VORSCHAU: Die Grande Nation beehrt das Happel-Oval
Zwei Länderspiele ist die Ära von Ralph Rangnick als Teamchef alt, auf einen 3:0-Sieg in Kroatien folgte am vergangenen Montag trotz einer herausragenden Leistung eine 1:2-Niederlage gegen Dänemark. Nun kommt es am Freitag- sofern es das happelsche Geläuf zulässt – zum Duell mit dem amtierenden Weltmeister aus Frankreich.
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13 Jahre ist das letzte Kräftemessen gegen die Elite-Kicker aus dem Land der Viennoiserie bereits her, dabei setzte es unter Dietmar Constantini im Zuge der WM-Qualifikation für die WM 2010 eine 1:3-Niederlage in Paris. Ein gewisser [spielerprofil spieler=“David Alaba“] feierte im Stade de France gar sein Länderspieldebüt, wurde zehn Minuten vor dem Ende für [spielerprofil spieler=“Christian Fuchs“] eingewechselt. Auf Seiten der Franzosen mit von der Partie war Karim Benzema, der die Gastgeber in der 18. Minute per Kopf mit 1:0 in Führung brachte. Nur wenige Monate zuvor besiegten die heimischen Kicker ihr Pendant aus dem Mac(a)ron-Land noch mit 3:1, Karl Brückner schwang anno dazumal das Trainerzepter.
Insgesamt 23mal stand bislang die österreichische Auswahl jener von Frankreich gegenüber. Die Bilanz aus Sicht der rot-weiß-roten Equipe ist dabei negativ. Neun Siege, zwei Remis sowie zwölf Niederlagen wirft die Statistik aus – interessant dabei, die Tordifferenz spricht mit einem Tor für Österreich. 40 Tore konnten bejubelt werden, 39mal musste der Torhüter das Leder aus den eigenen Maschen holen.
In die laufende Nations League ist die französische Auswahl äußerst holprig gestartet. Auf eine 1:2-Heimniederlage gegen Dänemark folgte eine 1:1-Unentschieden in Kroatien, zweimal verspielte die Elf von Didier Deschamps – der vor Kurzem seinen Vater verlor – dabei eine Führung.
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Gespickt mit Stars
Egal auf welche Position man blickt, Deschamps kann auf eine unfassbare Anzahl an Weltklasseathleten zurückgreifen. Eine sich langsam abzeichnende Ablöse im Kasten von Altmeister Hugo Lloris auf AC Mailand-Akteur Mike Maignan bietet dem Nationaltrainer die Qual der Wahl. Mit Raphael Varane, Jules Koundé, Lucas Hernandez, Presnel Kimpembe, Ibrahima Konaté und Jungspund William Saliba stehen Innenverteidiger von Weltformat zur Verfügung. Auch die Außenverteidigerpositionen sind mit unter anderem Theo Hernandez und Benjamin Pavard top bestückt.
Im Mittelfeld kann Deschamps auf Tchouameni zurückgreifen, der unmittelbar vor einem Transfer zu Real Madrid steht. Dazu gesellen sich noch der überaus sympathische N’Golo Kanté, das junge Mittelfeld von Olympique Marseille mit Boubacar Kamara und Mattéo Guendouzi und der auch erst 27 Jahre alte Adrien Rabiot von Juventus Turin.
Tja, und dann gibt es noch die Offensivakteure, die bei der heimischen Defensive mit ihrer Variabilität durchaus für Probleme sorgen könnten. Im Speziellen die Schnelligkeit eines Kylian Mbappé, eines Christopher Nkunku, eines Moussa Diaby oder eines Kingsley Coman gepaart mit einer unfassbaren Technik sind für Außenstehende atemberaubend. Und neben diesen vier Ausnahmekickern hat Deschamps mit dem zuvor genannten Benzema und Antoine Griezmann noch zwei Routiniers zur Verfügung, über deren Qualität man nicht diskutieren muss. Ein Wissam Ben Yedder, der den Kader vollendet, fällt da – ohne es despektierlich zu meinen – beinahe ab, doch auch der 31-jährige Akteur der AS Monaco erzielte in der abgelaufenen Saison 25 Treffer. Kevin Danso, Akteur bei RC Lens, schwärmt auf laola1.at in höchsten Tönen unter anderem über Ben Yedder.
Ein Manko, das die Franzosen schon des Öfteren daran hinderte, wohl noch erfolgreicher zu sein, ist die – wohl ab und an übertriebenen – Brise Arroganz, die von den Kickern an den Tag gelegt wird. Erst bei der vergangenen EM gelang gegen Ungarn in der Gruppenphase „nur“ ein 1:1, ehe für die Kicker das Turnier bereits im Achtelfinale zu Ende war. Gegen die Schweiz lag die Elf bis zur 57. Minute mit 0:1 in Rückstand und drehte das Spiel bis zur 75. Minute auf 3:1, ehe durch eine aufkommende Überheblichkeit – der Jubel von Paul Pogba ist wohl vielen noch erinnerlich – der Schlendrian einkehrte, die Schweiz noch in den letzten zehn Minuten den Spielstand egalisierte und schlussendlich auch im Elfmeterschießen die Oberhand behielt.
Sind die Rollen vor der Partie doch deutlich verteilt, so könnte es jedoch – sollten die heimischen Kicker am Freitag erneut so aktiv und fit wie in der Spielen zuvor agieren – zu einer kleine Überraschung kommen.