Legionärs-Check Deutsche Bundesliga, 10. Spieltag
Die Top-3 marschieren im Gleichschritt
An den ersten drei Tabellenpositionen hat sich am 10. Spieltag nichts geändert. Sowohl der FC Bayern München, als auch der BVB und Bayer Leverkusen konnten ihre Duelle für sich entscheiden – Leverkusen am Montagvormittag übrigens auch das Duell vor dem DFB-Sportgericht betreffend Phantomtor: es wird kein Wiederholungsspiel geben, das Ergebnis wurde bestätigt. Für die Österreicher war es kein erfolgreiches Wochenende, gerade David Alaba konnte mit seiner Mannschaft drei Punkte einfahren, allerdings ohne zu glänzen.
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Punkteteilung im Schwabenland – somit bleibt der VfB Stuttgart bereits zum siebenten Mal in Serie ungeschlagen, richtig glücklich werden die Schwaben aber nicht sein: zum dritten Mal in Folge wurde dabei nur ein Remis geholt – sie haben somit wichtige Punkte im Kampf um die Europa League-Plätze liegen gelassen.
Nürnberg auf der anderen Seite konnte mit dem mitgenommenen Punkt beim Einstand von Trainer Gertjan Verbeek durchaus zufrieden sein – war der Club doch bereits in der 3. Minute zurückgelegen. Der schnelle Ausgleich von Drmic und die schlechte Chancenauswertung der Stuttgarter trugen dann zur Punkteteilung in diesem intensiv geführten Spiel bei.
Martin Harnik stand in der Startelf vom VfB, spielte sehr mannschaftsdienlich, hat aber auch die eine oder andere Chance, die er sich tapfer erarbeitet hat, vergeben. Er wurde dann in der Schlussphase ausgetauscht. Emanuel Pogatetz spielte die vollen 90 Minuten in der Innenverteidung der Clubberer durch und bot dabei vor allem in den Kopfballduellen eine solide Leistung und bewahrte sein Team in der Nachspielzeit vor einem Gegentreffer, in dem er gegen Maxim in allerletzter Not rettete. (xandi)
3:2 |
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(1:1) |
Ein knapper Sieg für den Rekordmeister. Nur Dank Köpfchen und den Super Marios konnte verhindert werden, dass die tollen Aufsteiger aus Berlin Punkte aus der Allianz Arena klauen konnten. Denn es waren drei Kopfballtore der Münchner, die zum Sieg geführt haben, und alle Tore wurden durch die Marios der Münchner (Mandzukic und Götze) erzielt. Dabei waren die gar nicht in der Startaufstellung gesetzt. Pep Guardiola hat also auch Köpfchen bewiesen und wieder einmal richtig eingewechselt. Denn bereits in der 4. MInute lagen die Bayern im Rückstand, nach einem blitzsauberen Eckball mit perfektem Kopfball wurden die Münchner eiskalt erwischt. Bereits wenige Minuten später hätte es 0:2 aus Sicht des Rekordmeisters stehen müssen, doch der Lupfer wurde vom Aluminium-MItarbeiter der Münchner abgehalten, ins Tor zu gehen. Nach 26 Minuten wurde es Pep zu bunt, dass der Aufsteiger in der Allianz Arena ein ebenbürtiger Gegner war. Der Doppeltausch mit den beiden Marios wurde vier Minuten später mit dem Ausgleich belohnt.
Nach dem Unentschieden zur Pause spielten David Alaba & Co, der 90 Minuten auf seiner Stammposition durchspielte, in Hälfte zwei zwar wesentlich besser und konnten auch zwei weitere Tore kurz nach der Pause nachlegen. Doch die Hertha gab nicht auf, und mit dem Anschlusstreffer durch Ramos blieb das Spiel offen, auch weil die Abwehrreihe der Münchner nicht immer glänzte. Die Hertha war sicher der beste Gegner in der Bundesliga, wenn nicht sogar überhaupt, dem sich die Star Truppe heuer stellen musste. Einerseits ein Warnsignal, andererseits doch auch hohes Lob für die Hauptstadtkicker – so knapp war noch niemand dran – auch international nicht. (kicknik)
1:3 |
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(0:1) |
Borussia Dortmund hat es relativ einfach zu Stande gebracht, die Kräfteverhältnisse im Ruhrpott wieder zurechtzurücken. Nach zuletzt zwei Derbypleiten siegte der Vizemeister beim Erzrivalen Schalke 04 in der 143. Auflage des Klassikers 3:1 (1:0) und vergrößerte den Abstand zu den Gelsenkirchenern. Nach zehn Spieltagen liegen die Königsblauen, die sich vor der Saison auf Augenhöhe mit dem BVB gesehen hatten, bereits elf Punkte zurück. Pierre-Emerick Aubameyang (14.) erzielte in seinem ersten Revierderby das Führungstor für die Borussen, die taktisch und spielerisch dem Nachbarn deutlich überlegen waren. Für die Entscheidung sorgten Nuri Sahin (51.) und Jakub Blaszczykowski.
