Frauenfußball

Knappe Niederlage trotz starker Leistung gegen Deutschland 

Großen Applaus gibt es bereits vor der Partie. Zunächst erhält Barbara Dunst nach ihrer Wahl zu Österreichs Fußballerin des Jahres 2023 die offizielle Trophäe – überreicht von ÖFB Präsident Klaus Mitterdorfer und Nikolaus Panny seitens der Austria Presse Agentur. Zudem wird Virginia Kirchberger für ihren 100. Einsatz im ÖFB-Dress von Klaus Mitterdorfer und ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel geehrt.    

Die ÖFB-Elf startet mutig und offensiv in die Partie und versucht die zweifachen Weltmeisterinnen früh in der eigenen Hälfte unter Druck zu setzen. Schon in der 6. Minute findet die Fuhrmann-Elf in Person von Celina Degen einen ersten Hochkaräter vor, der Schuss geht knapp über das Tor.

180 Sekunden später gelingt der ÖFB-Elf der perfekte Start. Eileen Campbell erobert sich den Ball in der deutschen Hälfte und verwertet aus kurzer Distanz gegen Merle Frohms zur frühen Führung (9.). Keine zehn Minuten später ist es wieder die Vorarlbergerin, die direkt nachlegen kann. Nach Freistoßflanke von Barbara Dunst köpfelt die Freiburg-Legionärin mittig zum 2:0 (16.). Die DFB-Elf kommt in der 21. Minute erstmals zum Abschluss durch Sioeke Nüsken – Manuela Zinsberger kann problemlos parieren.  

Das Team um Kapitänin Sarah Puntigam bleibt spielbestimmend und kann die Deutschen in der Folge nahezu gänzlich an weiteren Abschlüssen hindern, setzt offensiv zudem immer wieder Akzente. Wenige Minuten vor der Pause gelingt der DFB-Elf dann dennoch der Anschlusstreffer. Klara Bühl trifft platziert aus zentraler Position (39.).  

Kurz vor dem Pausenpfiff nimmt sich die auffällige Lilli Purtscheller aus ganz spitzem Winkel ein Herz und zieht ab, Frohms kann zu einem von vielen Cornern für die ÖFB-Elf parieren. Der anschließende Kopfball von Celina Degen geht knapp über das Tor. Es bleibt bei einer hochverdienten 2:1-Pausenführung.

Nach dem Seitenwechsel drückt die DFB-Elf früh auf den Ausgleich und kann diesen bereits nach vier Minuten erzielen. Erneut ist es Bühl, die platziert und flach von links ins lange Toreck trifft (49.).

Nach knapp einer Stunde ist die Partie ausgeglichen, der fünfte Treffer des Tages fällt allerdings für die Gäste. Nach einem umstrittenen Foul von Manuela Zinsberger zeigt Schiedsrichterin Tess Olofsson auf den Elfmeterpunkt. DFB-Kapitänin Giulia Gwinn verwertet platziert und dreht die Partie in der 63. Minute auf 3:2 für Deutschland.

Wenig später ist es wieder die Bayern-Spielerin, die beinahe trifft, diesmal allerdings nach einer gefährlichen Hereingabe von Barbara Dunst fast ins eigene Tor (66.) – Pech für Österreich.  

Vor den Augen von Vize-Kanzler und Sportminister Werner Kogler, Oberösterreich-Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesrat Markus Achleitner bleibt die ÖFB-Elf trotz des Rückstandes am Drücker und ihrer offensiven Herangehensweise treu, den nächsten Hochkaräter haben allerdings die Deutschen durch einen Seitfallzieher von Lea Schüller in der 73. Minute. Nur 60 Sekunden später hält Manuela Zinsberger mit einer starken Parade im Eins-gegen-Eins ihr Team gegen eben jene Lea Schüller im Spiel. 

Das Frauen-Nationalteam bleibt bis in die Schlussminuten offensiv ausgerichtet und setzt alles auf den Ausgleich. Ein direkter Freistoß von Barbara Dunst bleibt die letzte Gelegenheit auf ein mögliches Remis. Dieses soll aber trotz letzter Bemühungen in diesem Spiel nicht mehr gelingen. Es bleibt trotz einer starken Leistung bei einer knappen 2:3-Niederlage zum Auftakt der EM-Qualifikation. 

Die Stimmen zum Spiel:

Teamchefin Irene Fuhrmann: „Es ist sehr schade, dass wir uns heute für die Leistung nicht belohnen konnten, speziell in der ersten Hälfte. Dennoch bin ich sehr stolz, wie wir heute aufgetreten sind, wir mutig und aggressiv wir gegen den Ball agiert haben. Dann sieht man aber auch, dass wir gegen ein absolutes Top-Team gespielt haben. Wir waren in der ein oder anderen Situation nicht schlau genug, das müssen wir uns ein wenig ankreiden. Wir hätten uns heute zumindest ein Unentschieden verdient gehabt. Wir haben immerhin gegen die Nummer fünf der Welt gespielt, darum dürfen wir auf die Leistung heute auch stolz sein.“

Barbara Dunst: „Die Enttäuschung ist natürlich da, weil wir eine klare Führung aus der Hand gegeben haben. Wir haben heute eine super Leistung gebracht und ich hätte mir gewünscht, dass wir uns belohnt hätten. Wir haben uns heute super präsentiert und können auf dieser Leistung aufbauen. Wenn wir 2:0 führen müssen wir beim nächsten Mal schauen, dass wir es nach Hause bringen. Verdient hätten wir es uns heute auf jeden Fall gehabt.“

Kapitänin Sarah Puntigam: „Wir waren von Beginn an voll da, haben unsere Zweikämpfe gewonnen und waren gut im Spiel. Der Anschlusstreffer vor der Pause wird sicherlich eine Schlüsselsituation, wenn wir mit 2:0 in die Halbzeit gehen, wäre es ein anderer Polster. Auch als wir 2:3 hinten waren hat man gespürt, das für uns noch was möglich ist. Darauf bauen wir auf. Heute wird es sicherlich noch weh tun, aber ab morgen schauen wir positiv auf das kommende Spiel in Polen am Dienstag.“

Manuela Zinsberger: „Ich bin unglaublich stolz auf das Team und was wir geleistet haben, speziell in der ersten Hälfte, wo wir Deutschland sogar phasenweise an die Wand spielen konnten. Dass Deutschland offensiv effektiv ist, war uns klar, das haben sie heute eiskalt gezeigt. Es gibt aber noch ein Rückspiel und eine Chance auf eine Revanche für uns. Wir werden weiter hart arbeiten und an uns glauben. Wir haben es heute gut gemacht und können viel positives mitnehmen.“

Eileen Campbell: „Es ist richtig bitter, dass wir eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben haben und noch bitterer, am Ende 2:3 verloren zu haben. Dennoch denke ich, dass wir vor allem auf der ersten Hälfte aufbauen können weil wir gesehen haben, dass wir mit Deutschland mithalten und sie ärgern können. Es war unser Plan, von Anfang an viel Druck auf sie auszuüben. Den Knackpunkt war sicherlich der Anschlusstreffer vor der Pause. Es hätte vielleicht anders ausgesehen, wenn wir mit dem 2:0 in die Pause gegangen wären.“ 

Pressemeldung ÖFB