverständnissen im devensiven Aufbauspiel auf österreichischer Seite: Der Abschlag von Ramazan Özcan springt Rechtsverteidiger Florian Klein zu weit vor die Füße, David Alaba vermutet im Rückraum einen Kollegen und möchte per Kopf klären. Der Raum ist jedoch nicht besetzt und Alaba serviert das Leder direkt für den heranstürmenden Haris Seferovic, der den unnötig herauslaufenden Özcan überspielt und das Tor trifft.

Doch nur vier Minuten später macht Alaba seinen Fehler wieder gut und besorgt den Ausgleich. Gefreut hat uns nicht nur der Ausgleichstreffer, sondern auch, dass der ÖFB unsere Anregung betreffend neuer Tormusik umgesetzt hat! Österreich spielt bemüht, bleibt aber von einigen Ungenauigkeiten nicht verschont. Die wegen Verletzungen umgestaltete Startelf (Özcan für Almer, Hinteregger für Prödl, Sabitzer für Junuzovic, Jantscher für Harnik, Okotie für Janko) macht sich im fortlaufenden Spiel doch immer wieder bemerkbar. Und leider ist es auch Martin Hinteregger, der durch einen Stellungsfehler das 2:1 für die Schweiz mitverursacht. Ein paar Minuten davor wird ein Treffer von Rubin Okotie nach Freistoßflanke von Alaba zu Unrecht wegen Abseits aberkannt worden.

Nach der Pause kommt die Koller-Elf als aktivere Mannschaft zu mehrere Chancen. Gladbach-Schlussmann Yann Sommer kann einen gefährlichen Alaba-Freistoß gerade noch über die Latte heben. Der für Marcel Sabitzer eingewechselte Stefan Ilsanker kommt alleine vor dem Tor zum Abschluss, der aber zu zentral genau auf Keeper Sommer ausfällt. Schließlich hat auch noch Lukas Hinterseer den Ausgleich am Fuß, doch er lässt die perfekt gespielte Flanke wenige Meter vor dem Tor für einen Mitspieler durch.

In der – für ein Freundschaftsspiel – hart geführten Partie, in der Schiri Manuel Gräfe sein Pfeiferl auch das ein oder andere Mal eher unpassend oder gar nicht einsetzte, war Österreich mit etlichen schön herausgespielten Torchancen und mehr Ballbesitz die bessere Mannschaft. Trotzdem gingen die Schweizer schlussendlich als effizienteres Team vom Platz: Aus drei Torchancen machten sie zwei Tore. Somit verpasst es das Nationalteam wie im Vorjahr ein ganzes Kalenderjahr ungeschlagen zu überstehen. Das hat man sich hoffentlich für 2016 aufgehoben.

 

Highlights

Impressionen zum Spiel

Länderspiel Österreich gegen Schweiz: Karim Onisiwo lässt den Schweizer stehen und flankt in den Strafraum

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Ein klein wenig Nostalgie

Testspiele sind zum Testen da. Deshalb gilt es die Lehren aus dem Spiel gegen die Schweiz zu ziehen und ein neues Kapitel in der „Road to France“ aufzuschlagen. Aber weil´s so schön ist, blicken wir noch einmal auf das Resultat eines überaus gelungenen Länderspieljahres 2015 zurück.

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Noten

Ramazan „Rambo“ Özcan: 2.5

Obwohl er das 1:0 der Schweizer nicht direkt verschuldete, sprintete er dabei weit aus dem Tor heraus und machte so seinen Kasten unnötig frei. Beim zweiten Gegentor von der Defensive alleine gelassen und keine Chance es zu verhindern. Ansonsten souverän mit einer tollen Eins-gegen-Eins-Situation gegen Xherdan Shaqiri.

Florian Klein: 2.5

Florian Klein ist vor allem in der ersten Halbzeit sehr aktiv, vorne wie hinten. Das Zusammenspiel mit Vordermann Jantscher klappt recht gut, ist verständlicherweise aber nicht so harmonisch wie mit Stammkollegen Martin Harnik. In der zweiten Halbzeit weniger präsent als in der ersten.

Sebastian Prödl: /

Prödls Einsatz dauerte gerade einmal eine Minute, dann musste er verletzt das Feld räumen. Bleibt zu hoffen, dass die Verletzung nicht allzu schlimm ausfällt. Für ihn kam Martin Hinteregger.

Aleksandar Dragovic: 3

Nicht so sauber wie gewohnt. Auch als Abwerchef konnte er einige Male seine Nebenmänner nicht ausreichend dirigieren. Seine Spieleröffnung wirkte ebenfalls nicht so souverän wie zuletzt. Ein eher durchschnittlicher Abend für den Kiev-Legionär.

Christian Fuchs: 3.5

Der Kapitän lieferte eine eher unauffällige Partie ab. War zumeist mit Defensivarbeiten rund um Wirbelsturm Shaqiri beschäftigt. Vernachlässigte auch das ein ein oder andere Mal seine Seite, was zu flotten Vorstäßen der Schweizer führte. Wie viele seiner Teamkameraden eher unpräzise im Passspiel und bei Flanken.

