Legionärs-Check DFL, 09. Spieltag
Siegesserie des FC Bayern gestoppt
Bayer Leverkusen hat den Schwung aus der Europa League mitgenommen und – durchaus sensationell – die Siegesserie des FC Bayern durch einen etwas glücklichen Auswärtssieg gestoppt. David Alaba durfte von Beginn an (vorerst) auf der Ribery-Position zaubern, konnte diesmal aber keinen Scorerpunkt verbuchen.
Ganz anders als Christian Fuchs (mit Schalke 04 neuer Bayern-Verfolger Nummer eins), Marko Arnautovic und Martin Harnik. Diese drei Legionäre konnten an diesem Spieltag jeweils mit einem Assist aufzeigen – natürlich sind diese auch wieder in unseren aktuellen Video-Highlights zu bewundern!
Ein Paul Scharner trifft für den HSV! Um hier nicht zu viel Euphorie aufkommen zu lassen, leider traf er nur in der Regionalliga für die Reserve des HSV. Beim 3:1 gegen Lübeck netzte das Enfant Terrible zum 2:0. Die 32-jährige Nachwuchshoffnung Paul Scharner leitete aber auch durch einen schwachen Rückpass das 3:1 ein. Der „Kult-Ösi“, wie er in einem deutschen Liveticker genannt wurde, war am Freitagabend in Augsburg nicht im Kader der Profimannschaft , und wurde somit in die Regionalliga versetzt. Die wahren Gründe, warum Scharner nicht bei den Profis ran durfte, wurden noch nicht veröffentlicht.
Das Spiel gewann der HSV übrigens mit 0:2 und setzt damit den positiven Trend der letzten 6 Runden fort. Stand man nach der 4. Runde noch ohne Punkte da, lauert man nun schon auf einen Europa League Platz und rangiert auf Platz 7. Für die Tore der Hanseaten sorgte Son und Rudnevs. (maha)
Eine perfekte Woche für die Königsblauen geht zu Ende: zuerst der Sieg im Revierderby beim BVB, dann der Sieg in der Champions League über Arsenal und nun ein 3-Punkter gegen den 1. FC Nürnberg, mit dem der 2. Platz in der Tabelle erklommen werde konnte. Lange tat sich die Stevens-Elf schwer – wenige Chancen wurden in der 1. Halbzeit erarbeitet. Nach dem Seitenwechsel versuchte Schalke die Schlagzahl zu erhöhen, dies führte aber auch nicht zu vielen Chancen. Und so mussten die Fans bis zur 77. Minute warten, um jubeln zu können: Christian Fuchs mit einer Maßflanke zur Mitte und Farfan verwertete eiskalt. Dann ließen die Schalker nichts mehr anbrennen. Abgesehen vom Scorerpunkt spielte der ÖFB-Teamkapitän eine solide Partie, hatte defensiv mit Chandler einen starken Gegenspieler und konnte mit insgesamt 4 Flanken durchaus auch in der Offensive Akzente setzen. (xandi)
Andreas Ivanschitz fiel am Samstagnachmittag kurzfristig wegen eines Magen-Darm-Problems aus, er wurde durch Rukavytsya ersetzt. Julian Baumgartlinger spielte wieder über die volle Distanz und zeigte abermals eine starke Defensivleistung. Er wird aber auch mehr und mehr zum Mittelfeldmotor der Mainzer und zeigte dies wieder mit einer starken Passqoute (95% bei 88 Ballkontakten). Julian Baumgartlinger hielt sich auch an seine zuletzt gezeigte Tradition und erkämpfte sich seine vierte gelbe Karte im vierten aufeinanderfolgenden Spiel.
Nach einem Hattrick von Adam Szalai gewann Mainz verdient gegen Hoffenheim. Somit klettert die Tuchel-Elf weiter in der Tabelle nach oben und befindet sich nun auf Rang 6. Das würde für die kommende Saison einen Europa-League-Qualifikationsplatz bedeuten.
