Nationalteam

EM-Qualifikation / Österreich vs Montenegro – Nachbetrachtung und Benotung

Weiter fokussiert bleiben!

Ein weiterer kleiner Schritt in Richtung Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 ist getan. Nach dem hochverdienten 1:0 über Montenegro führt Österreich mit sieben Punkten die Gruppe G an. Russland schaffte im Heimspiel gegen Moldawien nur ein 1:1-Remis, während Schweden gegen Liechtenstein mit 2:0 endete.

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Von Beginn an war Österreich gestern die tonangebende Mannschaft. Die Warnungen, die vor dem Spiel aus allen Richtungen kamen, sollten sich nicht bewahrheiten – oder sie hatten ihr Ziel erreicht und ließen das österreichische Team das Spiel ernst nehmen. Früh fand Martin Harnik die erste Chance vor, schaffte es aber nicht, den Ball zum besser positionierten Rubin Okotie weiterzubefördern. Der Stuttgart-Legionär sollte noch weitere Großchancen an dem Abend auslassen. Doch damit war er dank Hinteregger, Okotie oder Hinterseer in guter Gesellschaft. Die Befürchtung, Österreich würde zuwenige Gelegenheiten herausspielen, bestätigte sich also in keinster Weise. Die Truppe um die Stars Vucinic und dem später eingewechselten Jovetic wurde über weite Strecken des Spiels dominiert, auch in der Defensive kaum Chancen zugelassen (Schüsse 19:9, aufs Tor 8:2).

Schlussendlich sorgte der erste Treffer von Rubin Okotie im Teamdress für den so wichtigen Sieg. Großen Anteil am Tor hatte hier der vielgescholtene Stoke-Legionär Marko Arnautovic. Er strafte seine Kritiker endlich Lügen und zeigte in einigen Aktionen was in ihm steckt. So auch in der entscheidenden, als er in unverkennbarer Manier einen Montenegro-Verteidiger stehen ließ und den Ball von der Linie perfekt zur Mitte brachte, wo Okotie zur Stelle war. In der 62. Minute musste Arnautovic das Spielfeld mit Hüftproblemen verlassen und attestierte sich nach dem Spiel eines seiner besten Länderspiele, womit er auf jeden Fall Recht hatte. 

Zu kritiseren ist nach dem Spiel einzig die Chancenauswertung. Hätte man den Deckel früher draufgemacht, hätte man sich auch nicht ab der 80. Minute zurückziehen müssen und die Montenegriner weiter vom eigenen Strafraum fernhalten können, was das ganze Spiel über gut gelang. 

„Die ganze Entwicklung ist sehr positiv, weil wir viele Spieler haben, die aus meiner Sicht überragend sind. Gegen Russland wollen wir jetzt auch das Maximum herausholen, hier zu Hause können wir jeden schlagen“, sagte Zlatko Junuzovic nach dem Spiel und man glaubt ihm, dass diese Aussage nicht nur aus reiner Euphorie entstanden ist, sondern jeder im Team fest daran glaubt. Die Mannschaft ist mental in einem Top-Zustand und das lässt hoffen, dass sie trotz der guten Resultate weiter fokussiert aufs nächste Spiel hinarbeitet und sich nicht, wie in der Vergangenheit so oft der Fall, auf dem Erreichten ausruht. 

Mit dieser Mannschaft und in dieser Form ist sehr viel möglich. Österreich bleibt nach dem Sieg jedenfalls auf Kurs und zumindest bis nach dem Russland-Spiel Tabellenführer in der Gruppe G. 

 

Die Noten der eingesetzten Spieler

Robert Almer: Er gehört zu den positiven Überraschungen dieses Spiels. Stets konzentriert, wenn gefordert immer zur Stelle. Vor allem bei der Chance von Vucinic in der 82.Minute, als er den Ball mit einem Weltklasse-Reflex entschärfte. Wie viele andere zeigte er im Vergleich zum Moldawien-Spiel eine massiv verbesserte Leistung. Note: 2

Florian Klein: In der Defensive doch das ein oder andere Mal nicht ganz genau am Mann. Offensiv passabel, aber nicht die ganz große Offenbarung. Note: 3

Aleksandar Dragovic: Zeigte wer der Chef am Platz ist. Immer eng am Mann und auch im Spielaufbau gut. Mit Hinteregger noch stärker. Note: 2

Martin Hinteregger: Seine Rückkehr war enorm wichtig. Das zeigte Hinteregger in einigen Szenen. Aus seiner Chance nach einem Eckball hätte er mehr machen können. Ist der Ruhepol, den dieses Team so nötig hat. Note: 2