Julian Baumgartlinger: 3

Laufwunder „Jules“ gab einmal mehr den „Forest Gump“. Schmiss sich in die Zweikämpfe, die er manchmal nicht so souverän löste wie sonst. Wurde von den Schweizer Gegenspielern immer wieder bedrängt und musste einge Fouls einstecken. In der Offensive wenig präsent.

David Alaba: 2.5

Was für eine Achterbahnfahrt für Fan-Liebling Alaba! Verschuldete den Führungstreffer mit, um nach nur wenigen Minuten den Ausgleich zu erzielen. Rückte nach der Pause auf die Zehnerposition auf und genoss seine Rolle als Offensiv-Regisseur sichtlich. Trotzdem schlichen sich auch bei ihm einige Ungenauigkeiten ein.

Jakob Jantscher: 2

Ersetzte Martin Harnik, vor allem in der ersten Hälfte, gut und agierte sehr engagiert und auffällig rechtsaußen im Offensiv- sowie Defensivbereich. Könnte mit der Zeit zur ernsthaften Konkurrenz für Harnik heranreifen.

Marcel Sabitzer: 2.5

Bekleidete statt dem verletzten Junuzovic die Zehnerposition und agierte im Offensivspiel gut mit seinen Kollegen. Strahlte mit gefährlichen Pässen in den Halbraum immer wieder Zug zum Tor aus. Außerdem lieferte er die Vorarbeit zum 1:1 – wenn auch mit etwas Glück. Gegen Ende der ersten Halbzeit nicht mehr so präsent wie zu Beginn. Auch in der Defensive könnte mehr gehen.

fanshop-shirt-frankreich-oidaMarko Arnautovic: 1.5

Marko Arnautovic ist und bleibt die herausragend rackernde Kämpfernatur der Koller-Elf! Er setzte seine physischen Stärken bewusst und gekonnt ein und übernahm auch Verantwortung am Platz, forderte Bälle und setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene. Strahlte mit Dribblings und Ballbehauptungen permanent Gefahr aus. Leider waren nicht alle Aktionen von Erfolg gekrönt.

Rubin Okotie: 4

Okotie kam relativ kurzfristig für den angeschlagenen Janko in die Startelf und startete die Partie sehr zögerlich. Es wirkte öfter so, als wäre er in vielen Aktionen einen Schritt zu spät. Viele Angriffe endeten mit einem Pfiff des Unparteiischen, weil sich der Stürmer nicht aus der Abseitslinie der Schweizer Verteidigung lösen konnte. Wirkte oft überfordert. Im Nationalteam wie bei seinem Verein 1860 München scheint der Mittelstürmer seiner Form vom vergangenem Herbst hinterherzulaufen.

Martin Hinteregger: 4

Unerwartet musste „Hinti“ den angeschlagenen Prödl kurz nach Anpfiff ersetzen. Das sonst so starke Innenverteidiger-Duo Dragovic-Hinteregger blieb aber an diesem Abend hinter den gewohnt starken Vorstellungen. Besonders Hinteregger wirkte nicht so fokussiert und kompromisslos wie sonst. Er startete zwar einige Male gute Spieleröffnungen, gab aber beim 2:1 unüberlegt den Raum hinter sich frei und konnte den Konter der Schweizer nicht unterbinden. Vielleicht führen klärende Verhältnisse beim Verein und vermehrte Spielpraxis auch wieder zur alten Stärke des sonst so fokussierten und verlässlichen Kärntners.

Stefan Illsanker: 2.5

Kämpferisch, engagiert und defensiv fehlerlos – Illsanker halt. Tauchte nach Kombination mit Alaba alleine vor dem gegnerischen Tor auf. Sein Schuss geht aber zu zentral direkt auf „Nati“-Torhüter Sommer.

Karim Onisiwo: 3

Feierte sein Teamdebüt und versuchte sich schnell ins Spielgefüge zu integrieren. Wirbelte einige Male die rechte Seite mit seiner Spritzigkeit gehörig auf. Wirkte sehr motiviert und bemüht. Leider klappten nicht alle Aktionen. Trotzdem einer, den man sich für die Zukunft merken sollte.

Lukas Hinterseer: 4

Kam für Okotie ins Spiel. Durchaus bemüht, kommt aber im Nationalteam einfach nicht in Fahrt. Lässt eine äußerst vielversprechende Hereingabe alleine vor dem Tor durch für den Mitspieler – der nicht zur Stelle war. Eine eher unauffällige Partie mit wenig Akzenten.

Florian Kainz: /

Kommt in der 82. Minute zu seinem Nationalteamdebüt und hinterlässt mit schnellen Vorstößen und einer gefährlichen Flanke einen guten Eindruck.

 

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