Legionärs-Check DFL, 05. Spieltag
„Bremen rauf, Stuttgart runter“
Während sich der SV Werder Bremen nun endlich auch wieder mit Punkten belohnt, fällt der VfB Stuttgart in beinahe vergessene, alte Muster zurück und schlittert in die Vorrundenkrise. Der FC Bayern ist weiterhin souverän an der Tabellenspitze und kann sich leicht von der Eintracht absetzen. Allerdings haben die Frankfurter beim 3:3 gegen den deutschen Meister einmal mehr eine tolle Leistung gezeigt, die Sogar BVB-Trainer Jürgen Klopp ein Riesenkompliment abverlangte. Ein Tor (oder zwei – je nachdem, ob man Jonathan Schmid zu den Legionären zählt oder nicht) und zwei Assists von unseren Legionären gab es auch wieder zu bewundern – natürlich auch wieder als Videozusammenschnitt für euch bereitgestellt.
Verhaltener Jubel bei den Bayern. Warum? Naja, dies hatte sich der neue Super Mario der Bayern – Mario Mandzukic – vor dem Spiel mit seinem Kumpel Ivica Olic ausgemacht. Die beiden hatten ja in diesem Sommer einen wirklichen Leiberltausch gemacht. Sonst gibt es zu diesem Spiel nicht viel zu sagen, außer dass die Bayern im Moment anscheinend jeden Gegner nach Belieben kontrollieren können. Jede Statistik beweist dies eindrucksvoll. Es liegt nur daran, wie oft die Bayern ihre unzähligen, andauernden Angriffe in Tore ummünzen können. Auffällig bei den Bayern: Martinez der in einer unglaublichen Unaufgeregtheit tolle Präsenz zeigt, elegant und effizient spielt und Schweinsteiger entlastet und Xerdan Shaqiri, der wirbelt und wirbelt. Auffällig in Wolfsburg: Niemand. Emanuel Pogatetz kommt nicht so richtig in Form, leistete sich auch in dieser Partie wieder einige Fehler und hatte in einer Szene Glück, dass diese zuvor Abseits gepfiffen wurde. David Alaba kann sich durch die ohnehin tollen Vorstellungen der Bayern in Ruhe auf sein Comeback vorbereiten, um dann in der wichtigen Phase der Saison wieder voll mit dabei zu sein. (kicknik)
Schalke 04 konnte sich mit einem glanzlosen 3:0-Sieg gegen Mainz für die schwache Niederlage gegen die Bayern rehabilitieren. Die Knappen gingen durch einen Elfer in Führung, daraufhin wurden die Mainzer stärker, konnten sich aber kaum Torchancen erarbeiten. so machte dann die Heimmannschaft in der Schlußphase alles klar – das 2:0 wurde von Christian Fuchs mit einer tollen Flanke auf Holtby vorbereitet. Andreas Ivanschitz bemühte sich anfangs offensive Akzente zu setzen, in der 2. Hälfte konnte er sich allerdings nicht mehr durchsetzen und wurde in der 64. Minute ersetzt. Mit gewohnt starkem Zweikampfverhalten konnte Julian Baumgartlinger dazu beitragen, dass das Spiel lange Zeit offen blieb – gewann viele Bälle und konnte sie dann oft auch zu seinen offensiven Mitspielern gut weiterleiten. Die Niederlage bedeutet für die Mainzer, dass man sich wieder sehr nahe an den Abstiegsplätzen befindet, die Königsblauen sind weiterhin vorne mit dabei. (xandi)
Die Minimalisten aus Düsseldorf setzen sich weiter in den internationalen Startplätzen fest. Fünf Spiele, vier erzielte Treffer, null Gegentore ergibt in Summe neun Punkte und Tabellenplatz fünf. Ansonsten war das Spiel alles andere als ein Kracher. Leider wieder nicht in der Startelf war unser Nationaltorwart Robert Almer. Und so wie Fabian Giefer derzeit hält, wird wohl nur wieder eine Verletzung Almer zu Einsatzminuten verhelfen – oder ein Länderspiel. (thelex)
Das „Spitzenduell“ der Runde endete mit einem Unentschieden – der Aufsteiger aus Frankfurt kann damit wohl absolut leben, wurde doch ein 0:2 und 2:3 aufgeholt. Für den BVB, der mittlerweile 8 Punkte Rückstand auf die in der Tabelle führenden Bayern hat, fühlte es sicher eher wie eine Niederlage an. Nichts desto trotz machte die Partie dem Aufmacher „Spitzenduell“ alle Ehre – enorm schnell, nie langweilig und von einer Dramaturgie, die zuletzt beim legendären 4:4 zwischen dem BVB und dem VfB Stuttgart in der Vorsaison zu sehen war.
