Deutschland bezwingt die Ukraine dank Mustafi und Schweinsteiger.

Schweinsteiger macht in einem Match mit zwei konträren Halbzeiten, in der Nachspielzeit alles klar für den Weltmeister Deutschland. Im Erstrundenmatch der Gruppe C bei der UEFA EURO 2016 gegen die Ukraine hatte wohl niemand mit einer derart unterhaltsamen ersten Halbzeit und den Torschützen Mustafi und Schweinsteiger gerechnet.

	2 : 0
DEUTSCHLAND	(1 : 0)	UKRAINE
Spielort: Lille, Stade Pierre Mauroy (43.000 Zuschauer) Schiedsrichter: Atkinson
1:0 Mustafi (19.)
2:0 Schweinsteiger (92.)

Startaufstellungen / Auswechslungen / Karten

Deutschland: Neuer, Höwedes, Boateng, Mustafi, Hector, Khedira, Kroos, Müller, Özil, Draxler (78. Schürrle), Götze (90. Schweinsteiger)

Ukraine: Pjatow, Fedezki, Chatscheridi, Rakizki, Schewtschuk, Sidortschuk, Stepanenko, Jarmolenko, Kowalenko (74. Sintschenko), Konopljanka (Gelb), Sosulja (66. Selesnjow)

Spielbericht

Im zweiten Erstrundenmatch der Gruppe C zwischen Deutschland und der Ukraine waren beide Mannschaften von Anfang an auch an starken Offensivszenen interessiert und bescherten den Zusehern eine richtig unterhaltsame und bis jetzt beste erste Halbzeit bei dieser UEFA Euro 2016. Los ging es in der 4. Minute als Konopljanka Kapitän Neuer mit einem Volleyschuss zu einer Glanzparade zwang. In Minute 13 gab es dann erstmals für den ukrainischen Schlussmann was zu tun. Hector verarbeitete eine Kopfballverlängerung von Müller und zwang den ukrainischen Keeper zu dessen erster Großtat. Dann kam der erste Auftritt des Shkodran Mustafi bei dieser EM. Die ursprüngliche Drittbesetzung auf der Position des Innenverteidigers erzielte in der 19. Minute sein allererstes Tor für die Nationalmannschaft indem er einen Freistoss von Toni Kroos per Kopf unhaltbar für Pjatow ins linke Kreuzeck verlängerte.

In der ersten Hälfte merkte man der deutschen Hintermannschaft an, dass nicht die Stammformation am Platz stand. Die Ukraine schaffte es mit einigen Standards immer wieder für Unruhe zu sorgen. Höhepunkte dieser Unruhephase waren eine artistische Abwehr von Boateng in Minute 37, als er einen Schuss von Konopljanka im Fallen von der Linie kratzte, und ein wegen Abseitsposition von Fedezki aberkanntes Tor in Minute 39.

In der Kabinenansprache von Trainer Löw dürfte es einige mahnende Worte zum Thema Defensifverhalten gegeben haben. Die deutsche Elf versuchte den Ball kontrolliert in den eigenen Reihen laufen zu lassen und keine leichten Ballverluste in kauf zu nehmen. In dieser Phase taten sich für die Deutschen einige Abschlußmöglichkeiten auf, die aber allesamt entweder ungenau waren oder von Schlußmann Pjatow entschärft wurden (Draxler 48., Kroos 52., Khedira 61., Schürrle 82. und Özil in der 87. Minute). Dem hatten die Ukrainer nur eine gute Möglichkeit in Minute 57 durch Rakizki entgegen zu halten. Mustafi zwang in Minute 88 durch eine missglückte Kopfballrückgabe Manuel Neuer in einen Zweikampf mit Selesnjow der „nur“ zu einem Eckstoß führte.

Jogi Löw befragt das „Sackorakel“ und beweist mit der Einwechslung von Schweini den richtigen Riecher

Als man sich schon mit dem knappen Ergebnis abgefunden hatte wechselte Löw in Minute 90 Bastian Schweinsteiger ein. Ein Spieler um den Ball und die Zeit zu kontrollieren war man geneigt anzunehmen. Aber Bastian Schweinsteiger erlöste in Minute 92 unsere Nachbarn mit seinem ersten Ballkontakt und drückte den Ball nach Özil-Flanke routiniert über die Linie. Was für ein schöner Moment für den durch Verletzungen monatelang gehandicapten Schweinsteiger und an den Reaktionen der Mitspieler war die Freude für und mit Bastian abzulesen.

Video-Highlights & Tore

Tabelle & Ausblick

Deutschland hat mit diesem neuerlichen zu Null-Erstrundensieg bei einem Großereignis seine Titelambitionen ganz klar zu erkennen gegeben. Es wird wirklich spannend, was Polen und Nordirland dagegen zu setzen haben.

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