Legionärs-Check DFL, 19. Spieltag

28. Januar 20139. Januar 2024 Katja Rau

Gelbrot-weiß-rote Kartenspiele.

Was war denn da gestern los? Zwei Mal gelb-rot gegen Werder, einmal gelb-rot gegen den VfB Stuttgart. Während die Gelb-rote gegen Martin Harnik absolut vertretbar war, kann jene gegen Marko Arnautovic nur als Frechheit bezeichnet werden.

Der Rekordmeister spielt glanzlos in Stuttgart und darf sich sich trotzdem als Gewinner der Runde sehen. Leverkusen ist (noch!) immer erster Verfolger, spielen die Dortmunder jedoch weiterhin in dieser beeindruckenden Form, wird dies ncht mehr lange der Fall sein.

Ansonsten gab es aus österreichischer Sicht nur wenige Highlights. Während sich Marko Arnautovic und Martin Harnik wie erwähnt verscharnert haben, gab es für Alex Manninger ein Erfolgserlebnis. Mit seinem FC Augsburg spielte er groß gegen Schalke auf und verließ erstmals den Abstiegsplatz. Ebenfalls erfreulich war der deutliche Sieg des FSV Mainz 05, durch den der fünfte Tabellenplatz erklommern wurde – mit Andreas Ivanschitz und Julian Baumgartlinger mittendrin in diesem Höhenflug.

Wichtigstes – und für uns erfreulichstes – Ereignis war an diesem Wochenende der kolportierte Abschied von Emanuel Pogatetz von der Söldnertruppe aus der Autostadt hin zum Londoner Traditionsklub West Ham United.

	2:1
	(2:0)

Wie erwartet keine österreichische Beteiligung im kleinen Derby. Martin Stranzl noch nicht im Kader und Robert Almer nur auf der Bank. Gladbach gewann das Spiel mit 2-1, für die Tore sorgten Juanan (Eigentor) und Hermann. Für den Anschlusstreffer sorgte Schahin nach einem Foulelfmeter. (maha)

	0:0
	(0:0)

Bei einem Unentschieden kann man im Normalfall davon ausgehen, dass es eine ausgeglichene Partie war. Im vorliegenden Fall könnte man sogar meinen, die Augsburger haben Glück gehabt, dass Sie gegen die favorisierten Schalker einen Punkt geholt haben. Falsch gedacht. Der FC Augsburg mit einem gut aufgelegten Alex Manninger in der Startelf, hat das Spiel beherrscht – die beiden neuen Koreaner wirbelten die Schalker Abwehr inklusive eines sehr schwachen Christian Fuchs regelmäßig durcheinander. Der FCA spielte nicht wie ein Absteiger und durfte mit vier Punkten aus zwei Spielen in der Rückrunde nun vorerst auch auf dem Relegationsplatz Stellung beziehen. Schalke spielte nicht wie ein CL-Teilnehmer und es wird für Jens Keller nicht leichter werden, sich gegen alle Wettquoten zu stemmen – man darf gesapnnt sein wie lange er seinen Dienstwagen noch vor der Arena Auf Schalke parken darf. (kicknik)

	0:3
	(0:0)

Der Rückrundenstart ist geglückt, nach dem 0:0-Unentschieden gegen Freiburg konnte Mainz nun gegen Fürth drei Punkte einfahren. Ein nie gefährdetes 0:3 hievt die Tuchel-Elf an Schalke 04 vorbei.

Wie erwartet spielten beide Österreicher von Beginn an. Julian Baumgartlinger war mit 11.8 km Laufdistanz wieder der Aktivposten im Mainzer Mittelfeld. Auch starke 14 gewonnene Zweikämpfe sprechen für sich, im eigenen Team ging nur Malli öfters als Sieger aus einem Zweikampfduell (17 Mal). Außerdem erreichten 94% seiner Pässe auch ihr Ziel.

