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Legionärs-Check DFL, 25. Spieltag

Drei Tage, drei Spiele und 20 Punkte Vorsprung!

Wir sind zurück von unserer DFL Süddeutschland-Tour mit jeder Menge an imposanten Eindrücken! Gleich am ersten Abend konnten wir die Freitags-Begegnung zwischen dem FC Augsburg und dem 1. FC Nürnberg in der SGL Arena sehen, die mit einer Niederlage für das Heimteam endete. Am Samstagnachmittag dann das spielerische Highlight, als der FC Bayern trotz zweimaligem Rückstand die Fortuna aus Düsseldorf hochverdient besiegte. Dank der Niederlage des BVB im Revierderby gegen Schalke und der Werkself aus Leverkusen, die durch ein Tor von Andreas Ivanschitz in Mainz verlor, haben die Bayern nun einen sagenhaften Vorsprung von 20 Punkten auf die Verfolger – unter normalen Umständen kann sich Jupp Heynckes am 28. Spieltag seinen schlechtesten Anzug anziehen, da dann wohl eine meisterliche Bierdusche zu erwarten ist.

Zum Abschluss unserer Tour haben wir am Sonntag leider eine Heimniederlage des VfB Stuttgart gegen den HSV sehen müssen. Tags darauf hatten wir jedoch immerhin noch die Gelegenheit, kurz mit Raphael Holzhauser zu sprechen – ein ausfürlicher Bericht über unsere Stadiontour sowie das Interview mit Raphael Holzhauser folgen dann jeweils gesondert in einem eigenen Bericht.

 

fc_augsburg

1:2

fc_nuernberg
16 (1:1) 11

Es stand viel am Spiel an diesem Freitagabend in Augsburg. Aus Sicht des FCA war ein Sieg fest eingeplant, man würde somit Nürnberg im Nacken sitzen, Düsseldorf vor sich her treiben und Hoffenheim und Fürth wären keine Beachtung mehr wert gewesen. So das Wunschdenken aller Schwaben, die Realität sah allerdings anders aus. Die Truppe rund um Trainer Weinzierl ging sehr euphorisch in die Partie, vielleicht zu euphorisch, und fand schlussendlich in Michael Wiesinger und seiner ausgegebenen Taktik ihren Meister. Wiesinger ließ die beiden Augsburger Mittelfeldmotoren Koo und Ji permanent decken, somit agierte der FCA meist mit hohen Bällen, was gegen die kopfballstarken Nürnberger Abwehr eigentlich nie zum Erfolg führte. Mölders und später auch Bance und Oehrl konnten sich kaum durchsetzen. Weiteres kam der ehemalige Bayern-Spieler Ottl in die neu formierte Startelf, wurde als 6er eingesetzt, kam aber nie damit zurecht. Dadurch dass er oft als dritter Innenverteidiger agierte, fehlten den tatsächlichen Innenverteidigern oft die Anspielstationen nach vorne. Das gelobte Umschaltspiel der Augsburger war dadurch inexistent.

Und so erreichte kaum ein FCA-Spieler die Form, die nötig ist, um in der Bundesliga zu gewinnen. Zumal Nürnberg eine der besten Defensivabteilungen der Liga besitzt. Noch dazu hatten die Nürnberger einen in hoher Spiellaune befindlichen Esswein in ihren Reihen. Der viel gescholtene Linksaussen bestätigte das Vertrauen seines Trainers, war nicht nur bester Clubberer am Platz, sondern verwandelte auch noch einen direkt geschossenen Freistoss zum 2:1 Endstand.  Er bügelte somit den Fehler seines Torwarts,  Raphael Schaefer, der bis jetzt eine hervorragende Saison spielt, aus.

Muhammed Ildiz wurde wie erwartet wieder für die letzten 10 Minuten eingewechselt. Er positionierte sich im zentralen Mittelfeld, spielte mit seinen Kollegen die restliche Zeit souverän von der Uhr. Alexander Manninger konnte diesen Spieltag noch nicht das Tor hüten, verriet aber im Sky-Interview, dass er diese Woche wieder voll in das Training einsteigen wird können. Somit sind wir voller Hoffnung dass er nächste Woche in Hamburg wieder spielen wird(sami)

 

 

