WM 2014 / Deutschland vs Algerien

1. Juli 20142. Juli 2014 Alexander Doubek

Deutschland mit Hängen und Würgen im weiter.

Oder die Frage, warum es Per Mertesacker „völlig Wurscht“ ist, dass der große Favorit Deutschland gegen Algerien so gar kein Mittel fand und über weite Strecken des Spiels nur reagieren konnte.

https://www.youtube.com/watch?v=imOcy4w30lg

Die Deutsche Nationalmannschaft darf sich in erster Linie bei Torwart Manuel Neuer bedanken, nicht bereits nach dem Achtelfinale der Fußball Weltmeisterschaft 2014 die Heimreise nach Deutschland anzutreten. Offensichtlich überrascht von den technisch starken, ballsicheren und vor allem enorm laufstarken Nordafrikanern, konnte die Löw-Truppe vor allem in Halbzeit eins nur staunend einem nach dem anderen Blitzkonter der Algerier nachsehen. Hätte Manuel Neuer nicht mehrfach intelligent mitgespielt und die Bälle außerhalb des Sechzehners geklärt – eigentlich die Aufgabe der an diesem Tag höchst indisponierten Verteidigung – wären die Mannen von Coach Halilhadzic hochverdient in Führung gegangen. Nur eine wirklich gute (Doppel-)Chance bot sich unseren Nachbarn in der ersten Halbzeit durch Toni Kroos/Mario Götze (40.), die jedoch von Rais, dem großartigen Schlussmann der Algerier, pariert wurde.

In Halbzeit zwei kam Andre Schürrle für den schwachen Mario Götze ins Spiel. Die Deutschen wirkten dadurch etwas strukturierter und zielstrebiger, jedoch versteckte sich Algerien nach wie vor keineswegs und suchte seinerseits sein Heil im Angriff, wo abermals Neuer in letzter Not klären musste. In der turbulenten Schlussphase der regulären Spielzeit sollten trotz einiger guter Gelegenheiten auf beiden Seiten keine Tore fallen und so ging man in die Verlängerung

Kurz nach Beginn selbiger tankte sich Thomas Müller links durch, seine scharfe Hereingabe verwertete Andre Schürrle (92.) per Ferse – ob dieser Kunststoß so gewollt war steht auf einem anderen Blatt. Nach wie vor gaben sich die Algerier nicht auf und zeigten ein riesen Fußballerherz, den Todesstoß versetzte ihnen jedoch letztlich Mesut Özil in der 120. Minute im Nachschuß. Der verdiente Anschlußtreffer durch Djabou kurz danach sollte die letzte Aktion werden.

Ein Riesenkompliment an die tapferen Algerier, die den haushohen Favoriten Deutschland um ein Haar aus dem Turnier gekickt hätten – am Ende setzte sich die Routine Deutschlands ganz knapp gegen die Leidenschaft Algeriens durch. Im Viertelfinale treffen die Deutschen auf Frankreich – gegen die Truppe von Didier Deschamps wird man sich wohl (deutlich) steigern müssen, wenn man ins Semifinale einziehen will.