Kommende Runde sollte Andreas Ivanschitz wieder fit sein, schrieb er doch zuletzt auf seiner Facebook Fanseite, er würde unter der Woche im Pokal schon wieder einsatzfähig sein. (maha)
Es hat wieder nicht geklappt für den SV Werder, zwei Siege in Folge sind – noch – nicht drin. Dabei wäre am Samstag alles möglich gewesen. Trotz der frühen Führung der Franken bekamen die spielstarken Bremer sehr rasch Zugriff auf das Spiel, großteils 70% Ballbesitz und ein extremes Übergewicht bei den Flanken und Torchancen sprechen eine deutliche Sprache. Die Folge war eine sehenswerte Ko-Produktion von Zlatko Junuzovic und Marko Arnautovic, der diese mit einer präzisen Flanke auf Nils Petersen abschloß und somit einen weiteren Punkt für die Scorerwertung verzeichnete.
Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich vorerst nichts am Spielgeschehen, die Bremer dominierten weiter, konnten jedoch keine der zahlreichen Chancen zum Torerfolg abschließen. In den letzten 15 – 20 Minuten schwanden bei den Hanseaten – nicht zuletzt auch wegen des tiefen Bodens – etwas die Kräfte und die Fürther bekamen wieder etwas Luft. In Summe geht das Unentschieden zwar in Ordnung, Werder hätte aber bereits in Halbzeit eins alles klar machen können, ja müssen.
Thomas Schaaf konnte in der Innenverteidigung auf den wiedergenesenen Sebastian Prödl setzen, der wieder einmal eine solide Leistung in der Innenverteidigung (Passquote ca. 94%) zeigte. Die Kraft reichte zwar noch nicht für 90 Minuten, er dürfte aber mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder seinen Stammplatz einnehmen. Marko Arnautovic ist derzeit einfach nur richtig gut in Form, auch in diesem Spiel setzte er viele Akzente und beeindruckte so ganz nebenbei auch mit vielen erfüllten Defensivaufgaben. Seine gewonnenen Zweikämpfe sind mit fast 60 % für einen Offensivspieler mehr als beachtlich, auch die Passquote (88,5%) sowie seine 5 Torschüsse können sich sehen lassen. Ebenfalls wieder enorm stark war Zlatko Junuzovic, die Laufmaschine (13,1 km Laufleistung) und Lunge der Werder-Mannschaft, fast 70% gewonnene Zweikämpfe sind ein großartiger Wert. (thelex)
Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an. Eine wirklich abgedroschene Phrase, die viel zu oft auch im Fußballjargon verwendet wird. Doch was in Wolfsburg passiert ist, passt wohl genau dazu. Trainer Magath musste (vielleicht nicht zuletzt durch unsere Berichte *smile*) das Handtuch werfen und wurde vom VfL Wolfsburg entlassen. Kurzerhand übernahm der Amateur-Trainer mit Bundesliga Erfahrung, Lorenz Günther Köstner, das Training und sah eine rundum veränderte Mannschaft vor sich antreten. Die Bilder vom ersten Training unter LoGüKö zeigten offensichtlich die Erleichterung in den Gesichtern der Spieler, dass Quälix nicht mehr da ist. Egal wer nun eine Revolte gegen den Trainer geführt hat, am Samstag zeigten die Wölfe auch auf dem Platz, was sie drauf haben und schossen das Abwehrbollwerk Düsseldorf mit 4:1 aus deren eigenem Stadion. Plötzlich funktionierten die eingekauften Stars Dost und Olic ebenso wie Diego und der VW Motor schnurrte. Unangenehm für einige Spieler: LoGüKö krempelte die Formation ordentlich um und brachten 6 neue Spieler in die Startelf. Ein Leidtragender dieser Maßnahme war auch Emanuel Pogatetz der seine Stammelf-Position – nicht ganz ungerechtfertigt – verlor und das Spiel ebenso wie Robert Almer nur von der Bank beobachten durfte. (kicknik)