fc_bayern_muenchen

3:2

fortuna_duesseldorf
01 (1:1) 15

Vor den Augen einer Abordnung der 12terMann-Redaktion, die das Spiel live in der Münchner Allianz Arena verfolgte, passierten wundersame Dinge in diesem Spiel. Die erste Seltsamkeit bereits vor dem Anpfiff: Abwehrchef Dante wurde von Trainer Heynckes aus der Mannschaft rotiert. Dies hatte eventuell die zweite seltsame Begebenheit zu Folge: Die Gäste aus Düsseldorf gingen in Führung, nachdem die Innenverteidigung der Bayern nicht unbedingt durch Aufmerksamkeit geglänzt hatte. Dem nicht genug gelang den Gästen eine weitere kleine Sensation, sie konnten Kunststück Nummer 1 wiederholen und gingen in Hälfte zwei wieder in Führung, nachdem Thomas Müller zuvor mit dem Pausenpfiff ausgeglichen hatte. Dadurch wurde der Ehrgeiz der Bayern nun richtig geweckt, vor allem Frank Ribery versprühte unbedingten Siegeswillen. Die klar unterlegenen Düsseldorfer mussten dann noch zwei Tore hinnehmen, und konnten – außer ein paar interessanter Schlagzeilen und der Erkenntnis, dass diese Bayern nur ganz schwer zu schlagen sind – nichts aus München mitnehmen. Manuel Neuer brachte es wohl auf den Punkt, er meinte durchaus ernst: "In der letzten Saison hätten wir diese Spiele nicht gewonnen.". Vor allem Fabian Giefer tat wirklich alles, um diesen Sieg der Bayern zu verhindern, hatte letztlich beim Kopfball von Boateng zum 3:2-Endstand aber keinerlei Chance.

David Alaba spielte 90 Minuten durch, ohne großartig zu glänzen und beim 0:1 auch nicht ganz glücklich im Stellungsspiel, Robert Almer war wegen seiner Oberschenkelprobleme nicht im Kader der Düsseldorfer.

Nimmt man die reinen Fakten her, die den Bayern heuer zu einigen Rekorden verhelfen werden, stellt sich immer öfter die Frage, was denn der mit "messiasähnlichen" Attributen ausgestattete Pep Guardiola noch besser machen kann?

Vorstandschef Rummenigge wollte schon mal vorsorgen und Heynckes an den FCB binden, indem er Jupp einen Posten im Beirat als Berater in Aussicht stellte. Blöd nur, dass dieser weder etwas davon wußste noch nur einen Funken Interesse daran hat. Naja…FC Hollywood eben. (kicknik)

 

 

fc_schalke_04

2:1

bvb_borussia_dortmund
04 (2:0) 02

Auffällig ruhig war es beim Revierderby – an den Notruftelefonen der Polizei – und das ist gut so. Abgesehen von den Krawallen am Flughafen zwei Tage vor dem Spiel und ein paar Fans im GästebBlock, die das Wort "Selbstbeweihräucherung" falsch verstanden haben dürften, meldete die Polizei keinerlei Vorfälle.

Ganz anders am Spielfeld, dort ging richtig die Post ab. Ein rassiges Revierderby wurde von beiden Mannschaften geboten, wobei sich die Dortmunder in der ersten Hälfte anscheinend noch von der CL-Gala gegen Schachtjor erholen wollten. Dies hatte zur Folge, dass sie mit einem 2:0-Rückstand in die Halbzeitpause gingen, der in der Höhe und dank überragender Leistungen von Draxler und Uchida vollkommen in Ordnung ging. In Hälfte zwei drehten die Dortmunder auf und erzielten noch zwei Tore. Eines davon wurde jedoch zu Recht wegen eines Offensivfouls aberkannt. In genau dieser Szene verletzte sich auch der "Hunter" und wird den Knappen mehrere Wochen fehlen. Ganz bitter im Hinblick auf kommenden Aufgaben in CL und Meisterschaft.

Schalke ist somit die Nummer 1 im Revier in dieser Saison, in der Meisterschaft nun wieder auf Patz 4 und Trainer Jens Keller hat wieder deutlich mehr Luft zum Atmen.

Christian Fuchs wurde in Minute 73 bei Schalke eingewechselt, Dortmund wartet immer noch, bis sich ein österreichischer Legionär aufdrängt um verpflichtet zu werden. (kicknik)

 

 

mainz_05

1:0

bayer_leverkusen
07 (0:0) 03

Alle spielen für die Bayern, nicht nur Dortmund verlor am 25. Spieltag sondern auch Leverkusen. Der FSV Mainz gewann knapp mit 1:0 gegen die Werks-Elf. Wie gewohnt begann Mainz vor eigenen Publikum stark, nach 12 Minuten traf Szalai mit einem guten Weitschuss allerdings nur Aluminium. Aber auch Leverkusen fand in die Partie, wenige Minuten später konnte Kießling alleine vor dem Tor aber die Kugel nicht unterbringen. Auf der anderen Seite nur wenig später eine ähnliche Aktion, doch auch Andreas Ivanschitz konnte unter Bedrängnis nicht verwerten.  So hieß es zur Pause 0:0. In der 2. Halbzeit begann Leverkusen stärker, aber Mainz ging in Führung. Nach einer Flanke von Julian Baumgartlinger schoss Svensson den Leverkusener Friedrich an die Hand. Schiedsrichter Meyer gab Elfmeter, eine sehr harte Entscheidung gegen Leverkusen. Ivanschitz verwertete trocken.  Im Anschluss konnte Leverkusen kaum noch Druck erzeugen. Nach sechs sieglosen Spielen am Stück gelang Mainz somit der Befreiungsschlag.

Julian Baumgartlinger spielte eine eher durchschnittliche Partie, trotzdem war es sein Zuspiel auf Svensson, der danach den spielentscheidenden Elfmeter herausholte. Der Zweikampfwert lag eher unter seinem Durchschnitt (55 %) dafür spielte er wie gewohnt sehr passsicher und war sehr laufstark.