Andreas Ivanschitz war diese Runde auch wieder präsenter und kam zu drei Torschüssen und zwei Torschussvorlagen. Das 1:0 fiel im Übrigen nach einem Ivanschitz-Torschuss den Hesl aber auf der Linie parieren konnte, Szalai staubte ab. Einzig die Zweikampfwerte von Ivanschitz sehen auf dem Papier nicht gut aus, drei von 13 konnte er für sich entscheiden. Auch für einen offensiven Spieler ist dies kein guter Wert. In der 67. Minute wurde Ivanschitz für Kirchhoff ausgewechselt. Julian Baumgartlinger spielte durch. Für die restlichen Tore sorgten Malli und nochmals Szalai, der nun bereits elf Mal genetzt hat. (maha)

	3:2
	(1:1)

Das Nordderby ging mit 3:2 an den HSV. Über das "wie" darf aber diskutiert werden. Nach der frühen Führung der Bremer (9. Minute) kam der HSV recht bald durch eine sehenswerte Einzelaktion von Son zum Ausgleich (20.), SVW-Torhüter Mielitz hätte den Ball dennoch halten müssen. Unmittelbar nach der Halbzeit brachte Aogo den HSV mit 2:1 in Führung – ein klar irreguläres Tor, da selbigem ein Handspiel vorausging. Auch das 3:1 hat einen bitteren Beigeschmack, da Torschütze Rudnevs knapp im Abseits zu stehen schien. Kaum eine Minute später erzielte der Bremer Sokratis den Anschlusstreffer, diesmal patzte HSV-Keeper Rene Adler. Es stand nun zwar 3:2 für den HSV, jedoch hing über zwei der drei Treffer ein dickes Fragezeichen.

Was jedoch in der Schlussphase folgte, war eine einseitige und willkürliche Schiedsrichter-Selbstdarstellung. Nachdem Werder-Kapitän Clemens Fritz die Ampelkarte sah, machte sich Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer einen Spaß und stellte Marko Arnautovic mit gelb-rot innerhalb von 10 Sekunden vom Platz – eine Witzentscheidung! Auch in der Sendung "sky 90" wurde anschließend über diese Szene diskutiert und alle Diskussionsteilnehmer kamen unisono zu dem Ergebnis, dass bereits die erste gelbe Karte gegen Arnautovic viel zu hart ausgelegt wurde, die zweite stieß völlig auf Unverständnis. Danke, Herr Kinhöfer, dass sie offensichtlich einen – noch dazu überholten – Ruf eines Spielers als Entscheidungsgrundlage für die Bewertung einer Spielsituation herangezogen haben. (thelex)

	0:2
	(0:0)

Lange Zeit sah es danach aus, dass der VfB Stuttgart den favorisierten Bayern gefährlich werden konnte – dann aber kam Crisitian Molinario mit einem Rückpass der Marke „Toni Pfeffer“, Mario Mandzukic verwertete eiskalt und es stand 1:0 für die Münchner. Von diesem Schock konnten die Schwaben sich nicht mehr erholen und fuhren somit die 2. Niederlage in Serie ein. Dabei sah es in der 1. Halbzeit gut für den VfB aus: Bruno Labbadia stellte seine Mannschaft hervorragend ein und so kamen die Bayern zu sehr wenigen Chancen – die Gefährlicheren hatten sogar die Schwaben: Martin Harnik köpfte an die Stange von dort prallte der Ball auf Neuers Bein aber dann sprang er statt über die Linie in die Arme des Bayern-Keepers. Nach Molinarios Blackout beherrschten die Bayern das Spiel, das 0:2 durch Müller war die Folge. Da war bereits Raphael Holzhauser im Spiel, der sehr bemüht wirkte, einige gute Pässe spielte, aber die Partie nicht mehr herumreißen konnte. Negativer Höhepunkt gegen Ende war dann noch die Gelb-Rote Karte von Harnik, der somit bereits zum 2. Mal in dieser Spielzeit nach „Ampelkarte“ das Feld frühzeitig verlassen musste. David Alaba war auf Seiten der Münchner 90 Minuten im Einsatz, war als direkter Gegenspieler von Harnik in dessen starker 1. Halbzeit schwer beschäftigt, bekam den ÖFB-Kollegen mit Fortdauer des Spiels in den Griff und konnte auch offensiv den einen oder anderen Akzent setzen. Mit diesem Sieg haben die Bayern – nach dem Remis von Leverkusen – ihren Vorsprung in der Tabelle weiter ausgebaut und zählen somit zu den großen Gewinnern des Spieltages. (xandi)

Video-Highlights

Andreas Ivanschitz, Alexander Manninger

https://vimeo.com/58340794

Leistungsdaten

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)