Der VfB Stuttgart beendete mit dem Sieg über die Eintracht einen sehr erfolgreichen Oktober – die Schwaben blieben nach dem Saisonstart den ganzen Monat ohne Niederlage und konnten sich so in der Tabelle weiter nach oben arbeiten. In diesem hart umkämpften Spiel hatte die Mannschaft, in der wieder beide Österreicher Martin Harnik und Raphael Holzhauser von Beginn an ran durften, das bessere Ende für sich. Zwei weitere befanden sich auch im Kader der beiden Mannschaften, für Kevin Stöger und Erwin Hoffer blieb es aber lediglich beim Aufwärmen. Nach dem frühen Tor durch Gentner stand es zur Halbzeit 1:0, Martin Harnik hätte kurz nach der Pause beinahe auf 2:0 erhöht, die Stange beförderte den Ball aber leider wieder zurück aufs Spielfeld. Nach dem Ausgleich der Frankfurter konnten die Stuttgarter noch einmal eins drauflegen: Martin Harnik traf mustergültig mit einer Flanke von links den Kopf von Ibisevic und konnte sich somit das 2. Spiel in Folge einen Assist-Punkt gutschreiben lassen. Zu diesem Zeitpunkt war Holzhauser nicht mehr am Platz, er wurde 4 Minuten vorher, nach einer soliden Leistung, ausgetauscht. (xandi)
Siegesserie gestoppt. Auch wenn die Kicker der Werkself aus Leverkusen noch ein wenig nachdenken werden müssen, wieso sie dieses Spiel gewonnen haben, ändert es nichts an der Sensation: Bayer gewinnt seit 23 Jahren wieder einmal beim FC Bayern und stoppt somit die Siegesserie des Rekordmeisters. Die Bayern waren zwar wieder überlegen, manchmal aber einfach ein wenig zu umständlich und bekamen dann auch noch zwei wirklich „saublöde Tore“ (wie es Philip Lahm bezeichnete). David Alaba stand erstmals wieder in der Startelf und durfte an der Position von Frank Ribery ran, er setzte dabei auch einige eindrucksvolle Akzente und war einer der besten Bayern. In Halbzeit zwei kam Shaqiri ins Spiel und Alaba wurde um 30 Meter weiter nach hinten beordert auf seine „Shooting Star Position“ in der Verteidigung links außen. (kicknik)
Was kann man in neun Minuten alles machen? Ein hart gekochtes Ei würde sich gut ausgehen, mit der U-Bahn vom Westbahnhof bis zum Stephansplatz fahren oder man macht es wie Borussia M’gladbach und schießt drei Tore und dreht somit ein Fußballmatch.
Hannover unterlag am Sonntagabend Gladbach trotz einer 2:0 Führung. Schlaudraff und Diouf besorgten am Anfang der – enorm unterhaltsamen – zweiten Halbzeit die zwei Treffer. Doch die Slomka-Elf war sich ihres Sieges zu früh sicher und nach einem Doppeltausch durch Favre gelang die Sensation. Hanke und Mlapa brachten frischen Wind in das Offensivspiel der Fohlen. Alvaro Dominguez sorgte nach einem Abpraller durch Zieler für den ersten Streich, nur sieben Minuten später konte Brouwers den Ausgleich erzielen. Für den Schlusspunkt sorgte dann Arango, mit einem frechen Freistoßtor ins kurze Eck zermürbte er Hannover endgültig und sorgte für den Sieg der Gladbacher.
Martin Stranzl spielte für Gladbach durch und zeigte eine souveräne Leistung in der Innenverteidigung (66% Zweikämpfe gewonnen und eine Passqoute über 85 %). Samuel Radlinger stand wie gewohnt nicht im Kader von Hannover 96. (maha)
Video-Highlights
Christian Fuchs (Assist), Marko Arnautovic (Assist), Martin Harnik (Assist)
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1: Spieler bei Gegentor am Platz / +1: Spieler bei Tor am Platz (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
1. Zlatko Junuzovic
2. Marko Arnautovic
3. David Alaba
(Autoren: xandi, kicknik, maha, thelex, kara)