 Andreas Ivanschitz lieferte ein sehr auffälliges Match, kam zu guten Tormöglichkeiten und scheiterte meistens nur an den stark verteidigenden Leverkusenern. Doch vom Punkt war er dann schlussendlich erfolgreich, sein bereits sechstes Saisontor. Von den statistischen Werten her spielte er eher mäßig, nur drei seiner zwölf Zweikämpfe entschied er für sich und auch eine Passqoute von 73 % sind kein absoluter Topwert.  (maha)

 

 

borussia_moenchengladbach

1:1

sv_werder_bremen
09 (0:0) 13

Ein Lebenszeichen von Werder Bremen! Nach drei Niederlagen in Folge konnte sich der SV Werder – vor allem in der Defensive – wieder stabilisieren und holte einen verdienten und hart umkämpften Punkt bei den Fohlen aus Gladbach. Werder-Trainer Thomas Schaaf rotierte Marko Arnautovic, Aaron Hunt und Mehmet Ekici aus der Startelf, er wollte statt dessen die Defensivarbeit kompakt halten. Dies gelang auch – man ist geneigt "ausnahmsweise" zu sagen – sehr gut. Bis weit in die zweite Halbzeit versuchte Gladbach, das Spiel in die Hand zu nehmen, scheiterte aber entweder an nicht vorhandener Zielstrebigkeit oder an Werder-Goalie Mielitz. Werder Bremen versuchte sich fast nur im Konterspiel und war einige Male durchaus gefährlich – jedoch auch nicht zwingend.

In der zweiten Halbzeit ging es bis etwas zur 60. Minute in dieser Tonart weiter, dann wirde das Spiel jedoch von beiden Seiten offener gestaltet und es häuften sich etliche Großchancen auf beiden Seiten. Erst in der 72. Minute schlug erstmals ein Ball in den Maschen ein, als Mlapa aus kürzester Distanz und völlig unbedrängt zum 1:0 für Mönchengladbach einköpfte. Werder konnte jedoch fast unmittelbar reagieren, bereits fünf Minuten später besorgte der Bremer Verteidiger Ignojovski den 1:1-Endstand.

Zlatko Junuzovic war in diesem Spiel primär mit Defensivaufgaben betraut, im Offensivspiel war er diesmal völlig wirkungslos und zeigte ungewohnt viele Ballverluste – einzig sein Zuspiel auf Kevin de Bruyne vor dem Ausgleich war ein positives Highlight. (thelex)

 

 

vfb_stuttgart

0:1

hsv_hamburg
14 (0:0) 06

Das letzte Spiel des Spieltags war zugleich auch das letzte Spiel der 12termann.at-Stadiontour – ein fußballerischer Leckerbissen offenbarte sich uns aber leider nicht. Chancen waren über die gesamte Spielzeit Mangelware – so konnten wir aus einem abgefälschten Freistoß fast das DFL-Premieretor von Raphael Holzhauser bejubeln. Rene Adler, der starke Tormann des HSV, hatte aber etwas dagegen und lenkte den Ball an die Latte. Der zweite Österreicher beim VfB, Martin Harnik, war an einer der weiteren wenigen nennenswerten Chancen beteiligt, auch dessen Schuss (nach sehr schöner Vorlage von Raphael Holzhauser) wehrte der HSV-Schlussmann ab.

Zur Pause wurde zu unserer großen Überraschung (und zu jener von einem Großteil der Stuttgart-Fans im Stadion) Holzhauser in der Kabine gelassen – eigentlich unerklärlich, hatte Holzhauser viele Ballkontakte und war auch der Mann für alle ruhenden Bälle in den ersten 45 Minuten. Ein VfB-Fan eine Reihe vor uns erklärte uns diesen Wechsel mit seinen eigenen Worten, die das Standing von Labbadia bei den Fans erahnen lassen: "Ein typischer Labbadia-Wechsel!". Das Spiel in der zweiten Hälfte begann etwas flotter und bereits nach fünf Minuten mit einem schönen Tor von Rudnevs, der die Gäste mit einem Volley-Schuss direkt unter die Latte in Führung brachte. Nach diesem Tor verwalteten die Hansestädter die Führung souverän und ermöglichten den Schwaben nur noch wenige Chancen.

Mit diesem Sieg ist der HSV nun dick im Geschäft um einen Europa League-Platz, auch ein Champions League Platz ist absolut in Reichweite. Die Stuttgarter hingegen finden sich nun auf Platz 14 wieder, ein Platz in Europa wird wohl nur über den Pokal zu erreichen sein – dies ist aber aufgrund der Konstellation im Semifinale durchaus realistisch. (xandi)


Video-Highlights

Andreas Ivanschitz (Tor), Raphael Holzhauser (Hightlights)

https://vimeo.com/61598834


Leistungsdaten

20122013_25

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. Andreas Ivanschitz
  2. Martin Stranzl
  3. Raphael Holzhauser

 

(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, thelex, xandi)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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