UEFA EURO 2024

Vorschau: Wer schnappt sich den Titel bei der EURO 2024?

Am 14.07.24 findet das Endspiel der Europameisterschaft in Berlin statt. Spanien setzte sich im Halbfinale gegen Frankreich mit 2:1 durch. Nachdem Frankreich früh in durch Kolo Muani in Führung gingen, drehten die Spanier das Spiel innerhalb von vier Minuten durch den Leipziger Olmo und Jungstar Yamal. Ähnlich gelang es den Engländern im zweiten Halbfinale: Sie setzten sich ebenfalls mit 2:1 gegen die Niederlande durch. Auch die Männer von der Insel kamen nach einem frühen Rückstand durch Xavi Simons zurück und drehten das Spiel. Harry Kane erzielte den Ausgleich vom Elfmeterpunkt. Lange sah es nach einer Verlängerung aus, doch der eingewechselte Watkins brachte die seine Mannschaft in der 90. Minute auf die Siegerstraße. England hat im Endspiel gegen Spanien die Chance auf den ersten Europameistertitel, während Spanien mit dem vierten Titel zum alleinigen Titelträger werden könnte.

Fakten zum Spiel

Anpfiff des Endspiels ist am Samstag, den 14.07.24 um 21 Uhr im Olympiastadion Berlin. Beide Mannschaften standen sich wettbewerbsübergreifend 14-mal gegenüber. Zu direkten Duellen während einer Europameisterschaft kam es am 3. Spieltag der Vorrunde im Jahr 1980. Im Viertelfinale 1996 setzte sich im Elfmeterschießen ebenfalls England durch.

Während England die Serie der Siege bei einer Europameisterschaft fortsetzen will, werden die Spanier alles daran setzen, die kleine EM-Serie zu unterbrechen. Insgesamt ist die Statistik der Begegnungen sehr ausgeglichen. Die „Three Lions“, wie die Mannschaft um Kapitän Kane genannt wird, gewannen fünf der 14 Auseinandersetzungen. Neben sechs Niederlagen kam es noch zu drei Remis. Das Torverhältnis aus den vergangenen Spielen beträgt 15:12 für Spanien. Betrachtet man die letzten drei Aufeinandertreffen, so bestätigt sich die Ausgeglichenheit. In den letzten drei Partien konnten beide Teams jeweils ein Spiel für sich entscheiden und im dritten Spiel gab’s ein Remis.

Die Personalsituation

Spanien: Spanien-Coach Luis de la Fuente kann im Finale wieder auf Carvajal und Le Normand zurückgreifen. Der routinierte Außenverteidiger Carvajal und sein Verteidigerkollege verpassten das Halbfinale aufgrund von Gelbsperren. Ob der Mittelfeldakteur Pedri nach seiner Verletzung aus dem Viertelfinale wieder einsatzbereit ist, steht noch nicht hundertprozentig fest – die starken Leistungen von Dani Olmo in den letzten Partien sprechen allerdings kaum dafür, dass der Leipzig-Legionär zugunsten Pedris aus der Startelf rutschen könnte. Es wird aber allgemein erwartet, dass ein Einsatz für den Barcelona-Youngster ohnehin zu früh kommen würde. Olmo dürfte in diesem Finale einer der Schlüsselspieler Spaniens sein, aber De la Fuentes Elf durfte sich zuletzt auch über einen Formanstieg bei Yamal freuen. Ein absoluter Leistungsträger war zudem mit Fabián Ruiz ein Akteur, mit dem man vor dem Turnier weniger in derart bestechender Form rechnen durfte, nachdem er bei PSG insgesamt eine schwierige Saison durchlebte.

England: Für England Coach Gareth Southgate stehen alle Spieler zur Verfügung. Der Trainer sowie die gesamte Mannschaft brennen darauf, die Europameisterschaft zum ersten Mal in das Mutterland des Fußballs zu holen. Das wird aber natürlich alles andere als einfach, zumal die Spanier recht klar sehen konnten, was England gegen die Niederlande stark machte. „Oranje“ hatte etwa Probleme, den Zwischenlinienraum zu verteidigen, was Spielern wie Bellingham oder den einrückenden Saka und Foden viel Raum verschaffte. So viel Platz wie im Halbfinale bekamen die Engländer im vorherigen Turnierverlauf nie, was auch einer der wichtigsten Gründe für ihren Leistungsanstieg war. Dass mit Ollie Watkins ein Joker stach – und das ausgerechnet nach einem Assist von Cole Palmer, der diesen aus seiner angestammten Zehnerposition heraus besorgte, anstatt vom Flügel, wo er bisher eher verschenkt war – zeigte den Engländern, dass man sich auch offensiv auf den zweiten Anzug verlassen kann, wenn Harry Kane auslässt. Der englische Kapitän stand zuletzt in der öffentlichen Kritik, wird aber als wichtige Integrationsfigur im Team wieder in der Startelf stehen.

Statistisches

Spanien hat in seinen letzten vier Spielen gegen England in allen Wettbewerben mindestens zwei Tore erzielt und in den letzten drei Spielen gegen England in allen Wettbewerben mehr als 2,5 Tore. England hat in Deutschland zwar keine Bäume ausgerissen, aber Gareth Southgate hat es geschafft, die Three Lions zum zweiten Mal in Folge ins EM-Finale zu führen. In der Offensive läuft es noch nicht so richtig rund: Die Engländer gaben nur 9,5 Schüsse pro Spiel ab und damit die viertwenigsten im gesamten Turnier. Spanien wiederum hat bei der EURO 2024 den höchsten xG-Wert generiert und wird die englische Hintermannschaft mit dieser offensichtlichen Offensivpower gehörig unter Druck setzen. Allerdings machte auch Southgates doch eher unerwartete Systemumstellung auf ein 3-4-2-1 die Engländer defensiv etwas stabiler.

Spanien der Favorit – England mit realistischen Außenseiterchancen

Fans, die eine Eintrittskarte für das Europameisterschaftsfinale in Berlin haben, können sich auf eine spannende Partie und ein echtes Fußballfest freuen. Beide Teams werden hoch motiviert in das Spiel gehen, um die Trophäe mit nach Hause zu nehmen. Die Engländer, die als Außenseiter in das Finale gehen, können sich aber zu 100% auf eine lautstarke Rückendeckung ihrer Fans verlassen. Die Spanier, die als Favorit auf den Titel gehandelt werden, müssen gegen England ihre starke Form bestätigen, um mit dem siebten Sieg im siebten Spiel Europameister zu werden. Quotenfavorit sind nach dem starken Turnier die Spanier, die auch dafür bekannt sind, in entscheidenden Partien den kühleren Kopf zu bewahren.

Mögliche Aufstellungen

Spanien (4-3-3): Simón; Carvajal, Le Normand, Laporte, Cucurella; Fabián, Rodri, Olmo; Yamal, Morata, Williams.
England (3-4-2-1): Pickford; Walker, Stones, Guéhi; Saka, Mainoo, Rice, Shaw; Bellingham, Foden; Kane.