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3 Gründe, die für einen Youth-League-Sieg von Salzburgs U19 sprechen

Die U19 vom FC Salzburg ist mit einem 4:3-Sieg gegen die Altersgenossen von Olympique Lyon ins Halbfinale der UEFA Youth League eingezogen. Im Semifinale wartet nun Real Madrid (Anstoß: Samstag, 18 Uhr). Wir haben drei Gründe, die für einen Youth-League-Sieg von Salzburgs U19 sprechen, zusammengetragen.

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Jung und erfahren

Auch wenn Sven Ulreich im Jahr 2011 im Abstiegskampf mit dem VfB Stuttgart den Spruch „Jung und erfahren gibt es im Fußball nicht. Das gibt es nur auf dem Straßenstrich“ prägte, die „Jungbullen“ haben „erfahrungstechnisch“ sicher einen zumindest kleinen Vorteil. Ein Großteil der U19-Kicker zählt nämlich bei Salzburgs Kooperationsklub FC Liefering zum Stammpersonal und kann bzw. konnte somit bereits erste Erfahrungen im „Erwachsenenfußball“ sammeln.

Darüber hinaus waren [spielerprofil spieler=“Junior Adamu“], Peter Pokorny, [spielerprofil spieler=“Nicolas Seiwald“], Amar Dedić und Luka Sučić (alle in der Startelf gegen Lyon) mit der ersten Mannschaft im Trainingslager in Bramberg am Wildkogel und konnten sich dort mit Sicherheit einige Tipps von den Teamkollegen abholen. Karim Adeyemi ist ja bereits länger Teil der ersten Mannschaft und kam schon in der Bundesliga zu einigen Einsätzen. Die „jungen Wilden“ durften natürlich auch in den Salzburg-Testspielen gegen NK Bravo und OGC Nizza ran. Vor der Abreise zur Youth-League-Finalrunde nach Nyon gab es außerdem ein internes Testspiel zwischen einer „B-Mannschaft“ von Salzburg und der eigenen U19, das die U19 mit 6:2 gewinnen konnte.

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Das Trainerteam

Doch nicht nur die Spieler, sondern auch die Trainer verfügen über einiges an Erfahrung. Gecoacht wird das Team von Bo Svensson und Matthias Jaissle. Beide haben die Mannschaft vor dem Finalturnier bereits als Co-Trainer betreut und sind nach dem Abgang von Frank Kramer nun gleichberechtigt für die Jungbullen verantwortlich.

Svensson ist seit Sommer 2019 Liefering-Coach und kennt die Spieler und damit auch die Stärken und Schwächen vom Youth-League-Kader natürlich bestens. Nach der Corona-Pause hat der 41-jährige Däne, der lange Zeit beim FSV Mainz als Trainer aktiv war, mit dem FC Liefering nur ein Spiel verloren und schlussendlich den dritten Tabellenplatz erreicht.

Matthias Jaissle war in der Vergangenheit in der Jugend von RB Leipzig aktiv und hatte auch eine Funktion als Co-Trainer bei Bröndby IF in Dänemark inne. Seit Sommer 2019 coacht der 32-jährige Deutsche die AKA U18 von Red Bull Salzburg. Vor der Coronapause lag das Team von Jaissle mit elf Siegen, einem Unentschieden und einem Torverhältnis von 49:9 an der Tabellenspitze der ÖFB-Jugendliga.

Beide Trainer sind mit dem Spielstil und der Philosophie des Klubs also bestens vertraut. Und beide waren sich trotz des Sieges gegen Lyon einig, dass es fürs Halbfinale eine Leistungssteigerung braucht. Svensson: „Insgesamt war es keine überragende Leistung von uns, das können wir viel besser. Klar war es warm, aber trotzdem müssen wir konditionell am Ende besser in Schuss sein.“
Jaissle: „Jetzt haben wir es geschafft, wir sind unter den letzten vier. Da braucht es aber eine bessere Leistung, um ins Finale einzuziehen.“ Dass man sich mit der Leistung und trotz des Sieges dennoch nicht zufrieden gibt, zeugt vom unbändigen Willen der Salzburger und ist wohl auch ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.

Die Mannschaft

Der wichtigste Faktor und mit Sicherheit der Schlüssel zum Erfolg ist die mit Talenten gespickte Mannschaft. Das Hauptaugenmerk im 4-4-2-System mit Raute liegt sicher auf der Doppelspitze bestehend aus Karim Adeyemi und Junior Adamu. Adamu ist, nach seinem Hattrick gegen Lyon, mit sechs Treffern, bester Torschütze der Salzburger. Adeyemi überzeugte mit fünf Vorlagen im Bewerb. Doch auch das Mittelfeld bestehen aus u.a. Seiwald oder Sučić überzeugt nicht nur mit Zweikampfstärke, sondern auch mit Spielwitz und Zug nach vorne. In der Verteidigung stellte Bryan Okoh gegen Lyon mit seinem Kopfball-Tor ebenfalls seine Gefährlichkeit vor dem Tor unter Beweis und [spielerprofil spieler=“Daniel Antosch“] gilt als sicherer Rückhalt im Tor, was er spätestens mit den drei parierten Elfmetern in Folge unter Beweis stellte.

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Die Mozartstädter liegen im Allgemeinen in so ziemlich allen Statistiken vorn. Mit 28 Toren in neun Spielen hat man die meisten Treffer im Bewerb erzielt (3,11 Tore pro Spiel). Dahinter stehen Benfica (24) und Real Madrid (22). Zudem sind die Bullen das Team mit den meisten Abschlüssen (158) und Schüssen aufs Tor (75). Auch in der Wertung der begangenen Fouls liegt man voran (152), was die intensive und pressingorientierte Spielweise bestätigt.

Darüber hinaus kann die Mannschaft äußert gut mit Druck und Gegentreffern umgehen. Bereits im vergangenen Februar konnte man sich in der Zwischenrunde im Elfmeterschießen mit 8:7 gegen den FC Porto durchsetzen. Gegen Lyon ließ man sich weder durch den zweifach wiederholten Elfmeter noch durch das Gegentor zum 0:1 aus der Ruhe bringen. Und trotz müder und schwerer Beine wurde das eigene Tor gegen die Franzosen schlussendlich erfolgreich verteidigt, was definitiv von einer starken Mentalität zeugt.

Fazit

Salzburgs U19 ist auf einem guten Weg den Finalsieg von 2017 zu wiederholen. Im kommenden Halbfinal-Spiel müssen die Jungbullen, wie schon zuletzt, die Leistung und ihr Spiel auf den Platz bringen, individuelle Fehler möglichst vermeiden sowie bis zum Schluss konzentriert, konsequent und mutig auftreten, dann steht einem Einzug ins Finale und dem Sieg des Turniers nicht mehr viel im Wege.