UEFA EURO 2024

Vorschau: Wer schafft’s ins EM-Finale?

Die Halbfinalspiele der UEFA EURO 2024 stehen vor der Türe und am heutigen und morgigen Abend werden die Finalisten des Turniers ermittelt. Klare Favoriten gibt es dabei nicht und ein Halbfinale ohne eine Verlängerung wäre nach dem bisher Gezeigten wohl eine riesige Überraschung.

Spanien – Frankreich

Spanien hat am Freitag in einem unterhaltsamen Viertelfinalspiel in Stuttgart den Titelverteidiger Deutschland erst spät besiegt. La Roja hat zudem in den bisherigen fünf Spielen der EURO 2024 nur zwei Tore kassiert, eines davon war ein Eigentor von Robin Le Normand, der gegen Frankreich gelbgesperrt fehlen wird. Es ist unwahrscheinlich, dass Pedri seine Knieverletzung bis zum Spiel gegen Frankreich auskurieren kann, was für Spanien ein großer Rückschlag ist, wenngleich Dani Olmo, der im Mittelfeld statt Pedri beginnen wird, ausgesprochen formstark agiert. Alvaro Morata, der eigentlich als gesperrt galt, kann auflaufen. Bei seiner Sperre handelte es sich offenbar um einen Irrtum. Es wird zudem erwartet, dass Nacho und Jesus Navas anstelle der gesperrten Robin Le Normand und Dani Carvajal beginnen werden.

Frankreich hat bei der EURO 2024 noch kein Tor aus dem Spiel heraus erzielt, was aber überraschenderweise dennoch genügte, um ins Halbfinale einzuziehen. Les Bleus verfügen auch im Zuge einer insgesamt schwachen Turnierdarbietung über die nötige Erfahrung, um die spanische Mannschaft in Schach zu halten. Adrien Rabiot kehrt nach seiner Sperre zurück und wird seinen Platz im Mittelfeld auf Kosten von Eduardo Camavinga zurückerobern. Kylian Mbappe wurde in der Halbzeitpause der Verlängerung gegen Portugal ausgewechselt, dürfte aber wieder einsatzbereit sein. Didier Deschamps könnte möglicherweise auf Antoine Griezmann verzichten und auf ein 4-3-3-System mit Ousmane Dembele auf der rechten Seite umstellen.

Ausfälle: Pedri, Le Normand, Carvajal (ESP)
Fraglich: Keine

Mögliche Aufstellungen:

Spanien (4-3-3): Simón; Navas, Nacho, Laporte, Cucurella; Fabián, Rodri, Olmo; Yamal, Morata, Williams.
Frankreich (4-3-3): Maignan; Koundé, Upamecano, Saliba, Hernández; Kanté, Tchouaméni, Rabiot; Dembélé, Kolo Muani, Mbappé.

Niederlande – England

Nachdem die Niederlande in der ersten Halbzeit in Rückstand geraten waren, kämpften sie sich am Samstagabend in Berlin zu einem Comeback-Sieg gegen die Türkei zurück. Damit qualifizierten sich die Oranje erstmals seit der WM 2014 wieder für ein Halbfinale bei einem großen internationalen Turnier. Ronald Koeman kann wieder auf seinen gesamten Kader zurückgreifen, hat keine verletzten oder gesperrten Spieler zu beklagen. Der Bondscoach könnte zum zweiten Mal in Folge mit einer unveränderten Startelf auflaufen, wobei es nicht verwunderlich wäre, wenn er Wout Weghorst in die Startelf berufen würde, um für mehr Physis in der Offensive zu sorgen. Die Niederlande sind in 10 ihrer letzten 11 Spiele gegen England in allen Bewerben ungeschlagen.

Für England hingegen waren der Garant für einen dramatischen Sieg im Elfmeterschießen gegen die Schweiz fünf perfekte Elfmeter. Die Three Lions waren nach der Führung der Schweizer durch Breel Embolo in der 75. Minute in Rückstand geraten, doch Bukayo Saka erzielte nur fünf Minuten später den Ausgleich und sorgte damit für die Verlängerung. Die Mannschaft von Gareth Southgate hat nun bei drei der vier großen Turniere unter seiner Regentschaft, zumindest das Halbfinale erreicht. Marc Guéhi hat im Viertelfinale am Samstag seine Gelbsperre abgesessen und dürfte trotz der zuletzt starken Leistung von Ezri Konsa wieder in der Startelf stehen. Luke Shaw kam gegen die Schweiz auf 42 Minuten Einsatzzeit (einschließlich Verlängerung) und dürfte nun die nötige Fitness mitbringen, um in die Startelf zu rutschen.

Ausfälle: Keine
Fraglich: Keine

Mögliche Aufstellungen:
Niederlande (4-2-3-1): Verbruggen; Dumfries, De Vrij, Van Dijk, Aké; Reijnders, Schouten; Bergwijn, Simons, Gakpo; Depay.
England (3-4-2-1): Pickford; Walker, Stones, Guéhi; Saka, Mainoo, Rice, Shaw; Bellingham, Foden; Kane.