Auf Seiten der Hessen durfte Erwin Hoffer dieses Mal zu Beginn ran, war in den 59 Spielminuten, die er mitwirken durfte, zwar engagiert, schoß auch zweimal auf das Tor der Dortmunder, in Summe blieb er aber leider ziemlich unauffällig. Dennoch ist es schön zu sehen, dass „Jimmy“ wieder zu mehr Einsätzen kommt, was sicherlich Teamchef Koller freuen wird. (xandi)
Was für ein Spiel für Martin Stranzl. Kurz vor der Pause macht er aus dem Nichts ein tolles – wenn auch durch Aufstützen ermöglichtes – Tor für die Fohlen, kurz nach der Pause sieht er aus dem Nichts die rote Karte. Eine sehr harte Entscheidung, wobei der Elfmeter in Ordnung geht, die rote Karte sicher eine zu hohe Bestrafung für unseren Legionär darstellt. Stranzl war bis dahin wieder einer der besseren Gladbacher die wieder erschreckend schwach spielten. So schwach dass sogar der HSV zweimal in Führung gehen konnte – letztendlich aber doch nur wieder unentschieden spielte. Zu wenig um aus der Krise zu kommen. Bezüglich Paul Scharner haben wir keine Informationen über sein geplantes Comeback. Böse Zungen behaupten er sei gerade in Klausur mit seinem Karriere-Coach, um zu planen, wann der beste Einstieg zurück zum Team ist, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erlangen. (kicknik)
Im unösterreichischen Duell im Schwabenland (kein Österreicher in der Startelf, Michael Gregoritsch derzeit nur in der U23 ein Leiberl hat, Martin Harnik Gelb-Rot gesperrt war, und Kevin Stöger und Raphael Holzhauser vorerst nur auf der Ersatzbank saßen) gab es eine schlimme Packung für den VfB. Die plötzlich wieder erstarkten Hoffenheimer, haben innerhalb einer englischen Woche vieles zum Guten gewendet und keiner spricht mehr vom Wackel Babbel, den schon sehr viele ganz vorn gesehen hatten, wenn es um den Zieleinlauf zur ersten Trainerentlassung geht. Denn zumindest von einem wurde er überholt. Bruno Labbdia wird schön langsam in Erklärungsnotstand kommen, gefragt nach der Leistung und dem Tabellenplatz seiner Truppe. Eine kleine spitze Bemerkung am Rande: Hoffenheim kann plötzlich wieder gewinnen, seitdem Tim Wiese nicht das Tor hütet… (kicknik)
Ein klarer Sieg der Niedersachsen gegen den Club. Damit untermauerten die Hannoverianer ihre Ambitionen auch nächstes Jahr wieder international tätig zu sein. Die Franken traten sehr passiv auf und konnten so in keiner Phase die Heimserie von Hannover gefährden. Der österreichische Beitrag bei der Heimelf, Samuel Radlinger, durfte das Spiel, wie gewohnt, von der Tribüne aus verfolgen. (xandi)
Der SV Werder Bremen kann also nicht nur schön verlieren, sondern auch effizient (oder wie Clemens Fritz sagt „dreckig“) gewinnen. Sei’s drum, solche Siege müssen auch erst eingefahren werden und als Belohnung winkt Tabellenplatz sieben! Dabei begannen die Bremer mit der schwächsten Halbzeit der aktuellen Saison, die Führung der Freiburger durch ein wunderschönes Freistoßtor von Jonathan Schmid war allein schon auf Grund des Übergewichts im Mittelfeld absolut verdient.
In der zweiten Halbzeit kamen die Werderaner wie ausgewechselt aus der Kabine. Nachdem SVW-Schlussmann Mielitz mit einer Glanzparade das 2:0 verhinderte, fiel im Gegenzug der Ausgleich durch Akpala. Das Assist darf sich Marko Arnautovic gutschreiben lassen, der eine Wechselflanke von Eljero Elia direkt in den Fünfer weitergab. Ansonsten spielte Arnautovic zwar solide, aber nicht ganz so stark wie in den letzten Partien. Nichts desto trotz leitete er mit diesem Assist die wichtige Wende im Werder-Spiel ein. Ebenfalls ein Tor eingeleitet haben Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic – allerdings für den Gegner aus Freiburg. Gemeinsam nahmen sie Max Kruse in die Zange, was zum Freistoß führte, den Jonathan Schmid so herrlich verwandelte. Ansonsten wirkte Prödl diesmal unsicherer als sonst, zum Glück ohne weitere Folgen. Auch Zlatko Junuzovic konnte im von den Freiburgern dominierten Mittelfeld nicht den gewünschten Zugriff finden und wurde in der 67. Minute durch Bargfrede ersetzt. (thelex)
Video-Highlights
Assist von Christian Fuchs:
http://vimeo.com/50172413
Tor & Rot von Martin Stranzl, Tor von Jonathan Schmid, Assist von Marko Arnautovic:
http://vimeo.com/50280576
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
1. Christian Fuchs
2. Julian Baumgartlinger
3. Marko Arnautovic
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(Autoren: xandi, kicknik, thelex, kara)