Weil BVB-Fans Bengalos und Feuerwerkskörper abbrannten, begann der Klassiker mit fünfminütiger Verspätung. Schiedsrichter Knut Kircher hatte beide Mannschaften noch vor dem Anstoß zunächst wieder vom Feld geschickt. "Da habe ich mich wirklich geschämt", sagte Dortmunds Coach Jürgen Klopp nach Spielschluss bei "Sky". Für die Königsblauen ergab sich trotz Unterlegenheit plötzlich die Chance zum Ausgleich: Nach einem Zweikampf des Dortmunder Abwehrspielers Neven Subotic mit Christian Fuchs entschied Kircher auf Elfmeter – Boateng scheiterte allerdings an Weidenfeller. Es soll auch die einzige auffällige Szene des Österreichs gewesen sein. In der zweiten Halbzeit kam der Youngster Meyer für Fuchs in das Spiel und erzielte auch den Anschlusstreffer. Doch Blaszczykowski schloss einen Konter des BVB erfolgreich zum 3:1 ab und machte die Sache für die Gäste klar. Das Fazit: Es reicht trotz der hohen Ansprüche weiter nicht für ganz oben, Schalke stößt früh an seine Grenzen.
Natürlich greifen in solchen Fällen umgehend die Mechanismen des Geschäfts: Trainer Jens Keller steht nach nur 14 Punkten aus zehn Spielen zum x-ten Mal in seiner zehnmonatigen Amtszeit trotz vielversprechender Ansätze unter Druck. Der Grund für die fehlende Konstanz sieht man in Gelsenkirchen auf Grund der dünnen Personaldecke. Wir werden sehen, wielange dieser Grund noch die merkwürdigen Entscheidungen Kellers rechtfertigt. (sami)
2:1 |
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(1:1) |
Bittere Pille: FCA führt in Leverkusen – und verliert dann wieder einmal mit 1:2. Der FC Augsburg bleibt auch weiter ohne Sieg. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl verlor 1:2 in Leverkusen. Damit geht es wieder Richtung Abstiegszone. Für viele etwas überraschend fehlte Sascha Mölders in der Anfangsformation. Wir haben schon in der Vorschau darüber spekuliert. Leider kam dafür Kevin Vogt und nicht Raphael Holzhauser ins Team. Der ehemalige Bochumer spielte im zentralen Mittelfeld, Halil Altintop agierte in der Sturmspitze. Die beiden Verteidigerpositionen nahmen Ronny Philp und Marcel den Jong ein. "Das ist sehr, sehr bitter und wir ärgern uns sehr", meinte Trainer Markus Weinzierl: "Aber wir nehmen das Positive mit und verlieren den Mut nicht." Als echter Mutmacher dient derweil ein Lob des Gegners. "Augsburg wird jedes Jahr besser", erklärte Rolfes: "Das ist keine Mannschaft mehr, die nur kämpft und verteidigt. Deshalb glaube ich auch, dass sie mit dem Abstieg nicht viel zu tun haben werden."
