So rutschte Serbien ins Playoff der UEFA Nations League
Wenn die ÖFB-Nationalelf am Donnerstagabend die serbische Nationalmannschaft zum Hinspiel der UEFA Nations League Playoffs empfängt, wird es für die Rangnick-Elf ausgesprochen wichtig sein vorzulegen. Der Weg in die Playoffs zeigte, dass die Serben vor allem mit ihrer großen Heimstärke punkten und das Torhüter Djordje Petrovic speziell auf heimischem Terrain nur schwer zu bezwingen ist.
Die Europameisterschaft im Sommer 2024 lief für die Serben noch nicht nach Wunsch. Die Niederlage gegen England (0:1) stellte die Serben bereits mit dem Rücken zur Wand. Es folgten ein enttäuschendes 1:1 gegen Slowenien und schließlich im letzten Gruppenspiel ein torloses Remis gegen Dänemark, womit Serbien in der Gruppenphase ausschied.
Starke Heimbilanz vs. Auswärtsschwäche
Bereits hier war gut sichtbar, dass es sich bei Serbien um eine minimalistische Mannschaft handelt, in deren Spielen wenige Tore fallen. Dieser Eindruck zog sich auch in der UEFA Nations League A weiter. Die Serben bekamen es im vergangenen Herbst mit einer schwierigen Gruppe mit Spanien, Dänemark und der Schweiz zu tun, zeigten aber vor allem in Heimspielen ihre Qualität und, dass immer mit ihnen zu rechnen ist.
Bereits zum Auftakt Anfang September gab es ein respektables 0:0 zu Hause gegen Spanien, dessen Wichtigkeit allerdings drei Tage später mit einem 0:2 in Dänemark, der schlussendlich auch entscheidenden Niederlage, etwas geschmälert wurde. Im Oktober konnten die Serben schließlich das erste und einzige Mal voll anschreiben und besiegten die Schweiz zu Hause mit 2:0. Der Schweizer Nico Elvedi sorgte mit einem Eigentor für die Führung der Serben, ehe Saudi-Arabien-Legionär Aleksandar Mitrovic das 2:0 besorgte.
Wenige Tage danach gab es auswärts in Spanien eine erwartungsgemäße 0:3-Niederlage. Dass die Serben ihre Gruppe nur auf dem dritten Platz beendeten, lag vor allem an den beiden enttäuschenden November-Spielen. Im Auswärtsspiel gegen die Schweiz, die im Zuge der Gruppenphase insgesamt nur zwei Punkte holen konnte, kam man über ein 1:1 nicht hinaus, weil Zeki Amdouni die Schweizer nach 78 Minuten in Führung brachte und Salzburg-Legionär Aleksa Terzic erst in der 88. Minute den Ausgleich erzielte. Zuvor war bereits Aleksandar Mitrovic, normalerweise ein sehr sicherer Elfmeterschütze, vom Punkt am Schweizer Keeper Gregor Kobel gescheitert. Zu Hause gegen Dänemark gab es im letzten Gruppenspiel ein 0:0, mit dem man den zweiten Platz versäumte. Der Ex-Salzburger Strahinja Pavlovic sah dabei in der Nachspielzeit die gelbe-rote Karte.
Gute WM-Quali-Auslosung macht Serbien Lust auf 2025
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei den Serben um eine sehr homogene und eingeschworene Truppe. Trainer Dragan Stojkovic feierte erst vor wenigen Tagen sein vierjähriges Amtsjubiläum und in der WM-Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 dürfen sich die Serben berechtigterweise gute Chancen ausrechnen. Der mit Abstand härteste Gegner ist England, aber gegen Albanien, Lettland und Andorra sind die Serben jeweils klarer Favorit.
Speziell die Heimstärke spricht klar für die Stojkovic-Elf. In der UEFA Nations League mussten die Serben auf heimischem Boden kein einziges Gegentor hinnehmen, holten zwei Remis und einen Sieg. Gleichzeitig gab es auswärts aber beinahe nur Dämpfer. Die Niederlagen gegen Dänemark und Spanien sowie das Unentschieden gegen die Schweiz sprechen dafür, dass Österreich bereits im Hinspiel der UEFA Nations League Playoffs einen Vorsprung herausschießen sollte, um die Serben entsprechend unter Druck zu setzen. Ginge man ohne einen vollen Erfolg ins Rückspiel nach Belgrad, würde das die Ausgangslage ausgesprochen schwierig machen. Auch weil die Serben als eine klassische Ergebnismannschaft bekannt sind.
Doppelschlag entschied letztes Duell zugunsten Österreichs
Das letzte Aufeinandertreffen zwischen Österreich und Serbien gab es übrigens im vergangenen Juni. Im Rahmen eines Freundschaftsspiels konnte sich die Rangnick-Elf dabei vor 37.800 Zuschauern im Wiener Ernst-Happel-Stadion mit 2:1 durchsetzen. Patrick Wimmer und Christoph Baumgartner sorgten mit einem Doppelschlag für eine frühe 2:0 Führung. Strahinja Pavlovic erzielte kurz vor der Pause den Anschlusstreffer für Serbien. In der zweiten Halbzeit wurde, wie es in Freundschaftsspielen üblich ist, kräftig durchgewechselt und es gab keine weiteren Treffer.