Legionärs-Check DFL, 23. Spieltag
Eine übayragende Saison.
Der Titel ist den Bayern unter normalen Umständen nicht mehr zu nehmen. Nachdem sie selbst mit der 6:1-Filetierung der Bremer ihren Teil dazu beitrugen, ermöglichten die jeweiligen Unentschieden der beiden Verfolger Dortmund und Leverkusen einen Anstieg des Punktevorsprungs auf sagenhafte 17 Zähler. Eine Bilanz, die auch den FC Barcelona vor Neid erblassen lässt.
Für die Österreicher lief es diesmal nicht so prickelnd, ein Assist von Martin Harnik war die ganze Ausbeute des 23. Spieltages – dementsprechend hatte unsere Video-Abteilung ein Wochenende zur Regeneration. Einen erfreulichen Lichtblick bot zumindest der FC Augsburg, der im wohl wichtigsten Spiel der Rückrunde die TSG Hoffenheim bezwang und somit wieder den Relegationsplatz zurückerobern konnte.
6:1 |
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(2:0) |
Bei Jupp Heynckes Jubiläumsspiel sitzt auch der zweite Anzug tadellos. Es war sein 1000. Spiel als Aktiver und Trainer in der ersten deutschen Spielklasse, dennoch sind wahrscheinliche nur wenige so glatt gelaufen wie das gegen Werder Bremen. Seine Truppe watschte Bremen mit 6:1 aus dem Stadion. Heynckes setzte wie erwartet auf Rotation, wechselte gleich 6 Spieler im Vergleich zur Vorrunde ein und machte alles richtig. Arjen Robben, von Beginn an dabei, war ein absoluter Aktivposten. Der Niederländer mit dem 1:0 und der Vorlage zum 2:0 in der ersten Hälfte. Kurz vor der Pause sah Sebastian Prödl nach einer Notbremse an Mario Gomez Rot. Diese rote Karte spielte den Bayern natürlich in die Hände. Top-Torjäger Nummer zwei, Mario Gomez, zwang nach einer Hereingabe in Hälfte zwei, Gebre Selassie zu einem Eigentor, bevor er nur Minuten später zum 4:0 erhöhte. Eine Demonstration der Münchner, bei denen David Alaba für den am kommenden Mittwoch stattfindenden Viertelfinal-Hit im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund geschont wurde. An der Überlegenheit ändert auch das zwischenzeitliche 1:4 der Bremer nichts, de Bruyne traf nach einer Stunde. Franck Ribery durfte auch sein erstes Tor im Jahr 2013 schießen, fixierte dadurch nach schönem Kombinationsspiel das 5:1. Für den Endstand sorgte wieder Gomez und bewies, dass Jupp Heynckes noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Dennoch scheint es nach "Bild"–Informationen fix zu sein. dass er nach dieser Saison tatsächlich aufhört. "In der Bundesliga werden es, wie ich nachlesen konnte, 1.012 Spiele sein. Ich denke, dann kann man sich auch ein bisschen beruhigt zurücklehnen.", so Trainer Heynckes.