Christian Fuchs: Ebenfalls stark verbessert. Erinnerte an einen Fuchs aus besseren Zeiten. Gleich zu Beginn gemeinsam mit Arnautovic in eine gute Szene verwickelt, die auch zum Torabschluss führte. Traute sich wieder mehr zu als letzte Partie. In der zweiten Hälfte abgetaucht, auch weil Montenegro offensiver wurde. Note: 2

David Alaba: Ums zentrale Mittelfeld braucht man sich in Österreich zurzeit absolut keine Gedanken machen. Mit Alaba, Baumgartlinger und Junuzovic hat man Leute, die gegen jeden Gegner bestehen können. Alaba war oft wieder weit hinten zu finden, baute fast jeden Angriff auf und hatte enormen Handlungsspielraum.  Note: 1

Julian Baumgartlinger: Unglaublich, dieser Mann. Enorme Leistungen im Spiel gegen den Ball, viele Ballgewinne und auch offensiv dann mit starken Pässen in die Sturmreihen (Hier zu sehen, ab 5:10). „Wer den Lob beherrscht, beherrscht das Spiel“, hat Helmut Kronjäger einmal gemeint und dass Baumgartlinger den beherrscht, zeigte er bei einem Zuspiel auf Hinterseer, das dieser bekanntlich nicht verwertete. Die Leistungen von „Jules“ werden auch bei Top-Vereinen nicht unbemerkt bleiben. Vertrag in Mainz läuft im Sommer 2015 aus.  Note: 1

Martin Harnik: Positiv: Kam zu vier Großchancen. Negativ: Verwertete keine davon. Im Vergleich zu Moldawien stark verbessert. Zu Beginn gelang ihm noch wenig, während des Spiels kämpfte er sich aber hinein und zeigte eine immer bessere Leistung. Note: 2

Zlatko Junuzovic: Ein sehr starkes Spiel. Erhielt nach dem Spiel Lob von Montenegro-Trainer Branko Brnovic für die Organisation des österreichischen Spiels gemeinsam mit Alaba.  Note: 2

Marko Arnautovic: Ja, das war er! Gestern zeigte Marko Arnautovic endlich wieder, warum er aus diesem Team nicht wegzudenken ist. Starke Antritte, dynamisch und stark im 1 gegen 1. Das hatte Marcel Koller von den Spielern gefordert und Arnautovic zeigte in der 24.Minute, dass genau dieses 1 gegen 1 seine größte Stärke ist. Leider musste er in der 62. Minute nach einem Schlag auf die Hüfte vom Feld. Bis dahin, nochmal, sowohl offensiv als auch defensiv top. Bildete mit Fuchs eine starke linke Seite. „Ich bin jetzt eher der Assistgeber“, war der Stoke-Legionär nach dem Spiel zurecht zufrieden. Note: 1

Rubin Okotie: Nutzte seine Chance nach dem Janko-Ausfall mit dem Goldtor perfekt. Beim Tor richtig gestanden und eiskalt vollendet. Die Kopfball-Chance hätte man auch nützen können. Eröffnete in der Offensive neue Kombinationsmöglichkeiten und rackerte brav. Eine Empfehlung fürs nächste Spiel. Note: 2

Wechselspieler

Lukas Hinterseer (ab 63. für Arnautovic): Hatte die enorm schwere Aufgabe, den starken Arnautovic zu ersetzen. Das gelang ihm leider nicht. Bei seiner Chance nach Baumgartlinger-Zuspiel hätte er das 2:0 machen müssen. Auch Okotie wäre in der Mitte freigestanden. War leider sehr nervös und selbst am Meisten über die vergebene Großchance verärgert, was man ihm nach dem Spiel sichtlich anmerkte. Note: 4 

Stefan Ilsanker (ab 77. für Junuzovic): Sollte der österreichischen Defensive mehr Stabilität verleihen. Verhalf Alaba zu mehr Offensiv-Möglichkeiten. Guter Wechsel. Note: 3

Valentino Lazaro (ab 83. für Okotie): Sagt einiges über das Standing des 18-Jährigen bei Koller aus, dass er noch mitwirken durfte in der Endphase. Gute Überlegung von Koller, Lazaro als starken Konterspieler zu bringen. Note:3

 


Austria 1-0 Czarnogóra (Najciekawsze momenty… von Ass-Our

 

(Jakob Penner)