Legionärs-Check 2. DFL, 22. Spieltag
Aufstiegsanwärter bleiben unbesiegt
Beide Vereine mit österreichischer Beteiligung, die sich weiterhin Hoffnungen auf einen Aufstieg machen dürfen, bleiben im Jahr 2013 unbesiegt. Der 1. FC Kaiserslautern musste dabei auswärts beim Kellerkind Duisburg erstmals im neuen Jahr Punkte abgeben, während Köln mit dem Österreicher-Trio Royer, Maierhofer und Wimmer einen Auswärtssieg beim FC St. Pauli feiern durfte. Für die restlichen Österreicher der 2. Liga lief es – was die persönlichen bzw. mannschaftlichen Erfolge anging – eher durchwachsen. Einzig Ramazan Özcan durfte über die vollen 90 Minuten seinen Kasten bewachen und konnte mit seinen Ingolstädtern einen Punkt aus Berlin entführen. Marco Djuricin, der Regensburger Matchwinner der Vorwoche, musste sich zu Hause dem Tabellenführer Braunschweig mit 0:1 geschlagen geben. Die restlichen Österreicher kamen leider gar nicht zum Zug.
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Aus dem erhofften Österreicher Duell wurde leider nichts da Andreas Ibertsberger auf Seiten der Duisburger bereits vor dem Anpfiff mit Adduktorenproblemen absagen musste und somit gar nicht im Kader stand. Da Lautern-Trainer Franco Foda nach zwei Siegen in zwei Spielen weiter keinen Grund für großartige Umstellungen im Sinn hatte, saßen Erwin Hoffer und Christopher Drazan wieder "nur" auf der Bank.
Im Mittelpunkt des Spiels sollten aber weder die Zebras noch die roten Teufel stehen. Der auffälligste Mann am Rasen war nämlich schwarz gekleidet und hieß Thorsten Schriever. Von Anfang an war das Spiel geprägt von Fouls und kleinen Nicklichkeiten, was seinen Höhepunkt in der 20. Minute fand, als es gleich zweimal Elfmeter-Alarm gab. Erst wurde es im Strafraum des FCK brenzlig, als Sören Brandy nach einem ungeschickten Abwehrversuch von Marc Torrejon zu Boden ging. Der Referee entschied sich aber nach kurzer Rücksprache mit seinem Assistenten dafür das Spiel ohne Elfmeter fort zu setzen. Nur eine Minute später wurde Albert Bunjaku vom Duisburger Abwehrspieler Koch zu Fall gebracht, aber auch hier ließ der Unparteiische die Partie weiter laufen. Diese Szene ereignete sich direkt im Anschluss an eine der größten Chancen im Spiel, als Mohammadou Idrissou alleine vor dem MSV-Keeper auftauchte, aber diese Gelegenheit nahezu kläglich vergab. Kurz darauf hatten die Pfälzer eine weitere gute Chance, als Bunjaku eine Hereingabe von Baumjohann an die Querlatte donnerte. Kurz vor dem Pausenpfiff dann der nächste Aufreger. Nach einer Auseinandersetzung zwischen Goran Sukalo und Alexander Baumjohann ließ sich der Dusiburger Sukalo zu einem Kopfstoß, der eher einem Nicken ähnelte, hinreißen. Diese Aktion wurde von Schiedsrichter Schriever mit einer roten Karte belohnt.
In Hälfte zwei ergab sich ein ähnliches Bild, die Zuschauer sahen eine recht zerfahrene Partie. In Minute 65 dann das positivste aus österreichischer Sicht. "Jimmy" Hoffer und Christopher Drazan sollten von nun an die Offensivbemühungen der Lauterer beleben. Doch Fußball gespielt wurde weiterhin eher wenig und nur kurz nach der Einwechslung der beiden Österreicher durfte ein weiterer Spieler vorzeitig unter die Dusche. Mo Idrissou sorgte mit zwei gelben Karten innerhalb kürzester Zeit dafür, dass auf beiden Seiten nur noch zehn Mann vertreten waren. Unsere beiden Ex-Rapidler konnten sich nur einmal zeigen, als Hoffer versuchte auf den mitgelaufenen Drazan abzulegen, der Pass jedoch abgefangen wurde.
Diese torlose Punkteteilung hilft dabei wohl eher den abstiegsgefährdeten Duisburgern, während sich die Lauterer für ihre Aufstiegsinteressen wohl mehr erwartet hätten. (ferdi)
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Kult-Trainer Holger Stanislawski hatte bei seiner Rückkehr an den Kiez gleich drei Österreicher im Kader. Daniel Royer und Stefan Maierhofer kamen von Beginn an zum Zug, während Kevin Wimmer das Spiel von der Bank aus erlebte.
"Der Lange" wurde dann gleich zu Beginn kurz vor dem Strafraum unsanft von den Beinen geholt. Den folgenden Freistoß zirkelte Christian Clemens an der Mauer vorbei ins kurze Eck zum Führungstreffer für die Gäste aus Köln. Auf dieses frühe Tor entwickelte sich ein sehr gutes Fußballspiel mit hohem Unterhaltungsfaktor. Es gab Möglichkeiten auf beiden Seiten und auch die beiden österreichischen Gastarbeiter konnten sich immer wieder mit guten Szenen in den Fokus spielen. So zeichneten die beiden auch hauptverantwortlich für den zweiten Höhepunkt in Halbzeit eins. Nachdem Markus Thorandt bereits Stefan Maierhofer zweimal – einmal davon beim Freistoss zum Gegentor – nur durch ein Foul stoppen konnte, brachte er in der 43. Minute auch noch den entwischenden Royer mit unfairen Mitteln zu Fall. Dies bescherte ihm die zweite gelbe Karte und somit den Platzverweis.
Beide Trainer schickten nach dem Pausentee die selben elf bzw. zehn Mann auf das Feld. Auch das Spiel änderte sich kaum, obwohl die Kölner nun einen Mann mehr waren, zeigten beiden Mannschaften weiterhin attraktiven Offensivfußball. Natürlich bekamen die Gäste mehr und mehr Räume, da die Hamburger in Unterzahl riskieren mussten. Jedoch konnten die Kölner auch die besten Kontermöglichkeiten nicht nützen, unter anderem schoss Stefan Maierhofer relativ unbedrängt aus kurzer Distanz über das Tor. Kurz vor dem Spielende holte sich auch noch Florian Mohr die gelb-rote Karte und flog als zweiter St. Pauli-Kicker vom Platz. Die Torchancen auf beiden Seiten brachten keine Erfolge mehr ein und so blieb es beim verdienten Sieg für die Kölner.
Nach einem guten Fußballspiel dürfen die Kölner in der Tabelle weiterhin nach oben blicken, während die Heimmannschaft aus St. Pauli nach fünf Spielen ohne Sieg nun wohl endgültig im Abstiegskampf angekommen ist.
Stefan Maierhofer gab dabei die meisten Torschüsse seines Teams (5) ab und Daniel Royer wurde in der 70. Minute nach guter Leistung vom Platz genommen. (ferdi)
(Autoren: ferdi, kara, daniel)