Die Leistung unserer ÖFB Legionäre im Werder-Dress zu beurteilen, ist nach so einem Ergebnis schwierig. Bis zur 25. Minute war Werder allerdings gut im Spiel. Die Zweikämpfe wurden angenommen und gewonnen, ein frühes Gegentor wurde verhindert, was man aber auch an Bayerns Rotation an sechs Positionen im Gegensatz zum Viertelfinal-Auftritt in London festmachen konnte, sie brauchten einfach länger um deren Rhythmus zu finden. Bremen war nicht viel mehr als ein Sparringpartner, vorne insgesamt harmlos und hinten viel zu anfällig. Allerdings ist Marco Arnautovic hervorzuheben: er bewies viel Herzblut und kämpfte sich in das Spiel hinein, defensiv half er den teilweise überforderten Aussenverteidigern immer wieder aus und offensiv waren seine Spieleinleitungen durchaus brauchbar. Da bekanntermaßen Fußball ein Mannschaftssport ist, nützte Arnautovic‘ halbwegs gute Leistung alleine wenig. Zlatko Junuzovic war in Anbetracht der Münchner Überlegenheit im Mittelfeld schlicht abgemeldet. Sebastian Prödl kann die Saison 2012/13 nun komplett abhaken. Nach seiner famosen Leistung bei der U20-WM in Kanada scheint er aktuell etwas in der Entwicklung festzustecken. Nichts desto trotz war sein Auftritt bis zum Ausschluß sehr ansprechend und deutlich aktiver und sicherer als in den Wochen davor. Man darf gespannt sein, wie die Wundertüte Bremen nächste Woche daheim gegen Augsburg auftreten wird. (sami)
1:1 |
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(0:0) |
Bei Minusgraden mussten die Zuseher in der Mercedes-Benz-Arena frieren, am Spiel konnten sie sich – insbesondere in der ersten Halbzeit kaum erwärmen. In der Halbzeit zwei kam es dann doch noch zu einem anspruchsvolleren Bundesliga-Spiel, in dem es letztlich zu einer Punkteteilung kam, mit der beide Teams kaum etwas anfangen können. Martin Harnik und Raphael Holzhauser wurden von Beginn an von Bruno Labbadia gebracht, beide beendeten das Spiel vorzeitig – ihre Leistungen waren nicht unbedingt berrauschend. Martin Harnik konnte aber immerhin einen Scorerpunkt ergattern – sein Linksschuss wurde gerade noch abgewehrt, bevor Traoré den Abpraller verwerten konnte. Die anderen ÖFB-Legionäre, Kevin Stöger (nicht berücksichtigt) und Muhammed Ildiz (Beschwerden im Adduktorenbereich) fanden sich nicht am Spielbericht wieder. (xandi)
1:1 |
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(1:1) |
Ein Unentschieden, das Mainz mehr weh tut als Wolfsburg. Am Samstag traf die Tuchel-Elf auf die Werks-Elf aus Wolfsburg. Nach nur fünf Minuten ging man durch einen Treffer von Zimling 1:0 in Führung, 27.175 Zuschauer feierten, außer ein paar wenige aus Wolfsburg. Doch auch diese kamen noch zu ihrem Jubel, nur 10 Minuten später glich Naldo aus. Danach übernahm wieder Mainz das Ruder, und nach 30 Minuten musste Madlung gegen Müller die Notbremse ziehen, glatt Rot! Doch Mainz verstand es danach nicht mehr, den entscheidenden Druck aufzubauen, zwei Halbchancen durch Szalai und Pospech konnten nicht genutzt werden. So konnte Wolfsburg das Unentschieden relativ billig festhalten.
Andreas Ivanschitz konnte an seine gezeigte Leistung aus der Vorrunde leider nicht anschließen, zwei Torschussvorlagen waren die ernüchternde Bilanz. Nach nur 58 Minuten wurde er ausgewechselt, bis dorthin gewann er zumindest zwei Drittel seiner Zweikämpfe. Sein Pass-Spiel ließ aber Wünsche offen, nur 23 seiner 33 gespielten Pässe erreichten seine Mitspieler.
Anders sein im defensiven Mittelfeld agierender Landsmann Julian Baumgartlinger, er zeigte wieder eine konstant starke Leistung. In der internen Teamstatistik liegt er wieder unter den Top 3! 91 % seiner Pässe kamen an, 63 % seiner Zweikämpfe entschied er für sich. Schon längst als Dauerläufer bekannt, spulte er auch in dieser Partie mehr als 11 Kilometer ab. Mit 101 Ballkontakten war er mit Abstand der aktivste Spieler. Diese Statistik entsteht Runde für Runde durch eine geniale Aufbautaktik der Mainzer, Julian Baumgartlinger rückt bei Balleroberung zwischen die beiden Innenverteidiger, dadurch können die beiden Außenverteidiger weiter nach vorne rücken. Durch Baumgartlingers sicheres Passspiel entstehen so andere Möglichkeiten im Spielaufbau, als der weit geschlagene Ball in die Spitze. (maha)
2:1 |
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(1:0) |
Auch ohne Tim Wiese ist Hoffenheim in der Krise. Der FCA rang die Truppe von Marco Kurz nieder und feierte einen verdienten Heimsieg im Kampf um den Klassenerhalt. Mit diesem 2:1-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim überholten die Schwaben die völlig harmlosen und enttäuschenden Kraichgauer in der Tabelle und nehmen nun den Relegationsplatz ein. Für den verletzten Alex Manninger stand wie geplant Mohamed Amsif zwischen den Pfosten. Trotz aller Brisanz, Weinzierl wollte dieses Kellerduell nicht zu hoch spielen. "Es ist ein ganz wichtiges Spiel, mehr aber auch nicht.", hielt Weinzierl den Ball flach. Aus Hoffenheim kamen dagegen ganz andere Töne. "Die Spieler müssen schon zum Warmmachen ihre Schienbeinschützer anziehen!", tönte TSG-Manager Andreas Müller. Mit viel Engagement gingen die Gastgeber in das Spiel. Schiedsrichter Florian Meyer musste schon nach wenigen Minuten dem FCA-Kicker Hahn Gelb zeigen. Abstiegskampf stand drauf – und Abstiegskampf war drin.