Alexander Manninger zeigte sich gegenüber den letzten Partien verbessert, aber noch nicht in der Form der Rückrunde. Bei den Gegentoren ohne Schuld, rettete er in der 33. Minute spektakulär gegen Spahic. Raphael Holzhauser kam nach dem Wechsel für Werner, ist aber von seiner guten Frühform meilenweit entfernt. Gegen Leverkusen fehlten auch seinen sonst so gefährlichen Standards das letzte Stückchen Präzision. Das Spiel von Holzhauser könnte ein Grund für die von uns aufgestellte Frage sein, warum er nicht öfters in der Startelf stehe. Man kann nur hoffen, dass die beiden Österreicher, so wie das ganze Augsburger Team, ihre Form schnell wieder finden und diese Saison nicht in Schönheit sterben. (sami)
3:0 |
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(1:0) |
Werder geht in Wolfsburg verdient als Verlierer vom Platz. Die Wölfe gewinnen das Nordderby klar mit 3:0. Für die Tore der Wölfe sorgten der junge Spieler Arnold, Ivica Olic und Perisic. Damit konnten die Wolfsburger eine Reaktion auf das letzte Heimspiel gegen Braunschweig zeigen und sich mit den Fans versöhnen. Zur Erninnerung: gegen den Aufsteiger verlor die Werks-Elf mit 0:2 vor eigenem Publikum. Bei den Bremern machte sich das Fehlen von Nils Petersen bemerkbar. Für ihn setzte Trainer Robin Dutt auf den jungen Yildirim der als "falsche Neun" agierte. Weiters wurde im Mittelfeld der Bremer viel rotiert, so hatten Zlatko Junuzovic, Hunt und Elia keine fixe Position. Dieses Rotationsspiel durchschauten die Wölfe allerdings recht schnell und gingen bereits in der siebten Minute in Führung. Danach übernahm die Heimmannschaft komplett das Spiel, noch konnte Mielitz aber schlimmeres verhindern. Vor der Pause kam aber auch einmal Werder zum Abschluss, den guten Aufsetzer von Junuzovic parierte Benaglio aber sicher.
Nach der Pause war es aber wieder Wolfsburg die das Spiel kontrollierten. In der 50. Minue musste der zweite Österreicher im Spiel verletzungsbedingt vom Platz. Sebastian Prödl wurde durch Lukimya ersetzt. Danach konnte Bremen nicht mehr nachsetzen und Olic bzw. Perisic machten den Deckel drauf. Sebastian Prödl spielte wie bereits erwähnt bis zur 50. Minute und musste wegen eine Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Bis dahin spielte er ein druchschnittliches Match, aber auch ohne große Fehler. Er gewann 66% seiner Zweikämpfe und brachte 70% seiner Pässe an den Mitspieler. Prödl wird laut Werder Bremen zwei Wochen pausieren müssen. Auf diesem Weg wünschen wir eine schnelle Genesung.
Zlatko Junuzovic konnte sich in der neuen Position als Freigeist im offensiven Mittelfeld kaum entfalten. Er hatte eine gute Torchance die aber stark pariert wurde. Generell war aber die Taktik von Robin Dutt ein Griff ins Klo. Die Wolfsburger ließen kaum eine Überzahl im Mittelfeld zu und nahmen so die Offensive der Bremer komplett aus dem Spiel. Junzovic rannte 12 Kilometer über 90 Minuten, brachte 67% seiner Pässe an und gewann schwache 33% seiner 21 Zweikämpfe. Ein Spiel zum vergessen aus Bremer Sicht. (maha)
4:1 |
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(2:1) |
Jeder Schuss ein Treffer. So oder so ähnlich könnte man die ersten 20 Minuten im Borussia Park beschreiben. Ein ganz intensiver, offen geführter Schlagabtausch der beiden Mannschaften, die den Zusehern drei Treffer im ersten Drittel des Spiels bescherten. Nach diesen ersten drei Toren wurde die Partie etwas ruhiger. Gerade in der ersten Hälfte gab es durchaus einige Situationen, wo man merkte, dass nicht nur Martin Stranzl als Abwehrchef fehlte (wegen seiner Gelb-Rot Sperre), sondern auch andere defensive Stammspieler, wie etwa Nordtveit.
In Hälfte zwei konnten die Fohlen das Spiel und den Gegner wesentlich besser dominieren, dies manifestierte sich dann auch mit zwei weiteren Toren, die zum Endstand vom 4:1 führten. Gerade das Tor Nummer 4 war sehenswert heraus gespielt, auch wenn dabei die Frankfurter Defensive eher wohlwollende Zuseher der Situation waren, als Verteidiger, die wirklich verhindern wollten, ein weiteres Gegentor zu bekommen.
Sieht man die Tabelle der DFL als drei Klassen Gesellschaft, können sich die Borussen nun eigentlich als Tabellenführer sehen, denn die "Big Three" werden wohl auch diese Saison ihre eigene Tabelle ausspielen, schon nach zehn Runden ist der Abstand ziemlich groß geworden. Die Euro-Winner aus Frankfurt hingegen müssen sehr schnell versuchen, auch in der heimischen Liga auf Trab(pp) zu kommen, sonst droht ihnen bald die Ummeldung in Klasse 3, der Keller der Tabelle. (kicknik)
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
- Emanuel Pogatetz
- Martin Harnik
- David Alaba
(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, thelex, xandi)