Die Schwaben brauchten ein wenig, ihrer eigenen Nervosität Herr zu werden. Es fehlte im Spiel nach vorne an Kreativität und den richtigen Ideen. Doch Sie konnten kurz vor der Pause nochmal die Schlagzahl erhöhen und kamen durch Ji, der die Augsburger Bemühungen mit einem Traumtor belohnte, mit 1:0 in Führung. Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig an der leblosen Vorstellung von Hoffenheim. Die Spieler wirkten nicht so, als wären sie sich der Brisanz der aktuellen Situation oder Wichtigkeit des Spiels bewusst. Augsburg erhöhte durch dessen Topstürmer Sascha Mölders, der sich zuvor noch eine blutende Nase abgeholt hatte, auf 2:0 bevor es am Ende unnötigerweise noch einmal spannend wurde. In der fünfminütigen Nachspielzeit verkürzte der eingewechselte Ex-Gladbacher De Camargo auf 1:2. Es musste nochmal gezittert werden, doch am Ende feierten die Hausherren. (sami)
2:1 |
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(1:0) |
Mit einem 2:1-Arbeitssieg können sich die Gelsenkirchner in der Tabelle wieder nach oben orientieren – ein Doppelpack des niederländischen Innenverteidigers der Königsblauen – Joel Matip – war gegen die sehr defensiv angetretenen Gäste aus Düsseldorf notwendig. Trainer Jens Keller vertraute dabei der gleichen Elf wie in der Champions League, was eine schlechte Nachricht für Christian Fuchs bedeutete. Diesmal war er jedoch auf Grund von Rückenbeschwerden ohnedies nicht im Kader berücksichtigt. Aber in Folge seiner eher durchwachsenen Leistungen in den letzten Wochen wäre ein Startplatz ohnedies nicht realistisch gewesen. Robert Almer auf Seiten der Düsseldorfer verbrachte den Nachmittag auf der Ersatzbank. (xandi)
1:1 |
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(0:1) |
Die Generalprobe ist misslungen, nur ein 1:1 gegen Gladbach vor dem Pokal-Schlager in München. Der 19-Jährige Amin Younges glich in der 67. Minute aus, davor ging Dortmund durch einen Götze-Elfmeter in Führung. Dortmund vergab im weiteren Verlauf Riesen-Chancen, vor allem Kehl hätte in der Nachspielzeit das 1:2 erzielen müssen.
Martin Stranzl spielte in der Innenverteidigung durch und zeigte eine gute Leistung gegen den Meister. In der 62. Minute köpfte er etwas zu lasch aufs Tor und Weidenfeller konnte locker parieren. 87 % seiner Pässe kamen bei seinen Mitspielern an, ein durchaus starker Wert. Nur 5 Zweikämpfe verlor er (16 gewonnen) ein wirklich starker Wert gegen diesen BVB. Am Ende lachen Hoeneß & Co in München, die Meisterschaft ist noch lang nicht vorbei aber realistisch ist es nicht mehr für Dortmund, diese Bayern zu stoppen. (maha)
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
- Martin Stranzl
- Julian Baumgartlinger
- Andreas Ivanschitz
(Autoren: xandi, maha, sami, thelex, kara)